“…Der Bundestag hat sich mit großer Mehrheit für den Abzug der letzten noch verbliebenen US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen. Mit Ausnahme der
Linken forderten am Freitag alle Fraktionen die Bundesregierung in einem gemeinsamen Antrag auf, sich in der Nato und direkt bei den USA “mit
Nachdruck” dafür einzusetzen. …”
schreibt die ansonsten sehr USA-freundliche Die Zeit am 26. März 2010. Was wurde daraus?
Wie E-Mails von Hillary Clinton jetzt enthüllen, ist wohl Angela Merkel dafür verantwortlich, dass diese Atomwaffen nicht abgezogen, sondern im Gegenteil, modernisiert wurden (Archivbild: Auf dem Fliegerhorst Büchel (Rheinland-Pfalz) haben sich Inspektoren der US-Luftwaffe umgesehen).
Durch Kernwaffen der USA auf deutschem Boden, sind natürlich Atomwaffen von Staaten, die sich durch die NATO bedroht fühlen, auf diese Waffen gerichtet.
So wie die Atomwaffen der USA auf die Waffen gerichtet sind, die eine potentielle Bedrohung für sie selbst darstellen (Die wahren Erfinder der Atombombe (Videos)).
Wer also für eine Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden eintritt, macht Deutschland zum potentiellen Kernwaffenangriffsziel im Fall einer Eskalation an immer mehr Schnittstellen, zwischen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), und dem immer weiter expandierenden Machtanspruch der NATO. Das war auch der überwiegenden Mehrheit der Bundestagsabgeordneten bewusst.
Der “Deutsche Bundestag” veröffentlichte am 26. März den gemeinsamen Antrag der Mehrheit des Bundestages, in dem der Abzug von Atomwaffen aus Deutschland gefordert wurde.
Einer der Treiber der Forderungen für ein kernwaffenfreies Deutschland, war der kürzlich verstorbene ehemalige Außenminister Guido Westerwelle (USA: Eine Billion US-Dollar für Atomwaffen-Programm (Video)).
Am 30.07.2013 stellte Jan van Aken mit anderen Abgeordneten der Linkspartei eine “Kleine Anfrage” an die Bundesregierung in dieser Angelegenheit. Er schreibt:
“… Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP von 2009 sieht vor, dass sich die Bundesregierung gegenüber der US-Regierung für den Abzug der US-amerikanischen Atomwaffen, die im Fliegerhorst Büchel (Rheinland- Pfalz) lagern, stark macht. Doch statt des Abzuges hat die US-Regierung 2012
die Modernisierung ihres Nukleararsenals angekündigt (www.zeit.de „US- Atombomben bleiben in Deutschland“ vom 5. September 2012)….”
Natürlich ist die Antwort der Bundesregierung langatmig und erweckt den Eindruck, dass man dem guten Partner USA nicht zumuten könnte, diese nette Geste, in Deutschland Kernwaffen zu stationieren (Deutschland stimmt gegen Atomwaffenverbot (Video)), und sogar Deutschland über “nukleare Teilhabe” Mitentscheidung über den Einsatz der Waffen zu geben (was im übrigen auch gegen den Atomwaffensperrvertrag verstößt, wie so einige andere Maßnahmen der USA, aber auch der anderen alten Atomstaaten).
Mit anderen Worten, man wolle die USA nicht vor den Kopf stoßen, und natürlich den Atomwaffenabrüstungsplänen der USA nicht in den Rücken fallen. Und so liest man dann einige Jahre später in der Welt:
“… Merkel einverstanden: USA stationieren neue Atombomben in Deutschland…”
Nun wurden von WikiLeaks E-Mails von Hillary Clinton veröffentlich, die die Hintergründe erhellen (Brisante E-Mails: Hillary Clinton stehen noch einige Schwierigkeiten bevor);
“… Westerwelle ist pro-atlantisch und ein Freund der USA. Er unterstützt die Prager Waffen-Kontroll-Initiative Obamas, wünschte sich aber ein schnelleres Vorgehen. Als ersten Schritt würde er wohl die USA bitten, alle taktischen Kernwaffen aus Deutschland zu entfernen. Das ist eine sensible Frage für die Bundesrepublik Deutschland, denn die Anwesenheit dieser Waffen ermöglicht Deutschland einen Platz an dem Atomplanungstisch der NATO. Merkel wird {daher} diese Idee nicht unterstützen …” (Sprengkraft von 80 Hiroshima-Bomben: Neue US-Atomwaffen werden in Deutschland stationiert (Video))
Literatur:
Die Bruderschaft der Glocke: Ultrageheime Technologie des Dritten Reichs jenseits der Vorstellungskraft von Joseph Farrell
Hitlers Bombe: Die geheime Geschichte der deutschen Kernwaffenversuche von Rainer Karlsch
Atomversuche in Deutschland: Geheime Uranarbeiten in Gottow, Oranienburg und Stadtilm von Günter Nagel
Die deutschen Katastrophen 1914 bis 1918 und 1933 bis 1945 im Großen Spiel der Mächtevon Andreas von Bülow
Quellen: PublicDomain/linkezeitung.de/jomenschenfreund.blogspot.de am 01.04.2016