Mittwoch, April 24, 2024
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Studie beweist: Leinsamen kann Leben retten

Wer seinem Essen Leinsamen zufügt, senkt seinen Bluthochdruck und tut sich Gutes. Da Bluthochdruck ein Risikofaktor für viele chronische Leiden und Krankheiten ist, gilt auch hier: „Versuch macht kluch.“

Im November 2012 wurde der American Heart Association Scientific Sessions eine Studie vorgestellt, bei der dieses gesunde Lehrstück der Natur sogar bei den extrem gefährdeten Arteriosklerose-Patienten gelang. Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ist eine schleichende Erkrankung der Blutgefäße mit schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, pAVK, mit Ablagerungen in den Gefäßwänden, die zu Verhärtungen führen.

Diese Verhärtungen mindern die Elastizität der Gefäße, die bei hohem Blutdruck besonders benötigt wird. Gefäße können im unelastischen Zustand reißen oder verstopfen (Thrombose).

Dr. Delfin Rodriguez vom kubanischen Universitätskrankenhaus Holguin bewies in seiner 6-monatigen Doppelblind-Studie, dass die Zugabe von nur 30 Gramm geschrotetem Leisamen pro Tag bei Patienten mit solch einer peripheren Gefäßerkrankung PAD den Bluthochdruck signifikant senkte,wie Medscape berichtet.

Nach sechs Monaten war der Blutdruck durchschnittlich um 10mm Hg systolisch und um 7mm Hg diastolisch gesunken. Bei den Patienten jedoch, die sowohl PAD als auch Bluthochdruck hatten, sank der Blutdruck um 15mm Hg, sowohl systolisch als auch diastolisch. Bei der Placebo-Gruppe allerdings stieg teilweise der Blutdruck um ~ 3mmHg leicht an. Insgesamt umfasste die Studie 110 Patienten, 75 Prozent davon mit Bluthochdruck.

Richtig: Essen senkt Blutdruck

Damit ist dies der Nachweis über die größte Senkung des Blutdrucks, die je durch Verwendung eines Nahrungsmittels, nämlich geschrotetem Leinsamen, nachgewiesen werden konnte. Dr. Rodriguez folgerte daraus, dass mit der Gabe von Leinsamen-Schrot wohl 50 Prozent der Schlaganfälle und 30 Prozent aller Herzinfarkte vermieden werden könnten.

In Medscape wird Rodriguez zitiert: „Leinsamen ist eine besonders attraktive Strategie zur Kontrolle des Bluthochdrucks in wirtschaftlich benachteiligten Regionen und Ländern. Die blutdrucksenkende Wirkung von Leinsamen ist vergleichbar mit denen von blutdruck-senkenden Medikamenten und diätetischen Maßnahmen wie eine salzarme Ernährung oder Gewichtsabnahme.“

 

Auch wies Rodriguez darauf hin, dass bereits in Tierstudien gezeigt wurde, dass geschroteter Leinsamen eine anti-entzündliche, anti-artherogene und anti-arhythmische Wirkung hat. Gleichzeitig vermindert Leinsamen das zirkulierende Cholesterin und die Transfette im Blut.

„Leinsamen hat verschiedene Komponenten wie Alpha-Linolensäure, Enterolignan und Ballaststoffe, die eine synergistische Wirkung haben.“ erklärt der Arzt. Durch das Omega-3-Fett des Leinsamens verzehnfachte sich im Darm auch die Bildung von Phyto-Östrogenen, was bei der Placebo-Gruppe nicht beobachtet werden konnte.

Ein-Jahres-Studie

Die Studie ist insgesamt auf ein Jahr ausgelegt. Noch dürfen die Patienten leckere Bagels, Muffins und Brötchen mit Leinsamen verspeisen, während die Kontrollgruppe das alles ohne Leinsamen bekommt.

Dr. Rodriguez und seine Mitarbeiter wollen in der verbleibenden Zeit zusätzlich herausfinden, ob und wenn ja, dann welche Anteile im Leinsamen für diese Segnungen der Blutdruck-Senkung verantwortlich sein könnten.

Empfehlung

Leinsamen gibt es im Supermarkt, im Drogeriemarkt, im Reformhaus und in Bio-Läden. Es gibt Leinsamen als ganzes Korn zur Verdauungsförderung und geschrotet, mit oben genannter Wirkung. Es gibt ihn als braune Variante und Gold-Leinsamen. Gold-Leinsamen wird in Fachkreisen bevorzugt, wenn er in größeren Mengen auch zur Sättigung verwendet wird, beispielsweise als Füllmittel für Eiweiß-Shakes.

Auch Bodybuilder schwören auf Leinsamen, da dieser erfahrungsgemäß hilft, den Blutzucker konstant zu halten, weil die Nährstoffaufnahme verzögert abläuft. Dadurch erhöht Leinsamen den glykämischen Index der Nahrung, der er als Schrot zugesetzt wurde, und erhöht deren konzentrationsfördernden Omega-3-Fettsäuren-Anteil, den Anteil an Alpha-Linolen-Säure und sorgt für hormonelle Balance dank erhöhter Bildung von Phyto-Östrogen (Chia-Samen: Das Superfood der Extraklasse – Kraftkorn der Maya und Azteken).

  

Wer risikolos etwas für seine Gesundheit tun will und ausreichend trinkt, also ab zwei Liter Flüssigkeitszufuhr täglich, dem sei Leinsamen in jeder Form ans Herz gelegt. Wer glaubt, diese Flüssigkeitsmenge nicht zu schaffen, der kann sich immer noch mit dem bewährten Leinöl, möglichst in Bio-Qualität, etwas Gutes tun.

Leinsamen gibt es in Brot und Brötchen, man streut sie ins Müsli, in Joghurt, Quark und Salat. Und man kann sogar ein leckeres Knäckebrot damit herstellen.

Leinöl in Verbindung mit eiweißreichem Quark, Hüttenkäse oder Naturjoghurt täglich zum Frühstück genossen, wird auch in der Anti-Krebs-Diät empfohlen. Auch die berühmte Öl-Eiweiß-Kost nach Johanna Budwig lebt und fällt mit der Qualität des Leinöls.

Hier noch einmal kurz die Anleitung:

125g Quark oder Hüttenkäse oder Naturjoghurt mit 2-3 EL Leinöl vermischen und entweder mit frischem Obst und etwas Honig verrühren oder deftig mit Pesto oder Ajvar.

Guten Appetit und Wohl bekomms!

Literatur:

Leinsamen: 30 gesammelte Superfood Rezepte für jeden Tag und jede Küche (Superfoods Edition) von Johanna Sommer

Chia. Kompakt-Ratgeber: Fit und schlank mit der Powernahrung der Azteken. Mit leckeren Rezepten von Günter Harnisch

Selbstversorgung aus der Natur mit essbaren Wildpflanzen von Constanze von Eschbach

Glutenfreies Brot – Rezepte für gesunden Genuss von Jessica Frej

Quellen: PublicDomain/epochtimes.de am 22.06.2016

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