Freitag, März 29, 2024
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Ungewöhnliches Naturphänomen in Sibirien: Expedition in einen vereisten Krater

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Riesige Krater in Sibirien haben im Sommer weltweit für Aufsehen gesorgt: Ein Meteoriten-Einschlag oder eine Erdverwerfung? Die Welt rätselt über mysteriöse Krater in Sibirien. Forscher sind nun erstmals in eines der Löcher geklettert – und brachten spektakuläre Fotos mit zurück.

Gespenstische Schönheit

Die Fotografien aus dem Krater, die Expeditionsleiter Vladimir Pushkarev vom Russian Centre of Arctic Exploration der Zeitung «Siberian Times» zur Verfügung stellte , sind von einer gespenstischen Schönheit: Sie zeigen den vereisten Kraterrand, der über 16 Meter fast senkrecht in die Tiefe führt. Im Durchmesser ist der Krater etwa 80 Meter gross. Am Boden des Loches befindet sich ein kleiner See, der laut Schätzungen der Wissenschafter mindestens 10 Meter tief ist.

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Die Wissenschafter um Pushkarev seilten sich mit normaler Kletterausrüstung

vom Rand des Kraters ab. Dies sei im Winter einfacher als im Sommer, sagte der Missionsleiter der «Siberian Times». Die Erkundung des Kraters sei ohne Zwischenfälle verlaufen, man habe Proben genommen und verschiedene Messungen durchgeführt, so Pushkarev.

Viel Raum für Spekulationen

Wie das Loch entstanden ist, darüber kann bis anhin nur spekuliert werden. Am wahrscheinlichsten erscheint den beteiligten Wissenschaftern derzeit, dass an der Stelle des Kraters grosse Mengen Gashydrate entwichen sind. Dies sind sogenannte Einschlussverbindungen, bei denen Wasser verschiedene Gase umschliesst und eisähnliche feste Stoffe bildet.

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(Probensammlung: Die Experten gehen unter anderem der Theorie nach, dass der Krater durch einen Methanaustritt entstanden ist)

Gashydrate kommen in Permafrostböden vor, aber auch unter Ozeanen. Taut das Hydrat auf, verwandelt es sich wieder zu Gas – und kann explosiv ans Tageslicht treten. Zudem wurden in dem Erdloch erhöhte Mengen an Methan gemessen.

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(Loch im Boden (Juli 2014): Eine hitzegetriebene Explosion wie bei Vulkanen sei auszuschließen, sagen Forscher. Das Besondere am Krater scheint der Rand zu sein, den ein kleiner Erdwall säumt)

Noch sei es aber zu früh, irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, betonte Pushkarev gegenüber der «Siberian Times».

Als Falschmeldung abgetan

Erste Berichte über den ungewöhnlichen Krater in Sibirien tauchten im Juli dieses Jahres auf. Das Loch, das in einer entlegenen und kaum besiedelten Region der Yamal-Halbinsel liegt, war bei einem Helikopterflug zufällig entdeckt worden. Gerade aufgrund ihrer ungewöhnlich glatten und steilen Wände wurde die Formation im Permafrost zunächst als Falschmeldung abgetan.

 

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