Mittwoch, April 24, 2024
StartWirtschaftBörseUSA halten antirussische Sanktionen selbst nicht ein – Handelsblatt

USA halten antirussische Sanktionen selbst nicht ein – Handelsblatt

Das „Handelsblatt“ wirft den USA vor, einen ernsthaften Druck auf Europa wegen antirussischer Sanktionen auszuüben, jedoch gleichzeitig im Geheimen ihre eigenen Geschäfte mit Russland zu ihrem eigenen Vorteil abzuwickeln.

So macht der Handelsblatt-Korrespondent André Ballin auf einen Deal zwischen dem US-Raumfahrtkonzern Orbital ATK und der russischen staatlichen Holding Energomaschaufmerksam, die bis 2021 Raketen-Triebwerke vom Typ RD-181 liefern soll. Mit den Triebwerken würden Trägerraketen ausgerüstet, mit denen die USA die Internationale Raumstation (ISS) versorgen würden.

Dabei beklage der US-Kongress immer wieder die Lage, in der das Pentagon auf russische Raketentechnologien angewiesen sei, so der Verfasser des Artikels. Doch in dem Fall gehe offenbar das Geschäft über die Politik: „Die Entwicklung eines eigenen Triebwerks würde Experten zufolge mindestens drei Milliarden Dollar kosten“, betont Ballin.

Darüber hinaus würden die USA und Russland zur Zeit Verhandlungen über die Lieferung von Handfeuerwaffen für die US-Sicherheitsorgane führen. Es gehe um russische Pistolen des Typs „Osa“, die zu den „nicht-tödlichen Waffen“ zählen würden und mit denen Polizisten im Bundesstaat Arizona seit 2016 ausgerüstet würden.

Dabei sei der Osa-Produzent Techmasch nicht namentlich in die US-Sanktionsliste aufgenommen — stehe dafür jedoch in der EU-Sanktionsliste, betont Ballin. „Eine Ausnahme, die die sonst demonstrierte Prinzipienfestigkeit bei den Sanktionen untergräbt“, schreibt er.

Womöglich auch deswegen sei der Widerstand in Europa gegen die Vorschriften aus dem Weißen Haus zu bilateralen Energieprojekten mit Russland, vor allem zu der Gaspipeline Nord Stream 2, so groß, betont der Verfasser des Artikels.

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