Bisher wurden in der Türkei durch Präsident Erdogan 65.649 Menschen suspendiert, verhaftet oder festgenommen. Der türkische Präsident hat einen dreimontaigen Ausnahmezustand verkündet und die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise ausgesetzt.
Das Online-Magazin „Krautreporter“ führt eine Liste der Betroffenen, die auf Geheiß von Präsident Erdogan festgenommen, suspendiert oder entlassen wurden.
Die Liste beinhaltet am heutigen Donnerstag 12:05 Uhr 65.549 Menschen. Hier die Zusammenstellung, die auf der Webseite laufend aktualisiert wird:
Lehrer: 21.000 suspendiert
Mitarbeiter im Bildungsministerium: 21.783 suspendiert
Polizisten: 7.899 suspendiert
Soldaten, Richter, Staatsanwälte: 6.000 festgenommen
Richter und Staatsanwälte: 2.700 entlassen
Dekane der Universitäten: 1.577 entlassen
Mitarbeiter im Finanzministerium: 1.500 suspendiert
Gendarme und Angehörige der Küstenwache: 1.000 suspendiert
Radio- und Fernsehstationen: 500 Sendelizenzen entzogen
Mitarbeiter im Mitarbeiter im Präsidium für Religionsangelegenheiten: 492 entlassen
Mitarbeiter im Familien- und Sozialministerium: 399 suspendiert
Mitarbeiter im Büro des Ministerpräsidenten: 257 entlassen
Mitarbeiter im Jugend- und Sportministerium: 249 entlassen
Admiräle und Generäle: 103 festgenommen
Mitarbeiter im nationalen Geheimdienst: 100 suspendiert
Inspekteure der Provinzen: 52 suspendiert
Gouverneure der Provinzen: 30 suspendiert
Leute, die sich „kriminell“ auf Social Media verhalten: 7 festgenommen
Mitglieder des Hohen Rates der Justiz und Staatsbedienstete: 5 entlassen
Mitarbeiter der Universitäten: Wurden mit einem Reiseverbot belegt, die Anzahl ist unbekannt
Total: 65.649 Menschen
Alle Quellenangaben sind durch Medien auf docs.google belegt.
Der Hintergrund
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Mittwochabend nach einer Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrates und des Kabinetts die Verhängung eines dreimonatigen Ausnahmeszustands verkündet. Dieser sei notwendig, um „alle Elemente entfernen zu können“, die in den Putschversuch vom vergangenen Freitag verwickelt seien.
Desweiteren will die Türkei nach der Verhängung des Ausnahmezustands die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise aussetzen.
(ks)