Freitag, März 29, 2024
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Überirdische Rätsel: Entdeckungsreisen zu wundersamen Orten

Steine der heiligen Götzen: Von Himmelssteinen, Mirakelsteinen und versteinerten Launen in der „12-Apostel-Zeche“. Pforte ins Höllenreich: Pompejis Ruinen, Solfataras Schwefelwelt und die Blutwunder des heiligen Januarius.

Rätselhafte Phänomene, wundersame Begebenheiten und erstaunliche Entdeckungen, werden seit altersher mit sakralen Stätten und mystischen Kraftorten verbunden. Alle Kulturen der Welt kennen solche geheimnisvollen Orte.

Der Autor Reinhard Habeck besuchte legendäre Pilgerstätten sowie verborgene Schauplätze des Überirdischen und ist ihren fantastischen Überlieferungen gefolgt.

Was blieb von der Stätte des Uranfangs, wo der Sonnengott Re erstmals erschienen sein soll? Wie wurde die Kaaba in Mekka zum bedeutendstem Heiligtum der Islamischen Welt?

Sind Marienerscheinungen Hirngespinste oder Projektionen aus höheren Dimensionen? Existiert bei Neapel tatsächlich ein Eingang in ein unterirdisches „Höllenreich“? Wieso werden „Schwarze Madonnen“ verehrt? Welche Kräfte lösen spontane Heilungen an Pilgerorten aus?

Der Autor führt zu Wunderorten in aller Welt und geht alten Überlieferungen, aber auch modernen Rätseln auf den Grund. Spannende Einblicke, wertvolle Sachinformationen und eine bunte Vielfalt an überraschenden Entdeckungen sind garantiert.

Aus dem Inhalt

• Kuriose Kirchenkunst: das „Raumschiff“ von Goberling, Heilige „Kopfnüsse“ und das „Wurzelkruzifix“ von Straßengel

• Die Steine der Heiligen: vorislamische Steinkulte und Wundersteine der Christenwelt

• Die Macht der Schwarzen Madonna: Montserrat, Loreto und Wien

• Neapels explosive Idylle: das Höllenreich von Solfatara

• Die geheime Unterwelt von Klosterneuburg

• Österreichische Erscheinungsstätten: Maria Taferl, Maria Bildstein und Maria Absam

• Marienwunder in Ägypten: Spurensuche in Kairo

• Unruhige Knochen: morbide Reliquien und nicht verweste Leichname

Steine der heiligen Götzen: Von Himmelssteinen, Mirakelsteinen und versteinerten Launen in der „12-Apostel-Zeche“

Glaube mir, ich habe es erfahren, du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern; Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.“ Bernhard von Clairvaux (1090–1153) frz. Mystiker, Zisterzienserabt und Kirchenlehrer

Göttersteine und ihre Mythen

Bereits in grauer Vorzeit war die Verehrung rätselhafter Steine von der Aura des Göttlichen und Überirdischen umgeben. Manchem uralten Wunderstein wird eine außerirdische Herkunft zugeschrieben. Die Mythen vieler Völker erzählen von „fliegenden Steinen“, die einst vom Himmel zur Erde fielen oder von engelhaften Wesen hierhergebracht wurden.

Die fremden Relikte sind an heiligen Plätzen in Tempeln verehrt worden oder galten als „beseelte Wohnstätte“ eines bestimmten Gottes. Es heißt, Orakelpriester der Antike konnten die in diesen „Göttersteinen“ innewohnende Magie aktivieren, um mit überirdischen Ratgebern in Kontakt zu treten (Weltherrschaft dank eines Steins: Die Suche nach dem legendären Stein der Weisen).

Der Omphalos-Stein im Apollon-Heiligtum in Delphi, der altägyptische Urobelisk Benben in Heliopolis, der Chaabu-Stein der Nabatäer im jordanischen Petra, der schwarze Götterstein des antiken Sonnengottes Elagabal aus der syrischen Stadt Emesa (heute Homs) oder der Lingam-Stein des Hindugottes Shiva sind bekannte Beispiele dafür.

Die biblische Himmelsleiter Obwohl sich das Alte Testament gegen Steinkulte wendet, findet sich ebenso in der Bibel die uralte Vorstellung vom Stein als „Gottes Haus“. Im 1. Buch Mose (Gen 28, 11–22) wird eine Begebenheit geschildert, die sich nördlich von Jerusalem im 18. Jahrhundert v. Chr. zugetragen haben soll.

Demnach schlief Patriarch Jakob (der Enkel des legendären Abraham, den Judentum, Christentum und Islam als Stammvater ansehen) auf einem Stein ein. In der Nacht erfasste ihn die Vision einer Himmelsleiter, auf der „Engel Gottes auf- und niederstiegen.“ Nichts mehr als ein Traumgespinst, würden Psychologen heute versichern. Aber woher will man das felsenfest wissen?

(Darstellung des schlafenden Jakob mit der Himmelsleiter im Hintergrund (Lutherbibel, um 1534))

Jedenfalls wachte Jakob am nächsten Morgen erschrocken, aber mit einer neuen Erkenntnis auf: „Ja, das ist der Wohnsitz Gottes und die Pforte des Himmels!“ Der Traum muss für ihn sehr real gewirkt haben. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Jakob vor lauter Ehrfurcht den Stein, der ihm als „Kopfpolster“ diente, mit Öl salbte? Jakobs Gelübde lautete: „… Dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden.“ Den Erscheinungsort, der früher Lus hieß, nannte er Bet-El. Es ist der hebräische Begriff für „Gotteshaus“ und ebenso für Steine, die mit dem Göttlichen in Verbindung stehen oder selbst als „nicht irdisch“ verehrt wurden (Überdimensionale Steinkugeln: Reste einer prähistorischer Zivilisation in Bosnien und Costa Rica? (Videos)).

 

Die „Skystones“ aus Sierra Leone

Der Glaube, dass Steine den heiligen Platz einer himmlischen Erscheinung markieren und als Mittlerfunktion zwischen Menschen und einer höheren Gottheit dienen, beschränkt sich nicht auf das Altertum. Eine Mythologie über „Menschen in Stein“ und „Himmelssteine“ wird bei den westafrikanischen Volksgruppen der Mende, Kono und Kissis in Sierra Leone noch heute „lebendig“ gehalten. Bizarr aussehende Steinskulpturen, Nomoli genannt, kamen überraschend bei Feldarbeiten und bei Grabungen nach Diamanten zum Vorschein (Der Ursprung der mysteriösen Steine von Ica (Videos)).

(Nomoli-Steinskulpturen unbekannter Herkunft)

Die merkwürdigste Figur wurde in einer Tiefe von 50 Metern entdeckt und enthielt in ihrem Inneren eine Metallkugel, die nur wenige Zentimeter misst. Alter und Herkunft der zehn bis 40 Zentimeter großen Figuren sind nicht geklärt. Die Einheimischen, vorwiegend muslimische Sunniten, behaupten, dass die Skulpturen „himmlische Wesen“ verkörpern, die vor Urzeiten in göttliche Ungnade fielen. Allah hätte die frevelhaften Engel erzürnt in Steine verwandelt und zur Erde verbannt.

Der Mythos berichtet weiter, dass der „Himmel“, den diese Wesen bewohnten, ebenfalls zu Stein erstarrte und in Form von Trümmern auf die Erde fiel. Selbst die Sterne, die sich in diesem „Himmel“ befanden, sollen im göttlichen Zorn zerstört worden sein.

Mit der Überlieferung werden blaue Gesteinsbrocken verknüpft, sogenannte „Skystones“. Die Steine wurden besonders zahlreich im Umfeld der Hauptstadt Freetown gefunden. Proben davon sind an Instituten und Universitäten in Genf, Rom und Wien mittels Röntgenstrahlung analysiert worden. Das Ergebnis überrascht: Die Steine sind keine natürlichen, sondern künstlich geschaffene Produkte. Mineralogen nehmen an, dass gebrannter Kalk mit blauer, organischer Farbe eingefärbt und mit Wasser vermischt wurde. Wie aber kommen große Mengen dieses blauen Materials ins tiefe Erdreich?

Der Verdacht der Experten: Die Steine könnten durch eine industrielle Fehlproduktion entstanden sein. Kalkgruben wurden vielleicht absichtlich oder durch einen Erdrutsch zugeschüttet. Dort blieben die Steine dann jahrzehntelang verborgen, ehe sie bei Grabungen wiederentdeckt wurden und mit der alten Legende verschmolzen. So lautet kurz gefasst die These (Nampa-Figur: Dieses Artefakt könnte 2 Millionen Jahre alt sein).

(Die „Skystone“- Analyse zeigt einen hohen Iridiumgehalt)

Was die Wissenschaftler allerdings nicht erklären können: Wieso enthalten die Fundstücke Iridium? Das chemische Element kommt nur in sehr geringer Konzentration auf der Erde vor. Erhöhte Mengen finden sich hingegen in Sedimentschichten, die mit einem Meteoriteneinschlag im Zusammenhang stehen. Vergleichsfunde zu den „Himmelssteinen“ sind nirgendwo bekannt. Niemand kann sagen, wer diese Kunstprodukte wann und wo geschaffen hat.

 

Pforte ins Höllenreich: Pompejis Ruinen, Solfataras Schwefelwelt und die Blutwunder des heiligen Januarius

„Und wie wir eben Menschen sind, wir schlafen sämtlich auf Vulkanen.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Urbilder der Hölle Gibt es die Hölle wirklich? Existiert eine Stätte der Verdammnis, wo teuflische Dämonen ihr Unwesen treiben? Ein satanischer Vergeltungsort für arme Sünder, irgendwo im Jenseits oder in einem tiefen Abgrund der Erde?

Schon im altägyptischen Jenseitsglauben heißt es, dass „Feuerströme“ und feuerspeiende Kreaturen das Weiterleben nach dem Tode bedrohen. Ähnliches erfahren wir aus den heiligen Büchern altindischer Sanskrittexte. Demzufolge sollen geächtete Seelen in einem finsteren Verlies den Höllenqualen wehrlos ausgesetzt sein. Die vorchristlichen Germanen kannten ebenfalls ein schauriges Höllenbild.

Die nordische Mythologie erzählt von der Todesgöttin Hel, die in einem unterirdischen Aufenthaltsort über ihr Reich herrscht. Auch das Wort „Hölle“ lässt sich von der germanischen Sprachwurzel hel (verbergen) ableiten. Ebenso wissen alle großen Weltreligionen – Buddhismus, Judentum und Islam – von einem Ort der Verdammnis. Laut dem Koran (Sure 11,108) kommen die Ungläubigen ins Höllenfeuer von Dschahannam und bleiben darin, solange Himmel und Erde bestehen. Nicht viel anders im Christentum: In der Hölle herrschen „Heulen und Zähneknirschen“, mahnt das Neue Testament (Matthäus 13,42).

(„Die Verdammten in der Hölle“: Figurengruppe am Südportal der Kathedrale von Chartres)

Nach katholischer Doktrin ist es die unwiderrufliche „Endstation“, ewige Strafe und Sühne, in welcher der Mensch nach Tod und Gottesgericht das Heil nicht erlangt hat. Glaubt man dem Klerus, sind arme Seelen im Fegefeuer etwas besser dran.

Gemeint ist eine Art Zwischenreich, ein Ort der demütigen Reinigung, in dem von satanischen Geistern gepeinigte Sünder ihre Verfehlungen und Gottesferne bereuen können. Nach einer auferlegten Bußzeit werden die Geläuterten dank himmlischer Gnade doch noch ins Paradies aufgenommen. Diese Vorstellung gehörte ursprünglich nicht zur christlichen Glaubenslehre.

In der Bibel wird das Fegefeuer mit keinem Wort erwähnt. Der Begriff kam über die Gnosis des antiken Persien und den Hellenismus in die christliche Theologie. Erst Papst Gregor I. (um 540–604) führte im 6. Jahrhundert die Lehre vom Fegefeuer im Christentum ein. Religionswissenschaftler erklären, dass der Gedanke an ein Flammenmeer als Ort der Strafe von der Hoffnung herrührt, dass es einen Ausgleich für die guten und bösen Taten jenseits des Lebens gebe.

Was uns wirklich nach dem Ableben erwartet, weiß niemand. Und doch sind weltweit viele glaubwürdige und überprüfte Fälle der Nahtodforschung belegt, in denen Komapatienten nach einem klinischen Tod ins Diesseits zurückkehrten. Die Erfahrungsberichte gleichen einander: Menschen erzählen von anderen Bewusstseinszuständen und davon, dass sie in einem Lichtschacht oder Tunnel in höhere Sphären aufgestiegen wären (Nahtoderfahrungen: 250 Jahre alte medizinische Beschreibung).

