Mittwoch, April 24, 2024
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Viminatium-Fund: Mysteriöse Metalltafeln sind magische Amulette

In der vergangenen Woche sorgte der Fund eines Archäologenteams nahe der serbischen Stadt Kostolac für Aufsehen. Die Forscher um Miomir Korac entdeckten in den Überreste der römischen Großsiedlung Viminatium 90 Kilometer südöstlich von Belgrad in zwei Gräbern kleine Gold- und Silberbleche mit Schriftzeichen darauf.

Während zunächst noch von einer unbekannten Sprache die Rede war, weiß man mittlerweile mehr über die seltsamen Zeichenfolgen. Und auch zur Funktion der nur wenige Zentimeter kleinen Dokumente aus Edelmetall haben die Wissenschafter eine Idee.

Vom ersten bis zum sechsten Jahrhundert war Viminatium bedeutende Grenzstadt der römischen Provinz Moesia. Während der Regierungszeit Kaiser Hadrians (117 bis 138) waren hier mindestens 6.000 Soldaten stationiert, in der Zivilstadt lebten bis zu 40.000 Menschen. Das Amphitheater bot 12.000 Zuschauern Platz. Die aktuellen Funde kamen bei Grabungen auf dem künftigen Baugrund eines neuen Kraftwerksblocks ans Licht.

Die Archäologen legten dabei unter anderem einige Gräber aus dem vierten Jahrhundert frei. In zwei von ihnen entdeckten sie kleine Bleibehälter, die dünne Gold- und Silberbleche mit Schriftzeichen darauf enthielten.

Die Symbole entpuppten sich bald als griechische Buchstaben – doch die Sprache wollte nicht so recht dazu passen.

„Das ist eine aramäische Sprache“, weiß inzwischen Korac. „Und das ist für uns ein Rätsel.“ Die seltsame Kombination deutet nach Ansicht der Wissenschafter auf abergläubische Praktiken hin.

Vermutlich handelt es sich um Amulette, die höhere Mächte beeinflussen sollen. Sprachforscher konnten auf den Metallstücken die Namen einiger Dämonen aus dem mesopotamischen Raum identifizieren.

Die Forscher nehmen an, dass es sich um Amulette handelt, die mit ins Grab gelegt wurden, um höhere Mächte zu guten – oder schlechten – Taten zu bewegen. Sie hätten die Namen einiger Dämonen entdeckt, die mit dem Gebiet des heutigen Syriens in Verbindung standen, sagt Archäologe Ilija Dankovic.

Derartige magische Amulette seien oft eine Grabbeigabe für Kinder gewesen – oder für Erwachsene, die einen gewaltsamen Tod gestorben waren, so Dankovic. Die Menschen hätten angenommen, dass deren Seelen länger brauchten, um zur Ruhe zu kommen.

„Deshalb hatten sie eine größere Chance, Dämonen oder Götter zu treffen, an die sie die Wünsche weitergeben konnten“, erklärt der Archäologe. Sie erinnerten an sogenannte Fluchtafeln, die Archäologen in anderen Gegenden schon häufiger entdeckt haben.

Litertur:

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Quellen: PublicDomain/SPON/derstandard.at am 10.08.2016

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