Freitag, März 29, 2024
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USA: Schlimmster Arbeitsmarktbericht seit fast 6 Jahren – 102 Millionen ohne Arbeit

Das ist genau, was wir erwartet hatten. Am Freitag verkündete das Bureau of Labor Statistics, dass die US-Wirtschaft im Mai nur 38.000 hinzugewonnen hat. Das lag weit unter den von Analysten prognostizierten 158.000 und auch weit unter dem, was benötigt wird, nur um mit dem Bevölkerungswachstum mitzuhalten.

Zusätzlich wurde die Zahl der neuen Arbeitsplätze im April um 37.000 und die Zahl für März um 22.000 nach unten korrigiert. Dies war der schlimmste Arbeitsmarktbericht seit fast sechs Jahren und Wall Street ist sich einig, dass er ein absolutes Desaster ist.

Das Lustige daran: die Obama-Administration sagt, die Arbeitslosenquote sei im vergangenen Monat tatsächlich gefallen. Beinahe jeden Monat, seitdem Obama im Weißen Haus ist, sind eine große Zahl Amerikaner, die bereits seit langer Zeit arbeitslos waren, aus der Kategorie “arbeitslos“ in die Kategorie “nicht erwerbstätig“ verschoben worden. Dies hat zu einer stetig fallenden “Arbeitslosenquote“ geführt, obwohl der Prozentsatz der tatsächlich arbeitenden Bevölkerung sich seit dem Höhepunkt der letzten Rezession nicht wirklich groß verändert hat.

Das Bureau of Labor Statistics behauptet, dass die Zahl der “nicht erwerbstätigen“ Amerikaner von April auf Mai um 664.000 zugenommen habe. Wenn Sie das glauben, dann habe ich eine gigantische Brücke an der Westküste, die ich Ihnen gerne verkaufen möchte. Die Erwerbsquote ist jetzt auf 62,6 gefallen und schwebt nur geringfügig oberhalb eines 38-Jahrestiefs.

Wenn man die Zahl der arbeitsfähigen Amerikaner, die offiziell “arbeitslos“ sind (7,4 Millionen) zu der Zahl jener arbeitsfähigen Amerikaner hinzurechnet, die als “nicht erwerbstätig“ angesehen werden (ein Allzeitrekordhoch von 94,7 Millionen), dann kommt man auf eine Gesamtsumme von 102,1 Millionen arbeitsfähigen Amerikanern, die derzeit keinen Arbeitsplatz haben.

Dies ist kein Spiel. Bisher haben drei meiner erweiterten Familienmitglieder 2016 ihre Arbeitsplätze verloren.

Laut Challenger, Gray & Christmas liegen die Entlassungen großer Firmen aktuell in 2016 um24 Prozent höher, als während desselben Zeitraums 2015. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Entlassungen in den offiziellen Beschäftigungszahlen auftauchen und ich erwarte, dass dieser Trend sich in den vor uns liegenden Monaten weiter beschleunigt.

Und hier noch ein paar weitere brandneue Zahlen für Sie:

– Laut dem Bureau of Labor Statistics sind, seit Barack Obama ins Weiße Haus kam,14.179.000 Amerikaner aus der “Erwerbsbevölkerung“ ausgeschieden.

– Die Qualität unserer Arbeitsplätze verschlechtert sich weiter. Im Mai gingen 59.000 Vollzeitarbeitsplätze verloren, aber 118.000 Teilzeit-Arbeitsplätze kamen hinzu.

– Seit September 2014 gingen 207.000 Bergbau-Arbeitsplätze verloren.

– Wir haben gerade gelernt, dass die Bestellungen bei US-Fabriken wieder einmal zurückgegangen sind. Dies markiert den 18ten Monat in Folge, in welchem dies geschehen ist und wir haben niemals einen derart langanhaltenden Rückgang außerhalb einer großen Rezession erlebt.

– Die “Rezessionsindikatoren“ bei J.P. Morgan sind gerade auf das höchste Niveaugeklettert, das wir seit der letzten Rezession gesehen haben.

Man braucht wohl kaum erwähnen, dass die Finanzgemeinde über all diese Neuigkeiten ziemlich entsetzt ist. Sie hatte einen deutlich besseren Arbeitsmarktbericht erwartet und viele verstecken ihre Enttäuschung auch nicht. Hier ein Beispiel aus dem Wall Street Journal:

»Dies war ein uneingeschränkt mieser Arbeitsmarktbericht«, sagte Curt Long, Chef-Ökonom bei der National Association of Federal Credit Unions und merkte an: »Die Arbeitslosenquote ist gefallen, aber aus den falschen Gründen, denn die Erwerbsquote ist den zweiten Monat in Folge zurückgegangen.«

Und hier ein weiteres Beispiel von David Donabedian, Chef-Investor bei Atlantic Trust Wealth Management:

»Wir können kein bisschen Positives im heutigen Arbeitsmarktbericht finden. Wenn wir in diesem Bericht nach Zeichen von Stärke suchen, dann findet sich nichts, an dem man sich festhalten könnte.«

Aber natürlich geben die Leitmedien ihr Bestes, um diese Zahlen in einem positiven Licht darzustellen. CNN hat zum Beispiel gerade einen lächerlichen Artikel mit dem Titel »Amerikas Wirtschaft ist stärker als der schwache Arbeitsmarktbericht« veröffentlicht. Und das Weiße Haus besteht darauf, dass dieser neue Beschäftigungsbericht nicht wirklich etwas Besonderes ist:

Das Weiße Haus ist über die Zahlen der arbeitslosen und unterbeschäftigten Amerikaner nicht “allzu enttäuscht“.

»Ich habe auf die Arbeitsmarktzahlen hier im Weißen Haus seit mehr als sieben Jahren reagiert und was heute wahr ist, ist auch in der Vergangenheit wahr gewesen. Wir sind nicht besonders begeistert, wenn die Zahlen besser als erwartet sind und wir sind nicht allzu enttäuscht, wenn die Zahlen einen Monat einmal hinter den Erwartungen zurückbleiben.«, sagte der Pressesprecher des Weißen Hauses Josh Earnest gegenüber CNBC.

Die Wahrheit ist natürlich, dass es eine wirklich große Sache ist. Wir haben gerade die Bestätigung dafür erhalten, dass die US-Wirtschaft in die Rezession gerutscht ist. Seit Monaten habe ich darüber geschrieben, dass praktisch alle Indikatoren geradezu danach geschrien haben, dass eine neue Wirtschaftskrise bereits begonnen hat. Die Beschäftigungszahlen blieben jedoch bis jetzt recht ordentlich.

Typischerweise wird die Beschäftigung als “verzögerter Indikator“ wahrgenommen, was bedeutet, dass er nicht der erste ist, bei dem wir Anzeichen einer Rezession zu erwarten haben. Allerdings ist es unausweichlich, dass die offiziellen Arbeitslosenzahlen letztlich einen wirtschaftlichen Abschwung widerspiegeln und das ist das, was wir jetzt zu sehen beginnen.

Das bedeutet, dass Sie vermutlich noch viel weniger Zeit für die Vorbereitung auf das Kommende haben, als Sie womöglich ursprünglich dachten. Die US-Wirtschaft befindet sich bereits in den frühen Kapiteln der nächsten großen Wirtschaftskrise und der überwiegende Teil der Bevölkerung wird komplett auf dem falschen Fuß erwischt werden und furchtbar leiden.

Wenn unsere Führer seit der letzten Krise bessere Entscheidungen getroffen hätten, dann hätten die Dinge anders laufen können. Stattdessen sind sie aber einfach wieder zur Tagesordnung übergegangen und jetzt werden wir ernten, was sie gesät haben.

Michael Snyder IMG

Von Michael Snyder

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