Der Gedanke an ein Fortleben in einer neuen Form ist zumindest tröstlich. Kann es für Übeltäter auch ein Platz im Schlund der Verdammnis sein? Vernunftmenschen halten diese volkstümliche Vorstellung für Aberglauben. Wenn alles aber nur Humbug ist, weshalb gibt es dann in vielen Kulturen und Religionen das Bekenntnis zum Höllenreich? Woher kam der weltumspannende Geistesfunke? (Am Abgrund zur Hölle: die dunkle Seite von Nahtoderfahrungen)

 

Dante und die Phlegräischen Felder: Unterirdisches Feuerreich

Viele Historiker behaupten, dass es einen realen Auslöser für die kultur- übergreifenden Höllenvisionen gibt. Sie verweisen dabei auf überlieferte Beobachtungen vulkanischer Phänomene und heißer Schwefelquellen, die von frühen Völkern zu Pforten in die höllische Unterwelt erklärt worden sind. Indizien dafür gibt es jede Menge. Ein Beispiel führt auf die Kanareninsel Teneriffa, wo nach altem Volksglauben im Inselvulkan Pico del Teide der Teufel hausen soll.

Vulkanische Tipps liefert ebenso die griechische Mythologie, wo es heißt, dass die tiefste unterirdische Strafregion Tartaros von einer dreifachen Mauer mit Feuerstrom umschlossen sei, die „glühende Steine“ und „siedenden Schlamm“ mit sich führe.

Auch der christliche Kirchenvater Tertullian (um 150–220 n. Chr.) nimmt darauf Bezug. Er erklärte Vulkane als Beweis für eine „Feuerhölle“, die verborgen im Erdinneren brutzeln soll. Zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert hatten die Ängste um Höllenqualen und Flammentod Hochsaison. Inquisition und Hexenprozesse haben uns diese grausamen Feuermale in Dokumenten hinterlassen. In dieser finsteren Epoche entstanden die einprägsamsten Kunstwerke über Hölle und Teufel.

(Dante und Vergil mit satanischen Kreaturen, Stich von Gustave Doré (1832–1883))

Dazu kamen die fantastischen Erzähler mit „realistischen“ Schilderungen des Grauens. Als gewaltigstes Beispiel gilt die „Göttliche Komödie“ des italienischen Weltliteraten Dante Alighieri (1265–1321). In seinem Hauptwerk wimmelt es von Versen mit kryptischer Symbolik und philosophischer Vieldeutigkeit. Vom italienischen Genius ließ sich auch der amerikanische Autor Dan Brown inspirieren, als er 2013 die Lunte zu seinem umstrittenen Bestseller „Inferno“ zündete.

Ein Begriff, der auf das lateinische infernus zurückgeht, das sich wiederum von inferus, „unterirdisch“, ableite.

Neapels idyllische Hölle

In Dantes Werk wird der Ort für den Eingang zur Hölle punktgenau beim Namen genannt: die Region um die Metropole Neapel im süditalienischen Kampanien. Nicht ohne Grund, denn tief unter der traumhaften Landschaft brodelt es hier seit Jahrmillionen. Nur wenige Kilometer östlich der Stadt erhebt sich der immer noch aktive Vesuv. Der wegen seiner wiederkehrenden Eruptionen gefürchtete, 1.281 Meter hohe „Höllenberg“ ist nicht der einzige Gefahrenherd am Golf von Neapel.

(Die Phlegräischen Felder bei Neapel (von Jan van der Straet, 1587))

Das heiße Pflaster erstreckt sich ebenso entlang der Mittelmeerküste westlich der Metropole. Man kennt es unter der Bezeichnung „Phlegräische Felder“ (Campi flegrei). Rund 50 Eruptionszentren sind auf einer 150 Quadratkilometer großen Fläche rund um die Hafenstadt Pozzuoli lokalisiert worden. Innerhalb dieser feurigen Zone bilden sich seit Urzeiten stets neue Krater mit kochendem Schlamm, Schwefelkristallen und Mineralquellen. Besonders dramatisch geschah dies 1538, als infolge einer Erdbebenserie der 133 Meter hohe Monte Nuovo plötzlich aus dem Boden wuchs (Supervulkan in Italien: Druck erreicht kritischen Punkt – Forscher alarmiert).

