Donnerstag, April 25, 2024
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Smartphone, Handymasten, WLAN & Co.: Das unsichtbare Glühen

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Durch die Versteigerung der LTE-Mobilfunkfrequenzen versprechen sich die Unternehmen GEWINNE und die Politik wirbt für der flächendeckende Vernetzung und AnbindungFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) rückständiger

Gebiete.

Künstliche elektromagnetische Felder überlagern die natürlich vorhandenen Felder um teils riesige Größenordnungen. Elektrosmog kann unter anderem das vegetative und zentrale Nervensystem, Hormone, Chromosomen und Zellen beeinflussen und auch stören. Eine zu starke und zu lange Elektrosmogbelastung kann darüber hinaus zu verschiedenen, teils schweren Krankheiten führen.

Diese und ähnliche Debatten früherer Tage verfolgt Friedrich W. Jäger aus Ebenhausen mit Hochspannung. Er ist MITGLIED der Bürgerinitiative Mobilfunk Schäftlarn.

Im Gärtchen an der Fischerschlösslstraße plätschert das Wasser im Brunnen, und ein Steinbuddha macht es sich am Gartentürl gemütlich. Einen Steinwurf entfernt, hinter dem Ahorn, nur für das geübte Auge erkennbar, befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Post ein Mobilfunksendemast, auf dem die Telekom und E-Plus draufsitzen.

Nichts besonderes, bis auf die Tatsache, dass die Niederlassung mitten im Wohngebiet wohl heute in der Gemeinde Schäftlarn nicht mehr so leicht genehmigungsfähig wäre. Vor sechs Jahren, 2008, hat sich die Mobilfunk-Initiative mit Vertretern des Gemeinderates an einen Tisch gesetzt und Symposien abgehalten. Die Arbeitsgruppe hat sich gut eingespielt und sich laut Jäger im Dialog um Lösungen bemüht und ein Umweltinstitut sowie einen Rechtsanwalt mit der Aufgabe betraut. Zum Beispiel käme als Alternative der Mast in Beigarten, auf der gegenüberliegenden Isarseite in Frage, und es gab schon eine Anfrage in der zuständigen Gemeinde von Straßlach-Dingharting. Eine Umsattlung von Telekom und E-Plus scheint jedoch in weiter Ferne.

Spezielle Glasscheibe

Indessen hat der Ebenhauser selbst die Initiative ergriffen und sich mit einer speziellen Glasscheibe beholfen. Ein einfaches Fenster ließe die Strahlung nämlich ungehindert durch. Moderne Wärmeschutzverglasung, die Jäger eingesetzt hat, weist jedoch eine Metallbedampfung auf, die auch die Mobilfunkstrahlung wirkungsvoll zurückhält. Woran er das erkennt? Selbst ist der Mann. An einem Strahlenmessgerät von Gigahertz Solutions, das er für den Hausgebrauch angeschafft hat, sieht er den Ausschlag.

Die Feldstärke wird in Watt pro Quadratmeter gemessen und zeigt die Leistungsdichte an. Wie beim Geigerzähler knackt es zunächst langsam vor sich hin und prasselt plötzlich kaskadenartig los, wenn er die Wohnzimmertür zum Garten hinaus öffnet. Der Hausmeister verrät ihm, dass er in der Tiefgarage problemlos mit dem Smartphone ins Internet kommt und telefonieren kann. Was ja grundsätzlich nützlich sein mag. Friedrich Jäger versteht sich nicht als hysterischer Mobilfunk-kritiker, nach eigenen Worten will er allerdings den Wildwuchs begrenzen, das Überflüssige herausnehmen.

Zum Beispiel: Ein einziges Mobilfunknetz würde reichen, und die Betreiber kaufen sich aus dem Netz Zeiten oder eine Datenmenge. Im Moment senden sie parallel. Die unsichtbare Wirklichkeit sieht so aus: Auf dem Mobilfunkmast neben der M 11 zwischen Oberhaching und Grünwald zum Beispiel sitzen Vodafone, O2, E-Plus und die Telekom drauf und senden ihre Signale via der alten Technik GSM und UMTS. Gerade im Moment bauen die Betreiber laut Grünwalder Umweltamt die vor wenigen Jahren durch Lizenz erworbene LTE-Technik aus, die weitaus größere Datenpakete über die Luft auf den Weg bringt, zum Preis einer höheren Strahlung. Das Grünwalder Umweltamt wurde informiert und wird nach der Fertigstellung ihr Strahlenkataster aktualisieren, das auf der Homepage der Gemeinde einsehbar ist. Die Grundsatzfrage, die Jäger und seine Gesinnungsgenossen sich stellen, lautet, wo lässt sich überflüssige Strahlung eindämmen. Und ist die Erreichbarkeit jeden Preis wert?

