Donnerstag, April 25, 2024
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Thromboserisiko: Krampfadern und Thrombose wirksam vorbeugen

Jährlich sterben rund 40 000 Menschen an einer Lungenembolie.
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Möglicher Auslöser ist häufig ein unentdeckter Venenverschluss.
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Unser Experte kennt die besten Maßnahmen zur Vorbeugung.
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Thrombosen entstehen in den tiefer liegenden Venen der Beine. Schuld sind kleine Blutgerinnsel, die den Blutfluss behindern. Werden sie nicht sofort behandelt, droht Lebensgefahr. Denn wenn sich die Pfropfen lösen und durch das Herz in die Lunge wandern, kann das tödlich enden – Lungenembolie!

Besonders in der Urlaubszeit steigt das Thromboserisiko. Stundenlanges Sitzen mit angewinkelten Beinen in Flugzeugen, Bussen oder der Bahn fördert die Entwicklung eines Venenstaus.

Wie können Menschen mit Venenproblemen

am besten vorbeugen?

„Als Erstes sollten sie sich von einem Arzt untersuchen lassen“, betont Prof. Dr. Michael Jünger. Der Venenspezialist ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Greifswald. „Nicht jedes Ziepen oder jeder Schmerz im Bein ist venös bedingt.“

Wie kann ich mich im Alltag

vor einer Thrombose schützen?

„Das Tragen von Kompressionsstrümpfen – auch beim Sport – kann die Venen unterstützen“, erklärt Prof. Jünger. Die Strümpfe sollten individuell angepasst werden. In Apotheken gibt es so genannte Reisestrümpfe, die man vor allem vor längeren Flügen überstreifen sollte. „Vermeiden Sie langes Sitzen. Setzen Sie sich Flugzeugen wenn möglich an den Gang und laufen Sie zwischendurch immer wieder herum“, rät der Experte. In der Freizeit sollte man auf alle Fälle Sport treiben.

Können Risikopatienten vorbeugend

blutverdünnende Mittel

wie Aspirin einnehmen?

„Sind Sie vom Arzt als Risikopatient eingestuft, zum Beispiel weil Sie bereits eine Thrombose erlitten haben, kann die Einnahme gerinnungshemmender Mittel vor einer längeren Reise sinnvoll sein. Das muss aber auf alle Fälle mit dem Arzt abgesprochen werden. Die Einnahme von Aspirin auf eigene Faust ist völlig nutzlos“, betont Prof. Jünger.

Wie macht sich eine Thrombose bemerkbar?

„Das ist bei jedem Menschen anders. Am häufigsten kommt es zu Schwellungen des Unter- oder Oberschenkels. Auch Schmerzen in der Wade, im Oberschenkel oder starkes Wärmeempfinden im Bein können darauf hindeuten“, erklärt Prof. Jünger. „Aber leider verursacht eine Thrombose nicht immer von Beginn an Beschwerden. Darum kommt es manchmal auch so auch überraschend zu einer Embolie.“ Diese entsteht, wenn Blutgerinnsel einer unbehandelten Thrombose weiterwandern und in der Lunge die Gefäße verstopfen.

Wie wird eine Thrombose behandelt?

„Bei starken Beschwerden verordnen wir Bettruhe. In jedem Fall muss der Patient Medikamente, die die Gerinnung hemmen, einnehmen oder gespritzt bekommen, eventuell dazu Kompressionsverbände oder -strümpfe tragen.“

Das ist gut:

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Wassergymnastik

Bewegung im Nass ist eine Wohltat für die Venen. Aquajogging oder Schwimmen trainiert die Beine und schont die Gelenke. Und Wasserdruck stärkt die Gefäße.

Beine hochlegen

Wann immer es geht, einfach mal die Beine hochlegen. Das entlastet und entstaut die Venen. Wer Probleme mit geschwollenen Füßen hat, sollte das Fußteil im Bett leicht anheben.

Täglich 2 bis 3 Liter Wasser

Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wer zu wenig trinkt, riskiert eine Verdickung des Blutes und erhöht auf diese Weise sein Thromboserisiko.

Das ist schlecht:

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Langes Sitzen/Stehen

Stundenlanges Verharren in derselben Haltung begünstigt einen Venenverschluss. Besser: häufiger herumlaufen, Kniebeugen machen, Beine schütteln.

Krampfadern

Werden die dicken Adern an den Beinen sichtbar, ist das ein Alarmzeichen. Wer seine Venen jetzt nicht unterstützt, Verstopfungen beseitigen lässt, riskiert eine Embolie.

Übergewicht

Ihre Beine tragen die gesamte Körperlast. Je mehr Sie wiegen, desto eher entwickeln Sie Venenprobleme. Übergewichtige erleiden häufiger Thrombose als Schlanke.

Der prominente Fall:

Jean-Paul Belmondo

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Thrombose kann auch Männer treffen

Der Schauspieler („Der Profi“, Cartouche, der Bandit“) leidet unter einer erblich bedingten Bindegewebsschwäche. Erst bekam er Krampfadern an den Waden. Dann plötzlich: eine Thrombose! Eine sofortige Behandlung mit blutverdünnenden Mitteln verhinderte schlimme Folgen. Jetzt beugt der 74-Jährige vor: Er ließ sich die Krampfadern ziehen, geht täglich walken und steigt nur noch mit Stützstrümpfen in ein Flugzeug.

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Beitragsbild: praxisvita –  liebeisstleben 

Quelle: praxisvita –  liebeisstleben 

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