Donnerstag, April 25, 2024
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Treppenwitz: Laserkanone für US-Flugzeuge

Im Jahr 2009 brannte ein an einer Herkules C-130 angebrachtes Gerät während des Flugs ein Loch in einen am Boden stehenden Pickup-Truck mit Zielmarkierung. Die unglaubliche Zerstörung wird im folgenden Video gezeigt:

Nachdem die US-Air Force und das Pentagon Milliarden für das Projekt ausgegeben hatten, wurde es 2012 eingestellt. Der kurze Film hier dürfte die Frage nach dem “Warum?“ wohl klären.

Am 2. März 2017 erschien nun auf BreakingDefense.com ein Bericht über neuste Pläne des Air Force Special Operations Command (AFSOC), eins von zehn Hauptkommandos der US-Air Force, nach dem jetzt dann im Ernst mit Tests für die Anbringung von Laserkanonen an Militärflugzeuge begonnen werde. Funktionsfähiges Gerät soll innerhalb eines Jahres vorliegen:

Das AFSOC brennt darauf Tests zu machen, damit festgestellt werden kann, ob der Laser effektiv ist und um gegenüber möglichen Skeptikern zu demonstrieren, dass er funktioniert. “Können wir den Strahl akkurat kontrollieren? Es gibt genügend Narbengewebe von Programmen der Vergangenheit, dass wir zeigen können, dass es geht.“, sagte er mit Bezug auf den keineswegs beweinten Airborne Laser, welcher weit über Bugdet lag und sich letztlich als unbrauchbar für den Militäreinsatz herausstellte.

… »möglichen Skeptikern«, fühlen Sie sich auch angesprochen? Diese ganze Geschichte scheint zunächst ein Witz zu sein, aber die meinen das offenbar tatsächlich ernst.

Lt. Gen. Brad Webb, sagte laut dem Bericht, dass man sich noch nicht entschieden habe, an welcher Stelle des Flugzeugs der Laser angebracht werden solle; Tests würden dabei helfen dies herauszufinden – ist ja auch eine vordringliche Frage. Webbs Vorgänger Lt. Gen. Bradley Heithold wollte den Laser am ehesten auf die linke Seite des Flugzeugs haben – aus welchen Gründen auch immer. Befragt nach dem Zweck eines Lasers an einem Flugzeug sagte er:

»Der Grund warum ich ihn an einer AC-130 haben möchte ist, dass wenn eine AC-130 anfängt kinetische Waffen abzufeuern, dann weiß jeder dass man da ist. Ich will etwas auf dem Flugzeug, was in der Lage ist geräuschlos etwas außer Funktion zu setzen.«

Das Projekt steckt allerdings nach wie vor in den Kinderschuhen. Auf DefenseOne wird das Hauptproblem auf den Punkt gebracht:

Laser waren für das Militär als kosteneffektive Alternative zu traditionellen Kanonen und Raketen interessant. Aber die Waffen klein, akkurat und stark genug zu machen, war schwierig.

Ein Ziel akkurat zu treffen sollte mit den heute üblichen Methoden der Zielmarkierung machbar sein. Aber sollte man nicht vielleicht zunächst einmal ein Gerät bauen, welches nicht nur über die notwendige Leistung verfügt, sondern auch noch gewichts- und volumenmäßig tatsächlich verwendbar ist? Schließlich ist ja das Ziel, etwas »geräuschlos außer Funktion zu setzen«. Der Schaden an der oben im Video gezeigten Motorhaube wäre gewiss mit tschechischen Silvesterböllern größer.

Das Hauptproblem der US-Air Force, des Pentagons und der Entwickler wird wohl sein, dass die deutschen Paperclip-Wissenschaftler heute nicht mehr zur Verfügung stehen.

Alles läuft nach Plan…

Beitragsbild: Der Nachtwächter

Quelle: Der Nachtwächter

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