Besorgt zeigt sich der studierte Elektroniker, der als Kind mit Vorliebe als Hobby-Nachrichtentechniker herumtüftelte, über die fehlende Sensibilität für die Gefahren der elektromagnetischen Strahlung bei den meisten Bürgern. Er hatte selbst bereits in den Pionierjahren ein Handy so groß wie einen Knochen am Ohr hatte, allerdings ausschließlich geschäftlich. Er schaltete es aus, wenn er es nicht benutzte. Diese schlichte Logik der Sparsamkeit lässt sich in Zeiten einer Rundumerreichbarkeit und der Flatrates nicht mehr durchsetzen. Als Jugendlicher bestellte sich der Ebenhauser Bausätze der Firma Rim, sein persönliches „Legoland“. Diese waren für Generationen von Ingenieuren und Hobbyelektronikern Pflicht: zum Bau von Verstärkern, Detektorradios, Lautsprecheranlagen und Telefonen. In puncto Nachrichtentechnik war in den 70er Jahren alles sehr restriktiv, aber schon damals gab es so eine Art Community, die laut Jäger wusste: Wenn man an diesem Kondensator etwas verändert und woanders schraubt, dann empfängt man Polizeifunk, Amis und so weiter. Mechanische Hacker also? „Nicht ganz, wir konnten damals nur empfangen, nicht senden.“

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Gerade der tiefe Einblick in die Welt der Daten und niedrigen Voltzahlen hat Friedrich Jäger sensibilisiert. Das Handy unterm Kopfkissen oder am Nachttischkästchen? „Würden Sie mit Ihrem Auto vor dem Bett halten?“, fragt Jäger provokativ. Natürlich nicht. Und genau da liegt nach der Einschätzung Jägers das Problem. Die fehlende Aufmerksamkeit der Menschen für die Schädlichkeit einer dauernden Strahlenbelastung, die beileibe nicht nur vom Mobilfunkmasten, oder wenigstens nicht von ihm allein ausgehen muss.

Jäger hat zweierlei Arten der Ignoranz kennengelernt. Die der Betreiber, die ihm mit der Haltung begegnen: „Was wollen Sie, alles ist belegt und für ungefährlich befunden.“ Und die verdrängende Ahnungslosigkeit des Verbrauchers, der die Bequemlichkeit liebt. Jäger: „Trunken von der eigenen Erreichbarkeit und Wichtigkeit.“

Gegen diese Mauer anzurennen, hat sich die Initiative vorgenommen und sich der Organisation von „Diagnose Funk“ angeschlossen, die deutschlandweit agiert. Mit etwas gesundem Menschenverstand lässt sich laut Jäger schon einiges bewirken. Zum Beispiel schlägt er in Mehrfamilienhäusern zur Reduzierung der W-LAN-Belastung einen so genannten Lan-Stecker zur Nutzung vor, der in die Steckdose kommt und mit dem Router verbunden wird. Alsbald rauscht der Datenstrom durch die 220-Volt-Stromleitung quer die Wohnung und kann durch einen zweiten Lan-Stecker an einer beliebigen Steckdose aus dem Netz herausgeholt und per Ethernet-Kabel mit dem Computer verbunden werden. Die Übertragung funktioniert reibungsloser als über W-Lan und ganz nebenbei strahlungsfrei. Das Schöne daran: Da die Wohnungen durch SICHERUNGEN voneinander getrennt sind, ist die Lan-Steckdosen-Variante überall getrennt einsatzbar. Nur falls die Wohnungen, was das Stromnetz angeht, direkt verbunden sind, könnte es Probleme geben.

Durch diese Methode lassen sich laut Jäger weitere Strahlungsträger wie Speedports zum Übertragung von Fernsehsignalen einsparen. Denn seiner Meinung nach ist es die Vielfalt an Strahlungsquellen, die auf den Ahnungslosen einprasselt, eine besorgniserregende Entwicklung. „Sie kriegen heute keinen Router mehr ohne W-Lan“ und in ein paar Jahren, prophezeit der Elektroniker, werden die Telekommunikationsunternehmen die Wohnungen nicht mehr über das Festnetz ansteuern, sondern von außen direkt auf den Router zugreifen. Zurück in die Gegenwart: Die Nachbarn im Haus waren ganz überrascht, als Jäger ihnen eröffnete, wo ihr Router in der Wohnung darüber platziert ist. Da, wo es am lautesten knattert. „Jetzt ist oben niemand da, aber der Router ist 24 Stunden in Betrieb.“

Der Ebenhauser ist nebenberuflich als Geopathologe unterwegs und berät sensible Menschen, wie sie die Strahlenbelastung minimieren. Ein moderner Rutengänger mit einem Wissensschatz auf dem Gebiet der Strahlung. Seiner Meinung nach „haben wir keine Erfahrung mit dem digitalen Puls, sondern nur dem analogen“. Ein Riesenunterschied für den Organismus. „Es geht um die Nerven, die Zellen und Zellwände. Das Gehirn ist das Kernel des Prozesses (Betriebssystemkern) und darf nicht beschädigt werden.“

Aber genau dahin halten Millionen Menschen das Handy. Die WHO hat folgende Stellungnahme abgegeben: Sie hat die Handystrahlung als „möglicherweise krebserregend eingestuft“. Aus einzelnen Studien der Internationalen Agentur für Krebsforschung gab es Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Hirntumorrisiko.

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