Donnerstag, April 25, 2024
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Türkische Invasion im Irak: Bereits 900 Militärs einmarschiert (Video)

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Rund 900 türkische Soldaten sind in die irakische Provinz Nainawa unter dem Vorwand einmarschiert, kurdische Freiwillige auszubilden. Sie befinden sich in einem Camp der Miliz, wie der Gouverneur der Provinz, Nawfal Akub, Sputnik mitteilte.„Nach meiner Information liegt die Zahl der

türkischen Kräfte, die sich in der Provinz befinden, nicht über 900 Soldaten. Sie sind in dem Lager der Miliz im Dorf Dad, Bezirk Shekhan,

stationiert“, so Akub.

Wie al-Akub betonte, werde er diese Situation heute bei einem Treffen mit dem türkischen Botschafter besprechen.


„Die Türkei hat die Irak-Krise und die politischen Meinungsverschiedenheiten in der Führungsspitze ausgenutzt“, unterstrich er.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi hatte zuvor erklärt, dass die türkischen Soldaten, deren Zahl einem ganzen Bataillon entspreche, mit Panzern auf das Territorium seines Landes gerollt seien. In Bagdad wurde diese Aktion als Invasion bewertet und der Abzug der Militärs gefordert. Im Parlament wurde sogar von einer militärischen Gegenantwort gesprochen.

Nach der Version türkischer Medien befinden sich unweit der nordirakischen Stadt Mossul rund 130 türkische Militärs. Sie seien dorthin im Zuge der planmäßigen Rotation im Rahmen des seit mehr als zwei Jahren andauernden Programms zur Ausbildung der kurdischen Einheiten (Peshmerga) geschickt worden.

Hurriyet Daily News schreibt, dass die Türkei eine ständige Militärbasis in der Region um Bashika in der irakischen Provinz Mossul stationiert hat.

Der irakische Präsident Fuad Masum hat erklärt, dass Ankara die Truppen aus dem Irak abziehen müsse und dass die Handlungen der Türkei das Völkerrecht sowie die irakische Souveränität verletzen.

Der Chef des Sicherheitsausschusses des irakischen Parlaments, Hakim al-Zamili, hat verkündet, dass als Gegenantwort auf die türkische Invasion und die Verletzung der Souveränität des Landes sich der Irak an Russland mit der Bitte um eine militärisches Eingreifen wenden könne (Die größten Nutznießer des IS-Ölschmuggels? Türkei und…Israel (Videos).

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Sicherung der Öl-Geschäfte: Türkei plant Militär-Basis im Irak

Nach türkischen Angaben handelte es sich bei der Truppenbewegung lediglich um eine Rotation innerhalb der Ausbildungsmission der türkischen Armee für kurdische Peschmerga-Kämpfer. Türkische Soldaten sollen schon seit zweieinhalb Jahren in der autonomen Kurdenregion im Nordirak stationiert sein, um die dortigen Peschmerga-Kämpfer für den Kampf gegen die IS-Miliz auszubilden. Das Ausbildungscamp befindet sich in einem 80 Kilometer von der türkisch-irakischen Grenze entfernten Gebiet, das kurdische Einheiten kontrollieren, das aber auch von Bagdad beansprucht wird.

Türkische Medien berichteten zugleich über eine weitaus umfangreichere Stationierung. „Die Türkei errichtet eine Basis in der Baschika-Region von Mossul mit 600 Soldaten“, titelte die Zeitung „Hürriyet“. Dies gehe auf eine Vereinbarung der türkischen Regierung mit dem Präsidenten der autonomen Kurdenregion, Massud Barsani, zurück, der eng mit Ankara zusammenarbeitet – auch wirtschaftlich, etwa im Ölbereich.

Die Behörden der Kurdenregion erklärten, die türkische Regierung habe in den vergangen Tagen Experten und Materialien für die Vergrößerung des Militärcamps geschickt. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bestritt in einer Fernsehansprache, dass sein Land die Militäreinsätze im Irak ausweite.

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(Die geplante türkische Militärbasis liegt in der Nähe der Stadt Mossul, die vom IS kontrolliert wird)

Regierungschef Abadi, ein Schiit, steht unter Druck insbesondere schiitischer Kräfte, nicht noch mehr ausländische Truppenpräsenz auch der USA im Irak zuzulassen. Vor einigen Tagen erklärte er, jegliche Entsendung fremder Truppen auf irakischen Boden werde als „feindlicher Akt“ angesehen. Im Zuge der von Washington angeführten Anti-IS-Koalition befinden sich seit dem vergangenen Jahr tausende US-Militärberater im Irak (Zweifel an ominösem „Selbstmord“ der britischen Irak-Chefin des IWPR).

