Samstag, April 20, 2024
StartPolitikEuropaStimmentausch: So sollen Migranten und Menschen ohne Wahlrecht doch wählen können

Stimmentausch: So sollen Migranten und Menschen ohne Wahlrecht doch wählen können

Die Startup-Internetseite Votebuddy wirbt damit, „Menschen, die nicht wählen wollen – mit Menschen, die nicht wählen können“ zu verbinden.

Votebuddy bietet allen Beteiligten eine „Win-Win-Situation“ – wer keine Lust habe zu den Wahlen zu gehen, gebe seine Stimme einfach an einen nicht wahlberechtigten Menschen weiter, heißt es auf der Seite.

Wie das funktioniert, wird nicht verraten. Offenbar soll der Wahlbetrug aber durch Briefwahl erfolgen – Votebuddy tritt wohl schlicht als Vermittler für den Stimmentausch auf.

Dabei sind sich die Macher des Portals durchaus im Klaren, dass solche Aktionen in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden und geben offen zu: „Nach deutschem Recht ist Stimmentausch illegal. Unser Geschäftssitz ist daher in New York und wir betreiben die Webseite auf Servern in den USA.“

Auf der Seite erzählen mehrere Menschen in einem Video, warum sie die Idee von Votebuddy so gut finden.

„Ja das Tolle daran, find ich, ist, dass es so einfach ist – Briefwahl beantragen, Buddy finden und Unterlagen tauschen, abschicken und fertig“, erzählt „Mathias“, angeblich Musiker.

Die Aufnahmen sind erstmals auf Facebook gepostet worden. Unter dem Beitrag debattieren mehrere User ernsthaft über Stimmenaustausch, wobei die meisten Nutzer dem Ganzen jedoch keinen Glauben schenken und einen Fake oder Satire dahinter vermuten:

„Na welche Werbebude möchte sich hier wieder ein kleines Denkmal mit dieser Satire setzen. Seite ist soweit ganz gut gemacht. Aber am Ende ist es leider dennoch unterstes Niveau, mit einem so schwarzen Humor auf sich aufmerksam zu machen. Die Stimmung der Menschen in diesem Land ist eh schon im Keller, da muss man sich nicht auch noch über sie lustig machen“, schreibt „Marco Gipp“.

Die Seite bei Facebook wurde bis kürzlich gesperrt, kurz nach der Entsperrung veröffentlichten die Betreiber der Seite ein Statement: „Nochmal zur Klarstellung: Wir vertreten die Auffassung, dass Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, bei der Bundestagswahl wählen dürfen sollten. Ausschluss durch Herkunft, Alter oder Behinderung sind eine Form von Diskriminierung und wird unserem pluralistischen Gesellschaftsverständnis nicht gerecht.“

Ein Stimmentausch sei zwar nach aktueller Gesetzeslage vielleicht nicht legal, im „Einzelfall aber durchaus legitim“. Gesellschaftlicher Wandel vollziehe sich eben nicht immer auf parlamentarischem Wege, heißt es.

Laut der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, die ebenfalls auf das seltsame Projekt gestoßen ist, soll bereits mindestens eine Anzeige wegen Wahlfälschung und Anstiftung zur Wahlfälschung gestellt worden sein.

Die Internetseite wurde am vergangenen Samstag geschaffen und soll nach Angaben der Macher durch Werbeeinblendungen und einen Online-Shop finanziert werden.

Beitragsbild: Sputnik Deutschland

Quelle: https://de.sputniknews.com/politik/20170906317331473-wahlbetrug-deutschland-votebuddy/

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »