Freitag, April 19, 2024
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UN kürzt Hilfsgelder in Nigeria: Massenexodus nach Europa droht

Eine der wichtigsten Ausgangsbedingungen für die Asyl-Katastrophe von 2015 scheint sich jetzt zu wiederholen. Die Vereinten Nationen (UN) haben angekündigt, aufgrund fehlender Hilfsgelder die Unterstützung für 400.000 vom Hunger betroffene Menschen im Nordosten Nigerias einzustellen.

Bereits 2014 hatte die UN die Hilfsgelder für Flüchtlinge im Libanon,Syrien und der Türkei um bis zu 40 Prozent gekürzt. Diese Kürzungen sind laut Experten wesentlich für den Massenexodus nach Europa verantwortlich. Der stellvertretende UN-Hilfskoordinator für Nigeria, Peter Lundberg, warnt laut Medienberichten: „Die Menschen werden in schrecklicher Not sein.“ Dadurch sei zu befürchten, dass zahlreiche Nigerianer auch nach Europa auswandern könnten.

Über 1,5 Millionen Menschen betroffen

„Momentan gibt es zwar viele nigerianische Migranten, die nach Europa wollen, aber sie kommen nicht hauptsächlich aus dem Nordosten“, betont Lundberg. Doch nun sollen im Nordosten Nigerias die Hilfsgelder massiv gekürzt werden. Laut UNO-Angaben sind in der betroffenen Region 50.000 Menschen vom Hungertod akut bedroht. 1,5 Millionen befänden sich in einer kritischen Lage und bräuchten dringend Hilfe im Land. Offiziell geben die UN an, dass ihnen die notwendigen Hilfsgelder und Spenden für den Einsatz vor Ort fehlen würden. Es seien 1,1 Milliarden Dollar nötig, um den Menschen im Nordosten von Nigeria helfen zu können. Bisher sei aber weniger als ein Drittel der erforderlichen Mittel eingegangen.

Mehr Geld für Migration nach Europa

Verantwortlich dafür ist jedoch offensichtlich auch der Umstand, dass inzwischen wesentlich mehr Hilfsgelder für NGOs in die gezielte Umsiedelung sogenannter „Flüchtlinge“ nach Europa fließen. Die Unterstützung für die finanzielle Hilfe vor Ort – etwa in Afrika oder Nahost – nimmt dagegen ab. Bereits 2016 kamen die meisten Mittelmeer-Migranten zeitweise aus Nigeria.

Beitragsbild: Flickr, Brainbitch, CC BY-NC 2.0

Quelle: Info Direkt

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