Die alten Griechen und Römer waren davon überzeugt, dass die Phlegräischen Felder mit der Unterwelt verbunden seien. Die siedende Umgebung war der Überlieferung nach auch der mythologische Aufenthaltsort des römischen Feuergottes Vulcanus. Gegenwärtig quellen und blubbern in dieser Gegend statt Lavafontänen „nur“ stinkende Schwefelgase aus dem Erdinneren empor.

Geheimnisvolles Gewässer

Innerhalb der Gefahrenzone, nördlich der Ortschaft Baia, liegt der kleine kreisrunde Kratersee Lago d’Averno. Antike Gelehrte wollen hier den Eingang zur Unterwelt des Gottes Hades ermittelt haben. Bei Homer heißt es, der griechische Held Odysseus habe von dieser Stelle aus das Reich der Toten betreten, um den blinden Propheten Teiresias zu befragen. Und der römische Dichter Vergil notierte vor rund 2000 Jahren in seinem Epos „Aeneis“, dass über dem Gewässer „Vögel tot vom Himmel fallen“. Ein Hinweis auf giftige Dämpfe, die noch vor wenigen Hundert Jahren aus dem Kraterschlund entwichen.

Der See hat bis heute nichts von seiner teuflischen Magie eingebüßt. Er war zuletzt im Privatbesitz einer „ehrenwerten Gesellschaft“, die in den Familienclan der Camorra eingebunden war. Im Kampf gegen die Mafia beschlagnahmte die italienische Polizei die „Pforte zur Hölle“. Seit 2010 gehört der „Sündenpfuhl“ wieder zum Gemeingut der Republik Italien.

Dem Philosophen Dante muss die vulkanische Bedeutung des trichterförmigen Averno-Sees und der phlegräischen Landschaft ebenso bewusst gewesen sein, beschreibt er doch einen „Höllentrichter“, der über neun konzentrische Kreise und steile Sündenstufen bis ins Innere der Erde führen soll.

Was die Sache noch interessanter macht: Am mythenumwobenen Gewässer existiert in nordwestlicher Richtung ein kilometerlanger künstlicher Tunnel aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Er wird Grotta di Cocceio genannt und war bis 1940 benutzbar, bevor er im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Seither blieb der Eingang für die Öffentlichkeit versperrt.

Der unterirdische Stollen führt zur antiken Orakelstätte Cumae mit den ältesten Siedlungsresten der Griechen auf italienischem Festland. Was zwischen Gräbern und Tempelruinen hervorsticht, ist ein weiterer Gang: fast 132 Meter lang, 2,40 Meter breit und trapezförmig in den Tuffstein gehauen.

Hier soll die berühmte Priesterin Sibylle im 6. Jahrhundert v. Chr. ihre Weissagungen in Rätselform verkündet haben. Über diese Orakelsprüche hätte man gerne mehr erfahren. Sie waren in neun Sibyllinischen Büchern enthalten, die 83 v. Chr. im Kapitolinischen Jupitertempel in Rom verbrannten (Mittelamerika: Die Acambaro-Objekte – von Menschen und Riesenechsen (Video)).

 

Die versteinerten Toten von Pompeji: In Schutt und Asche 

Was aktiver Vulkanismus an Verwüstung anrichten kann, wissen wir durch den verheerenden Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. Der bis dahin als erloschen geltende Feuerberg brachte innerhalb weniger Stunden Zerstörung und tausendfachen Tod (Evakuierungspläne für 700.000 Vesuv-Anrainer in Arbeit – weltweite Vulkanaktivität (Videos)9.

Eine Eruptionssäule stieg 32 Kilometer hoch in die Stratosphäre und ein gewaltiges Wolkengebilde verdunkelte die Sonne. Bimsstein regnete drei Tage lang vom Himmel herab und begrub die blühenden Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer sechs Meter hohen Schicht aus Lavaschlamm und Asche…

Das Inhaltsverzeichnis als PDF.

Literatur:

Vermessung der Ewigkeit: 7 fundamentale Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod von Eben Alexander

Ungelöste Rätsel: Wunderwerke, die es nicht geben dürfte von Reinhard Habeck

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen von Eben Alexander

Bilder, die es nicht geben dürfte: Mysteriöse Fotos und Gemälde aus aller Welt von Reinhard Habeck

Beitragsbild: PublicDomain/portal.dnb.de/styriabooks.at/Reinhard Habeck

Quellen: PublicDomain/portal.dnb.de/styriabooks.at/Reinhard Habeck am 11.01.2017

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