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Tribunal Monsanto Den Haag, 12. bis 16. Oktober 2016

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Eine wachsende Anzahl von BürgerInnen aus verschiedenen Teilen der Welt sieht heute den amerikanischen Konzern Monsanto als Symbol für eine industrielle umweltzerstörende Landwirtschaft, welche den Verlust der

biologischen Vielfalt beschleunigt, durch Chemikalien die Umwelt verpestet und massiv zur globalen Erwärmung beiträgt. Dieses Unternehmen vermarktet seit Beginn des

zwanzigsten Jahrhunderts verschiedene hochgiftige Produkte, die die Umwelt dauerhaft schädigen und Krankheit oder Tod von Tausenden von Menschen verursachen.

Dazu gehören

 

– das PCB (polychloriertes Biphenyl), einer der zwölf langlebigen organischen Schadstoffe POP (Persistent Organic Pollutant), der die menschliche und tierische Fruchtbarkeit beeinträchtigt;

– die 2,4,5 T-Säure (2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure) ist ein Bestandteil des Entlaubungsmittels Agent Orange, das Dioxin enthält. Es wurde von der amerikanischen Armee während des Vietnamkrieges eingesetzt und ruft heute noch Krebs und kongenitale Missbildungen hervor;

– Lasso  (Alachlor), ein Herbizid, das mittlerweile in Europa verboten ist;

– RoundUp, das meistverwendete Unkrautvertilgungsmittel weltweit, das den größten Gesundheits- und Umweltskandal der modernen Geschichte verursacht. Dieses giftige Totalherbizid wird häufig bei Monokulturen in Verbindung mit genmanipuliertem Saatgut (hauptsächlich Soja, Mais und Raps) für Tierfutter und Agrotreibstoffe angewendet.

Monsanto fördert ein Agrar-Industrie-Modell, das mindestens ein Drittel der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verursacht. Es führt zu ausgelaugten Böden und versiegendem Grundwasser, zum Aussterben der biologischen Vielfalt und zur Verdrängung von Millionen von Kleinbauern. Es ist ein landwirtschaftliches Modell, das mit der Patentierung von Lebewesen und Saatgut die Nahrungsmittelsouveränität vieler Länder bedroht.

Lobbying bei den gesetzgebenden Agenturen und Regierungen, Lügen und Korruption, Finanzierung betrügerischer wissenschaftlicher Studien, Unter-Druck-Setzen unabhängiger Wissenschaftler, Manipulation von Presseorganen etc. sind laut Kritikern von Monsanto Teil einer systematischen Verschleierungsstrategie, mit denen dieses transnationale Unternehmen die durch ihre Produkte verursachten Schäden bei Mensch und Umwelt leugnen und seine verheerenden Aktivitäten aufrecht erhalten konnte (Monsanto fälschte eigene Studien über Glyphosat: Krebsrisiko seit den 80ern bekannt).

Die Geschichte von Monsanto ist ein typisches Beispiel für das Paradigma der Straflosigkeit der transnationalen Unternehmen und ihrer Führungskräfte, die zur Deregulierung des Klimas und der Biosphäre beitragen und die Sicherheit des Planeten Erde bedrohen.

Das Monsanto-Tribunal, das in Den Haag vom 12. bis zum 16. Oktober 2016 stattfindet, hat den Auftrag, die Fakten der Vorwürfe zu evaluieren und ein Urteil über die von dieser multinationalen Firma verursachten Schäden abzugeben. Das Gericht beruft sich auf die im Jahre 2011 von der UNO verabschiedeten Leitlinien betreffend Menschenrechte und Unternehmen.

Damit ein Verbrechen gegen die Umwelt (Ökozid) als Straftat anerkannt wird  und die strafrechtliche Verantwortung von schuldhaften natürlichen Personen in die Wege geleitet werden kann, untersucht das Monsanto-Tribunal auch, ob es sich aufdrängt, das internationale Strafrecht zu reformieren unter Berücksichtigung des Rom-Statuts, das den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag schuf und seit 2002 in Kraft ist.

Angesichts der globalen Herausforderung kann nur die Anerkennung des Ökozides als Verbrechen in Zukunft garantieren, dass die Menschenrechte, das Recht auf unversehrte Umwelt und das Recht der Natur geschützt werden.

Daher rufen die Initiatoren des Monsanto-Tribunals die Zivilgesellschaft, alle Bürgerinnen und Bürger der Welt auf, die Finanzierung dieses exemplarischen Vorhabens durch die bis anhin größte Crowdfunding-Aktion zu unterstützen.

Die Lebensbedingungen auf einem sicheren Planeten zu schützen, geht uns alle an. Nur ein gemeinsamer Aufbruch aller aktiven Kräfte weltweit wird es möglich machen, den planetaren Zerstörungsprozeß zu stoppen.

Bitte beteiligen Sie sich auch am Crowdfunding – Die Spenden werden an die Stiftung „Monsanto Tribunal“ mit Sitz in Amsterdam gehen. Hier wird sichergestellt, dass die Spenden nur für die Kosten, die dieser Prozess mit sich bringt, verwendet werden. Weitere Informationen erfolgen nach der heutigen Pressekonferenz.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bislang geschwiegen haben – es war wichtig, dass die Vorbereitungen nicht beeinträchtigt wurden.

Tribunal Monsanto

Tribunal Monsanto – English version 031215

Dossier de presse français Tribunal Monsanto 031215

Literatur:

Meine eigene Samengärtnerei von Constanze von Eschbach

Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation von F William Engdahl

Mit Gift und Genen: Wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert von Marie-Monique Robin

Tödliche Ernte: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet von Richard Rickelmann

Quellen: PublicDomain/netzfrauen.org am 03.12.2015

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