Samstag, April 20, 2024
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Superbakterien töten 2050 alle drei Sekunden

Internationale Erhebung fordert sofortige Maßnahmen zur Verhinderung

London – Superbakterien werden 2050 alle drei Sekunden einen Menschen töten, wenn nicht Maßnahmen ergriffen werde, so der „Review on Antimicrobial Resistence“ http://amr-review.org . Die internationale Studie präsentiert einen Plan, der verhindern soll, dass die Medizin wieder ins „dunkle Mitttelalter“ zurückfällt. Dieser Plan erfordert jedoch Investitionen in Milliardenhöhe. Zusätzlich fordern Experten eine Revolution beim Einsatz von Antibiotika und eine großangelegte Informationskampagne.

Resistenzen gegen Antibiotika

Der Kampf gegen Infektionen, die gegen Medikamente resistant sind, hält an. Das Risiko soll so groß wie die Gefahr durch den Terrorismus sein. Das Problem besteht darin, dass nicht ausreichend neue Antibiotika entwickelt und die vorhandenen verschwendet werden. Seit dem Studienbeginn Mitte 2014 sind mehr als seine Mio. Menschen an den Folgen derartiger Infektionen gestorben.

Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass sich die Situation verschlechtern wird. 2050 sollen jährlich zehn Mio. Menschen an den Folgen resistenter Infektionen sterben. Die Kosten der Resistenzen werden bis zur Mitte des Jahrhundert auf 100 Mio. Dollar ansteigen. Die Studienautoren fordern unter anderem eine weltweite Informationskampagne, da die meisten Menschen nicht ausreichend informiert sind. Zusätzlich sind dringend Mittel für die Forschung, ein verbesserter Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und bessere hygienische Bedingungen bereitzustellen, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.

Kampf mit finanziellen Mitteln

Der in vielen Fällen unnötige und umfangreiche Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft ist den Experten nach ebenso zu verhindern wie ein Verbot jener Medikamente, die eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellen. Pharmafirmen sollten laut den Forschern eine Mrd. Dollar für jedes neu entwickelte Medikament erhalten. Finanziert werden sollen all diese Maßnahmen durch einen kleinen Anteil der derzeitigen Gesundheitsbudgets oder durch zusätzliche Steuern für Pharmafirmen, die nicht in die Erforschung von Antibiotika investieren.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Jim O’Neill ist es von größter Bedeutung, dass die ganze Welt darüber informiert wird, warum Antibiotika nicht mehr wie Süßigkeiten eingesetzt werden sollten. „Wenn wir dieses Problem nicht lösen, fallen wir wieder in dunkle Zeiten zurück und es werden sehr viele Menschen sterben.“ Dabei malt der Fachmann eine düstere Zukunft aus: Wirken Antibiotika nicht mehr, könne bereits eine einfache Operation tödlich enden. (Ende)

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