Der Baikalsee
in Sibirien
hat nach Angaben von Wissenschaftlern den tiefsten Wasserstand der vergangenen 60 Jahre erreicht. Im Vergleich zu 2013 sank das Niveau um 40 Zentimeter und steht bei etwa 456 Metern. Noch immer gilt der Baikalsee als größter und tiefster Frischwasser-See der Welt.
Die Forscher sind bei der Einschätzung der Ursachen für dieses Phänomen unterschiedlicher Meinung. Die Frage ist: liegt es an der Intervention des Menschen oder handelt es sich um ganz normale Zyklen. Der Wissenschaftler Andrej Zhdanow beschäftigt sich seit Jahren mit dem See: “Wir müssen abwarten und ein, zwei Jahren vergehen lassen. Wir werden alle Informationen sammeln und dann sagen,ob es sich um ein normales Phänomen handelt oder nicht.”
Örtliche Umweltgruppen sind überzeugt, dass es sowohl menschgemachte Gründe als auch natürliche sind, die den Wasserspiegel haben sinken lassen. Marina Rikhvanova:”Der Wasserstand wird durch zwei Faktoren beeinflusst: der eine ist natürlicher Art, wie Regen und Zuflüsse, und der andere ist auf Menschen zurückzuführen. Nämlich die Wassermenge, die beim Staudamm des Wasserkraftwerks in Irkutsk durchgelassen wird.”
Die Umweltgruppen weisen auch auf die extrem heißen Sommer hin und die große Menge an gefällten Bäumen rund um das Gewässer. Würde der Baikalsee unter das Niveau von 456 Metern sinken, befürchten Wissenschaftler, dass das unumkehrbare Folgen für das örtliche Ökosystem haben könnte.