Die Kurden im Nordirak, die auch von Deutschland mit Waffen unterstützt und ausgebildet werden, versuchten die türkische Truppenstationierung zu relativieren (Krieg gegen den IS: Wo Deutschlands Waffen wirklich im Nordirak landen (Videos)). Der Kommandeur der Peschmerga in der Region, Nureddin Herki, sprach von einer Routinerotation. Er wies Berichte zurück, denen zufolge die Türken stationiert wurden, um die Stadt Mossul vom IS zurückzuerobern.

Video: Russ. Verteidigungsministerium: Kommt jetzt heraus, dass der US-Kampf gegen ISIS nicht echt war? Generalmajor und Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow hat heute eine Pressekonferenz in Moskau gegeben und die US-Führung scharf für ihre Zurückhaltung in Bezug auf den illegalen Öl-Schmuggel in die Türkei durch Terroristen verurteilt. Zwar wurde durch die USA eingeräumt, dass es tatsächlich Öl-Schmuggel aus IS-Gebieten in die Türkei gegeben hat, doch zugleich auch runter gespielt, indem sie von geringen Ölmengen sprachen. Konaschenkow machte der US-Führung den zynischen Vorschlag, sich die Aufnahmen der US-Drohnen mal anzusehen, deren Anzahl über dem türkisch-syrischem Grenzgebiet und den Öl-Schmuggel-Routen sich gegenwärtig verdreifacht hat, wenn sie die russischen Aufnahmen anzweifeln. Es wirke als würde die USA den Öl-Schmuggel schützen, so Konaschenkow.

Die Türkei steht weiterhin im Verdacht, islamistische Milizen im Kampf gegen den syrischen Staatschef Baschar al-Assad zu unterstützen. Unter dem Druck vor allem der USA hatte sich die Türkei im Juli der Anti-IS-Koalition angeschlossen. Zuletzt hatte Russland der Türkei offen vorgeworfen, Ölgeschäfte mit dem IS zu betreiben. Auslöser war der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe, der auf syrischem Territorium niederging (Mit Abschuss des russischen Flugzeugs agiert Türkei als Komplize von Terroristen (Video)).

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versicherte am Samstag, sein Land werde auch andere Energielieferanten finden, sollte Russland den Gashahn zudrehen. In einer Fernsehansprache verwies der islamisch-konservative Politiker dabei auf Katar und Aserbaidschan. Russland ist der wichtigste Energielieferant der Türkei. 55 Prozent des Gas- und 30 Prozent des Ölbedarfs werden durch Russland gedeckt.

Irakischer Premier fordert sofortigen Rückzug türkischer Truppen aus Irak

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi hat einen sofortigen Rückzug der türkischen Truppen aus seinem Land gefordert. „Ankara hat noch 24 Stunden Zeit, dann wird das Problem im UN-Sicherheitsrat behandelt“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung Al-Abadis.

„Wir fordern von der Türkei, die Souveränität des Iraks zu achten, und haben der türkischen Seite 48 Stunden Zeit gegeben. Jetzt sind 24 Stunden geblieben.“ Am Sonntag hatte al-Abadi erklärt, dass sich die irakischen Behörden das Recht vorbehalten, beliebige Gegenschritte zu unternehmen, darunter auch den Weltsicherheitsrat einzuschalten, sollen die türkischen Truppen das Territorium des Iraks binnen 48 Stunden nicht verlassen (Israelischer Oberst soll gemeinsam mit IS-Kämpfern im Irak aufgegriffen worden sein).

Als Lüge bezeichnete Al-Abadi die Behauptung der Türkei, wonach Bagdad der Verlegung der türkischen Truppen ins Land zugestimmt hatte. „Wir haben keine Informationen und keine Vereinbarungen mit den Türken über die Truppenverlegung“, betonte er.

Nach irakischen Angaben war ein türkisches Panzerbataillon am vergangenen Freitag auf irakisches Gebiet mit dem Vorwand eingedrungen, kurdische Kämpfer auszubilden, die gegen die Terroristen kämpfen. Das irakische Außenministerium bezeichnete den Einmarsch als eine „feindliche Handlung“. (Dokument: der Bush-Blair-„Blut Deal“ gegen den Irak – Täuschung der Öffentlichkeit)

Literatur:

Inside IS – 10 Tage im ‚Islamischen Staat‘ von Jürgen Todenhöfer

Krieg um jeden Preis: Gier, Machtmissbrauch und das Millardengeschäft mit dem Kampf gegen den Terror von James Risen

Amerikas Krieg gegen die Welt: …und gegen seine eigenen Ideale von Paul Craig Roberts

Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen von Jeremy Scahill

Quellen: PublicDomain/PRAVDA TV/RT/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten/de.sputniknews.com vom 07.12.2015

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