Freitag, März 29, 2024
StartWissenschaftBiologieTreibt das Pentagon zum „biologischen Wettrüsten“?

Treibt das Pentagon zum „biologischen Wettrüsten“?

Die US-amerikanische National Academy of Sciences (NAS) hat im Auftrag des Pentagon einen Bericht veröffentlicht, der Gefahren des militärischen Einsatzes von modernen Biotechnologien aufzeigt, schreibt das Portal Science Alert.

Wie die Akademie auf ihrer Webseite schreibt, erweitert die synthetische Biologie die Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Waffen. Der Mikrobiologe von der University of Michigan, Michael Imperiale, präzisiert: Die synthetische Biologie an sich sei harmlos, nur spezifische Entwicklungen bergen Gefahren.

„Die US-Regierung sollte besonderes Augenmerk auf diesen sich schnell entwickelnden Bereich legen, wie sie es bei den Fortschritten in Chemie und Physik zu Zeiten des Kalten Krieges gemacht hat,“ erklärte der Wissenschaftler.

Als Beispiel führt das Portal eine kanadische Studie aus dem Jahr 2017 an, die für Empörung gesorgt habe. Forscher von der University of Alberta hatten im Labor das ausgestorbene Pferdepockenvirus reproduziert. Ihnen zufolge würde die Studie bei der Entwicklung von Impfstoffen und Krebsforschung helfen. Kritiker verurteilten die Arbeit, weil sie die Welt einer größeren Gefahr durch Pocken aussetze.

Laut Imperiale kann der genetische Code von praktisch jeglichem Virus, das Säugetiere befällt, im Internet gefunden und synthetisiert werden. Ebenso alarmierend sei die Möglichkeit, die bestehenden Viren gefährlicher zu machen, indem man ihre Resistenz gegen Antibiotika, ihre Immunität gegenüber Impfungen sowie ihre Toxizität erhöht.

Dagegen sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein völlig neues gefährliches Virus entwickelt werde, niedrig. „Selbst einfache Änderungen von bestehenden Viren können zu radikalen Verlusten der wichtigsten viralen Eigenschaften führen“, zitiert das Portal den Bericht. Das mache die Entwicklung völlig neuer Infektionen „besonders schwer“.

Einige Wissenschaftler weisen darauf hin, dass das Interesse des US-Verteidigungsministeriums an die synthetische Biologie potentiell gefährlich sei. „Man will nicht, dass ein biologisches Wettrüsten beginnt“, sagte die Biosicherheitsexpertin von der University of London dem Portal MIT Technology Review.

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