Freitag, März 29, 2024
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Türkei: Aktuell 65.000 Menschen „gesäubert“

Bisher wurden in der Türkei durch Präsident Erdogan 65.649 Menschen suspendiert, verhaftet oder festgenommen. Der türkische Präsident hat einen dreimontaigen Ausnahmezustand verkündet und die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise ausgesetzt.

Das Online-Magazin „Krautreporter“ führt eine Liste der Betroffenen, die auf Geheiß von Präsident Erdogan festgenommen, suspendiert oder entlassen wurden.

Die Liste beinhaltet am heutigen Donnerstag 12:05 Uhr 65.549 Menschen. Hier die Zusammenstellung, die auf der Webseite laufend aktualisiert wird:

Lehrer: 21.000 suspendiert

Mitarbeiter im Bildungsministerium: 21.783 suspendiert

Polizisten: 7.899 suspendiert

Soldaten, Richter, Staatsanwälte: 6.000 festgenommen

Richter und Staatsanwälte: 2.700 entlassen

Dekane der Universitäten: 1.577 entlassen

Mitarbeiter im Finanzministerium: 1.500 suspendiert

Gendarme und Angehörige der Küstenwache: 1.000 suspendiert

Radio- und Fernsehstationen: 500 Sendelizenzen entzogen

Mitarbeiter im Mitarbeiter im Präsidium für Religionsangelegenheiten: 492 entlassen

Mitarbeiter im Familien- und Sozialministerium: 399 suspendiert

Mitarbeiter im Büro des Ministerpräsidenten: 257 entlassen

Mitarbeiter im Jugend- und Sportministerium: 249 entlassen

Admiräle und Generäle: 103 festgenommen

Mitarbeiter im nationalen Geheimdienst: 100 suspendiert

Inspekteure der Provinzen: 52 suspendiert

Gouverneure der Provinzen: 30 suspendiert

Leute, die sich „kriminell“ auf Social Media verhalten: 7 festgenommen

Mitglieder des Hohen Rates der Justiz und Staatsbedienstete: 5 entlassen

Mitarbeiter der Universitäten: Wurden mit einem Reiseverbot belegt, die Anzahl ist unbekannt

Total: 65.649 Menschen

Alle Quellenangaben sind durch Medien auf docs.google belegt.

Der Hintergrund

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Mittwochabend nach einer Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrates und des Kabinetts die Verhängung eines dreimonatigen Ausnahmeszustands verkündet. Dieser sei notwendig, um „alle Elemente entfernen zu können“, die in den Putschversuch vom vergangenen Freitag verwickelt seien.

Desweiteren will die Türkei nach der Verhängung des Ausnahmezustands die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise aussetzen.

(ks)

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