Solche Bomben lagert die US-Armee laut Kantor in Deutschland, Belgien, Italien, der Türkei und den Niederlanden. Wie der Experte erläuterte, gibt es keine internationalen Verträge zur Begrenzung der nichtstrategischen Atomwaffen. „Russlands Position bestand immer darin, dass jegliche Gespräche über die Begrenzung der nichtstrategischen Atomwaffen erst beginnen könnten, wenn die USA diese Waffen aus Europa abtransportieren werden. Die beste Lösung wäre aus meiner Sicht, wenn die B61-Bomben, die die Amerikaner modernisieren wollen, aus der Türkei in die USA verlagert werden, anstatt in Europa zu bleiben. Es wäre gut, wenn dies künftig zum Auftakt eines abgestuften Abzugs aller solcher Waffen aus Europa würde“, so Kantor.
Im Sommer hatten Medienberichte für Aufsehen gesorgt, wonach die USA angesichts ihrer verschlechterten Beziehungen mit der Türkei damit begonnen haben sollen, ihre Atomwaffen vom türkischen Stützpunkt Incirlik nach Rumänien abzutransportieren. Indes machten auch die Berichte Schlagzeilen, dass die in Deutschland stationierten US-Atombomben modernisiert werden sollen. Laut Spiegel Online soll die Waffe vom Typ B61-12 ab 2020 in die Serienfertigung gehen und danach auch auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel stationiert werden. Die Luftwaffe bereitet sich nach Informationen des „Spiegel“ bereits auf die Modernisierung der amerikanischen Sprengköpfe vor – intern gibt es erste Pläne für eine technische Anpassung der deutschen Tornado-Jets.
Das Problem rücke periodisch ins Visier der deutschen Öffentlichkeit und werde diskutiert. Das jüngste Beispiel sei eben Washingtons Entscheidung gewesen, das Arsenal in Büchel zu modernisieren, so Netschajew. „Gegen die Stationierung von US-Atomwaffen in Deutschland setzten sich die Linke, die liberale FDP sowie die neue Partei AfD besonders konsequent ein (…) Diese Position teilen auch viele Vertreter der Regierungsparteien, doch die derzeitige deutsche Führung wagt nicht, diese Frage gegenüber Washington initiativ aufzuwerfen“, sagte Netschajew.
In einer Beratung mit ranghohen russischen Militärs betonte Putin außerdem: „Man kann mit Sicherheit sagen: Wir sind heute stärker als jeder potenzielle Aggressor.“ (Ende)
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