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Sternschnuppen am Sommerhimmel: Die Perseiden locken

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Wer hat sie nicht in angenehmer Erinnerung: die lauen Augustnächte, oft fester Bestandteil von Ferien auf dem Land oder am Strand. Und wer erinnert sich dabei nicht zugleich an eine Sternschnuppe? Mit hoher Wahrscheinlichkeit war dies ein Meteor des lang anhaltenden Perseidenstroms. Sein Maximum am Morgen des 13. August fällt diesmal fast genau mit dem Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Neumond zusammen – ideale Beobachtungsbedingungen!

Sicherlich bietet der Morgen des 13. August 2015 die allerbesten Voraussetzungen, um innerhalb weniger Stunden relativ viele Perseidenmeteore zu sehen. Ihr im Perseus gelegener scheinbarer Ursprungsort am Himmel, fachsprachlich

„Radiant“, steht dann sehr hoch über dem Horizont, und ein einzelner Beobachter kann so fast 100 Meteore pro Stunde sehen. Das bedeutet allerdings immer noch eine mittlere Wartezeit von knapp einer Minute, und in der Tat darf man keinen Meteorschauer von der Art der spektakulären Leonidenfälle erwarten, die um die zurückliegende Jahrhundertwende die Beobachter erfreuten. Die Perseiden bieten dafür einen anderen Vorteil: Sie sind über einen langen Zeitraum hinweg sehr ergiebig. Insgesamt kann man sie vom 17. Juli bis zum 24. August nachweisen. Sollte also am Morgen des 13. August der Himmel nicht klar sein, dann tut es auch jeder andere Morgen davor und danach – auf einige wenige Tage kommt es dabei gar nicht an. Außerdem ist auf die Perseiden Verlass: Der Meteorstrom zeigt keine nennenswerten Aktivitätsschwankungen über die Jahre hinweg.

 

Die fachlich korrekte Angabe der Intensität eines Meteorstroms mit der stündlichen Zenitrate (englisch: Zenithal Hourly Rate, ZHR) geht von der idealisierten Bedingung aus, dass sich der Radiant im Zenit befindet und man eine sehr dunkle Nacht hat, in der sich mit bloßem Auge noch Sterne mit einer scheinbaren Helligkeit von 6,5 mag wahrnehmen lassen. Nur so ist es möglich, verschiedene Meteorströme untereinander fair zu vergleichen. Steht ein Radiant tief am Horizont, dann ist die real beobachtete Meteorrate erheblich kleiner als die ZHR, weil unter einem flachen Einfallswinkel auch viel weniger Meteore von der Atmosphäre erfasst werden. Aber dafür kann der Meteorstrom selbst ja nichts, denn dies ist nur ein rein geometrischer Effekt: Die Meteore „sehen“ eine kleinere Auffangfläche. Als Feldgröße am Himmel wird für die ZHR zudem das natürliche Gesichtsfeld eines Menschen zu Grunde gelegt.

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(Die schönsten Perseiden aus dem Jahr 2012 sind in diesem Bild zu sehen. Der Sternschnuppenstrom wird durch den Kometen Swift-Tuttle verursacht und erreicht immer Mitte August sein Maximum. Das Bild stellte Erich Meyer aus 16 Einzelaufnahmen zusammen)

Entspannt und genussvoll beobachten

Die Perseiden erfüllen die Idealbedingungen, unter denen die gemessene Rate der ZHR gleicht, nahezu vollständig. Ihr Zusammentreffen mit dem Neumond in diesem Jahr erlaubt es – zumindest abseits der erleuchteten Städte – die Grenzhelligkeit von 6,5 mag zu erreichen. Zudem steigt der Radiant im Lauf der zweiten Nachthälfte immer höher über den Horizont und erreicht in Mitteleuropa in der letzten Stunde der Dunkelheit die Nähe des Zenits. So dürfen Sie in der Tat reale Sichtungsraten von fast der vollen ZHR erwarten, für welche die internationale Organisation der Meteorbeobachter (International Meteor Organisation, IMO) zum Maximum am 13. August einen Wert von rund 100 vorhersagt.

Allerdings treten Meteore oft nicht gleichmäßig über die Zeit verteilt auf. Vielmehr scheint es häufig so, statistisch oder physikalisch bedingt, dass zwei oder drei Meteore in kurzer Zeitfolge auftreten, gefolgt von einer längeren Pause. So kann eine planlose, rein genießerische Beobachtung sehr kurzweilig sein. Zwischendurch darf man versuchen, die Bahn am Himmel zurückzuverfolgen, um zu sehen, ob sie in das Sternbild Perseus führt. Wenn nicht, dann war es vielleicht ein sporadischer Meteor oder einer aus der „Anthelionquelle“. Das Einzeichnen der Leuchtspuren in eine konven­tionelle Stern­karte verfälscht allerdings meist den Eindruck, weil die Großkreise am Himmel auf der Kartenebene nicht als Geraden dargestellt werden.

Die Wahl der Blickrichtung ist übrigens relativ freigestellt, die Meteore fallen ja vom Radianten in alle Richtungen. Daher können Sie sich die unter den örtlichen Gegebenheiten beste Richtung aussuchen und den Kopf halbhoch halten, was auch für den Nacken entspannender ist. Am besten nehmen Sie dabei eine bequeme Position auf einem nach hinten kippbaren Gartenstuhl ein. Da die Meteorspur erst ein gutes Stück abseits des Radianten beginnt, muss der Perseus selbst gar nicht in Ihrem Blickfeld liegen. Vor und nach der Beobachtung sollten Sie aber unbedingt die persönliche Grenzgröße in der betreffenden Nacht ermitteln, weil diese ein wichtiger Wert bei der Korrektur von der real wahrgenommen Rate auf die ZHR ist. Zudem sollten Sie die Beobachtungszeit und den Ort notieren, weil diese Angaben zusammen die Höhe des Radianten bestimmen.

https://youtu.be/MvLXOB9i8NQ

Um eine vom einzelnen Beobachter und der Wahl seiner Blickrichtung unabhängige Fallrate zu erhalten, bietet es sich an, in einem Team zu arbeiten. Statt sich im Dunkeln Notizen zu machen und die anderen dabei mit der Taschenlampe zu blenden, sollten Sie lieber ein Diktiergerät nutzen, das die verschiedenen Sichtungsrufe aufzeichnet. Sicher bereitet diese Art gemeinschaftlicher Beobachtung auch mehr Spaß!

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Quellen: PublicDomain/spektrum.de vom 11.08.2015

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