Samstag, April 20, 2024
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Trump beschimpft erneut die Medien: „Jeder bei CNN ist ein Lügner, und Sie sollten sich schämen“

Der künftige US-Präsident Trump traf sich zu Wochenbeginn mit führenden Vertretern der Medien-Branche. Dabei machte er laut einem Zeitungsbericht weiter wie im Wahlkampf – und erging sich in Beschimpfungen der anwesenden Medienvertreter. Ein AFP-Bericht.

Beschimpfung statt Annäherung: Ein als Neustart in seinem Verhältnis zu den Medien gedachtes Treffen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump mit Branchenvertretern ist offenbar fehlgeschlagen. Laut Berichten machte Trump weiter wie im Wahlkampf und bezichtigte die Medien in einer Tirade pauschal der Verbreitung von Lügen. Dies dürfte die Sorgen in der Branche wachsen lassen, dass die Trump-Regierung ihnen die Arbeit erschweren könnte.

Das Treffen sei wie ein „Erschießungskommando“ gewesen, zitierte das Boulevardblatt „New York Post“ einen Teilnehmer. Trump ging demnach insbesondere auf den Nachrichtensender CNN los. Dem anwesenden Senderchef Jeff Zucker soll er gesagt haben: „Ich hasse Ihren Sender, jeder bei CNN ist ein Lügner, und Sie sollten sich schämen.“

Das Treffen am Montag in New York sollte eigentlich unter dem Gebot der Verschwiegenheit stattfinden. Doch noch ein weiterer Teilnehmer berichtete der „New York Post“ von Tiraden Trumps. „Wir sind in einem Raum voller Lügner, der betrügerischen, unehrlichen Medien, die völlig falsch gelegen haben“, soll er demnach wiederholt gesagt haben.

Trump hatte sich bereits während des Wahlkampfs als Opfer einer Medienkampagne bezeichnet. Er wirft einem Großteil der Medienlandschaft pauschal vor, ihm gegenüber voreingenommen zu sein.

Trumps frühere Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway bezeichnete das Treffen am Montag, an dem populäre TV-Moderatoren wie Wolf Blitzer, Charlie Rose und George Stephanopoulos teilnahmen, gleichwohl als „sehr herzlich, sehr produktiv und sehr angenehm“. Sie nannte es nach Medienberichten aber auch „sehr offen und sehr ehrlich“. Es sei großartig gewesen, „den Neustart-Knopf zu drücken“.

Einer der von der „New York Post“ zitierten Teilnehmer bezeichnete das Treffen hingegen als „totales Disaster“. Anliegen der TV-Manager und -Moderatoren sei es gewesen, über den Zugang zum Trump-Team zu sprechen. Stattdessen hätten sie sich im Trump-Stil „herunterputzen“ lassen müssen.

Nicht alle Branchenvertreter sahen das Treffen aber derart negativ. Der Sender CNN Money zitierte Teilnehmer, die berichteten, Trump habe sich die Argumente der Medienvertreter über die Bedeutung ihres Zugangs zu seinem Team angehört, und Verbesserungen zugesagt.

Seit seinem Wahlsieg hat sich der Republikaner weitgehend von den Medien ferngehalten. So gab der gewählte Präsident entgegen der Gepflogenheiten bislang keine Pressekonferenz, sondern nur gelegentliche Interviews.

Mit der Öffentlichkeit kommuniziert Trump großteils über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Seine Pläne für die Zeit unmittelbar nach seiner Regierungsübernahme am 20. Januar verkündete er am Montag in einer Videobotschaft.

Die bisherige Praxis des künftigen Präsidenten hat Sorgen innerhalb der US-Medien wachsen lassen, dass ihnen die Trump-Regierung den Zugang zu Informationen schwer machen könnte.

Großes Hickhack gab es auch um ein Treffen Trumps mit der Zeitung „New York Times“. Das Treffen wurde wegen eines Streits um den Ablauf zunächst abgesagt; am Dienstagnachmittag (Ortszeit) fand der Termin aber dennoch statt. Anschließend veröffentlichte die Zeitung die Passagen aus dem Interview, das sie mit dem künftigen US-Präsidenten geführt hatte.

(afp)

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