Freitag, März 29, 2024
StartWissenschaftHightecVorerst kein freier Lauf für eiserne „Raubtiere“ bei russischen und US-Militärs

Vorerst kein freier Lauf für eiserne „Raubtiere“ bei russischen und US-Militärs

Obwohl verschiedene Kampfroboter bereits bestehen, finden sie vorerst weder in Russland noch in den USA massiv Anwendung, wie der russische Militärexperte Wadim Kosjulin feststellt. Er analysiert Vor- und Nachteile solcher Systeme.

Wie Kosjulin in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Iswestija“ schreibt, wurden in Russland bereits mehrere Kampfroboter entwickelt. Etwa das System Wichr auf Basis des Mannschaftstransporters BMP-3 trägt bei Bedarf eine 30-mm-Maschinenkanone, ein 7,62-mm-Maschinengewehr sowie zwei Startvorrichtungen für Panzerabwehrraketen Kornet-M. Auch Boden-Luft-Raketen können abgefeuert werden.

Soldaten mit Sturmgewehr des belgischen Waffenproduzenten Fabrique Nationale Herstal im Bullpup-Design (Symbolbild)

Das Mehrzweck-Robotersystem Nerechta hat je nach Version einen Granatwerfer, ein 14,5-mm-Maschinengewehr oder ein 12,7-mm-Zwillings-MG. Entwickelt wurden auch das selbstfahrende Robotersystem Platforma-M, der tierähnliche Roboter Chischnik (dt. „Raubtier“) sowie der ebenfalls biomorphe Mehrzweck-Roboter Rys (dt. „Luchs“).

Der wohl bekannteste russische Heeresroboter ist laut Kosjulin das multifunktionale System Uran-9. Ihm stehen eine 30-mm-Maschinenkanone des Typs 2A72 und ein 7,62-mm-Maschinengewehr zur Verfügung. Möglich ist auch eine Bestückung mit gelenkten Panzerabwehrraketen des Typs Ataka.

„Nun stehen russische Militärs vor der Aufgabe zu klären, inwieweit die Kampfroboter gefragt sein könnten und ob deren Anwendungsbereich tatsächlich so breit ist, wie die Hersteller behaupten. Mit einem ähnlichen Problem werden auch ausländische Militärs konfrontiert“, so der Kommentar.

Das Robotersystem SWORDS mit einem M249-Maschinengewehr wurde, wie der Experte schreibt, bereits 2007 von den US-Amerikanern im Irak eingesetzt, erwies sich aber im Stadtkampf trotz der Erwartungen als wenig effizient. Später verzichtete das Militär auf ihren Einsatz.

Der Experte weist darauf hin, dass unbemannte Fahrzeuge in den USA von mehr als 20 Herstellern gebaut werden: „Doch die Terminators sind nach wie vor kaum gefragt – bodengestützte Drohnen kommen nur zum Einsatz, um Unterstützungsaufgaben zu lösen: Minenräumung, Gütertransporte oder höchstens Geländepatrouillen.“

„Man sollte meinen, dass die Vorteile eines Kampfroboters im Verhältnis zu einem Menschen offensichtlich sind: Er braucht weder Essen noch Schlaf und Erholung, ist nicht anfällig für Panikattacken und dazu bereit, unter beliebigen Bedingungen zu arbeiten. Es gibt aber auch eine Reihe von Nachteilen. Der größte davon ist der Bedarf an Fernsteuerung, während es derzeit relativ leicht ist, jede Funkverbindung niederzuhalten – mit Instrumenten der elektronischen Kampfführung“, so der Kommentar weiter.

„Ein Roboter sollte also autonom sein, um Kampfaufgaben selbstständig zu lösen. Kein Kommandeur wird aber einwilligen, das Entscheidungsrecht im Kampf an eine eiserne Kiste zu übertragen. Deshalb beeilen sich die Militärs lieber nicht damit, Terminators zu kaufen, und häufen technologisches Potenzial an. Sie warten auf neue technische Lösungen im Bereich der Kommunikation und der künstlichen Intelligenz“, schreibt Kosjulin.

Quelle: https://de.sputniknews.com/technik/

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »