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Staatsstreich von Oben – Ermordung von J.F. Kennedy

 

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22. November 1963 – Warum musste J. F. Kennedy sterben?

Seit dem Mord an J. F. Kennedy vor fünfzig Jahren treibt die Frage nach dem „Wer war‘s“ die Forschung um.

Behörden, Geheimdienste und Militär halten seit Jahrzenten mit dem Verweis auf die „nationale Sicherheit“ Akten zum Fall Kennedy zurück, die von Wissenschaftlern und Journalisten immer wieder angefordert werden. Für eine solche Geheimhaltungspolitik besteht allerdings keinerlei Grund, wenn es tatsächlich nur um einen…

einsamen ver-wirrten Einzeltäter ginge.

Andererseits beweist die Weigerung, Akten herauszugeben, auch noch nicht das Gegen-teil, dass nämlich staatliche Stellen selbst in die Ermordung Kennedys verwickelt waren. Doch sie nährt diesen Verdacht und bildet ein unerschöpfliches Biotop für zahlreiche Hypothesen, die über das Attentat kursieren. Mathias Bröckers geht nun erstmals der Frage nach: Warum musste JFK sterben? Er belegt, dass die von Kennedy begonnene Politik der Deeskalation des Kalten Krieges mit allen Mitteln verhindert werden sollte.

Fest steht: Seit der Ermordung verfolgen die USA eine bis heute gültige Politik militäri-scher Machtausübung und Interessenwahrung, die von Vietnam über Afghanistan bis zum Irakkrieg reicht.

Vortrag von Bröckers zum Mord an JFK

Am 23. September hielt der Journalist Mathias Bröckers im Münchener Amerika Haus einen Vortrag über sein Buch JFK – Staatstreich in Amerika.

Bröckers begann seinen Vortrag mit dem Gedanken, dass – obwohl das Attentat fünfzig Jahre hinter uns liegt – der Fall immer noch interessant ist, weil er noch nicht geklärt ist und in den letzten 15 Jahren neue Fakten aufgetaucht seien. In seinem Buch stelle er die These auf, dass es sich nicht um das Attentat eines einzelnen Irren, sondern eben um einen Staatsstreich von oben gehandelt habe.

Kennedy gegen seine Militärs und Geheimdienste

Bröckers begründete diese These wie folgt: Erst einmal habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Gedanke durchgesetzt, dass eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Blöcken aufgrund ihrer atomaren Waffenarsenale unmöglich sei. Diese Erkenntnis dämmerte auch John F. Kennedy, nachdem er 1960 als antikommunistischer Hardliner überraschenderweise den Wahlkampf gewonnen hatte.

Während der fehlgeschlagenen Invasion von Exil-Kubanern in der Schweinebucht sei Kennedy 1961 nämlich klar geworden, dass ihm als Präsidenten von seinem Militärstab und den Geheimdiensten wichtige Informationen vorenthalten wurden und dass diese eine militärische Eskalation provozieren wollten. Kennedy verweigerte bekanntlich den amerikanischen Militäreinsatz und die Operation ging schief. Dies sei der erste Schritt Kennedys weg von seinem militärischen Umfeld gewesen.

Zunehmende Entfremdung während der Kubakrise

Während der Kubakrise ein Jahr später habe Kennedy deswegen den Geheimkontakt zu Chruschtschow gesucht, um den Weltkrieg zu vermeiden, den seine Militärstrategen angeblich in Gang setzen wollten. Beide Regierungschefs hätten sich daraufhin im letzten Moment geeinigt, die Raketen in Kuba und in der Türkei abzubauen.

Dies stelle den zweiten Schritt der Entfremdung zwischen Kennedy, den Militärs, dem Geheimdienst und dem militärisch-industriellen Komplex dar. Als sich nun Kennedy für den Rückzug amerikanischer Militärberater aus Asien starkmachte, das Wettrüsten unterbinden wollte und sich der Bürgerrechtsbewegung zuwandte, sei für das militärische und konservative Establishment das Maß voll gewesen.

War Oswald ein Sündenbock?

Bröckers glaubt nicht, dass der offizielle Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald wirklich ein Kommunist war. Vielmehr handelt es sich seiner Meinung nach um einen Geheim-dienstmitarbeiter und ehemaligen Spion, der für den Mord als Sündenbock ausersehen wurde. Oswald habe nämlich die Täterschaft auch nach einem achtstündigen Verhör bestritten.

Außerdem würden Zeugenaussagen belegen, dass er sich während des Attentats gar nicht im 5. Stock aufhielt, von wo aus der offiziellen Version nach geschossen wurde, sondern in der Kantine im Erdgeschoss. Selbst konservative Interpreten des Attentats, so Bröckers, müssten zugeben, dass die Fakten, die für die Täterschaft Lee Harvey Oswalds sprechen, so dünn sind, dass er, wenn es zu einem Prozess gekommen wäre, das Gericht als freier Mann verlassen hätte.

Laxe Sicherheitsvorkehrungen

Bröckers führte weiter aus, dass die Sicherheitsplanung in Dallas für Kennedy ausge-sprochen lax war: Statt einer üblichen Motorradeskorte von acht Mann wären es nur vier gewesen, auf den Trittbrettern platzierte man nicht wie üblich Leibwächter und die Route des Präsidenten wurde einen Tag vorher in der Zeitung veröffentlicht.

Verschiedene Zeugen hätten außerdem Schüsse hinter einer Hecke ausgemacht. Als ein Verkehrspolizist diesen Hinweisen nachging, fand er einen Secret-Service-Mitarbeiter vor. Allerdings wären an diesem Tag an diesem Ort offiziell überhaupt keine Leute vom Secret Service anwesend gewesen.

Wurde Kennedy von vorn getroffen?

Bröckers zweifelt an, dass Kennedy nur von hinten in den Kopf getroffen wurde. Der Polizist, der hinter dem Auto von Kennedy mit seinem Motorrad fuhr, bezeugte nämlich, dass er von Knochensplittern, Blut und Teilen von Kennedys Hirn angespritzt wurde. Zudem existierten Aussagen des Mannes, der die Leiche von Kennedy im Krankenhaus photographierte, wonach das offizielle Bild des Toten nachbearbeitet worden sei.

Außerdem seien die Schüsse von Dallas zu der Zeit nicht das einzig geplante Attentat auf Kennedy gewesen, in Chicago und Florida seien geplante Anschläge aber durch Zufälle verhindert worden.

Am Ende seines Vortrages wies Bröckers noch darauf hin, dass viele wichtige Dokumente noch immer nicht freigegeben worden seien, und forderte, dass Lee Harvey Oswald posthum freigesprochen werden müsse. Die Morde an John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy seien seiner Ansicht nach besser als Teil eines Staatsstreichs gegen das progressive Amerika erklärbar.

Buch Mathias Bröckers: JFK – Staatsstreich in Amerika

Quellen: heise.de/westendverlag.de vom 24.09.2013

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