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Vulkane weltweit: Qualmendes Duo in Afrika – Ausbruch auf Indonesien – Lavasee auf Island verschwunden

vulkane-afrika

Schön, aber tödlich – ein Nasa-Satellit hat zwei rauchende Vulkane in Zentralafrika aufgenommen. Derzeit ist das Duo vergleichsweise ruhig, bei früheren Ausbrüchen töteten Lavamassen bereits Hunderte Menschen.

Meistens sind die Vulkane Nyamuragira und Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)Nyiragongo unter Wolken verborgen. Nicht so am 9. Februar: Bei klarem Himmel fotografierte der Operational Land Imager (OLI) an Bord des Nasa-Erdbeobachtungssatelliten “Landsat 8″ das rauchende Duo.

(Foto: Vulkane Nyamuragira und Nyiragongo: Beide gehören zur

Virunga-Vulkankette im Osten der Demokratischen Republik Kongo und liegen nur knapp 15 Kilometer voneinander entfernt. Auch die Stadt Goma und der Kivusee sind nicht weit)

Nyamuragira und Nyiragongo liegen etwa 15 Kilometer voneinander entfernt in Zentralafrika in der Demokratischen Republik Kongo. Nyamuragira im Norden, Nyiragongo im Süden.

Nyamuragira gilt als einer der aktivsten Vulkane Afrikas. Die Lavaflüsse in seinem Inneren ziehen sich über 1500 Quadratkilometer. An seiner höchsten Stelle ist der Schildvulkan mehr als 3000 Meter hoch. Am Gipfel befindet sich ein Krater mit etwa hundert Meter hohen Wänden.

Bei einer Eruption flossen 1938 große Lavamengen aus dem Lavasee im Krater des Vulkans. Sie erreichten auch den etwa 25 Kilometer nördlich gelegenen Kivusee. Satellitenbilder von 2014 zeigten, dass der Vulkankrater inzwischen einen neuen, brodelnden Lavasee ausgebildet hat.

Tödlicher Strom

Auch der Nyiragongo-Vulkan ist sehr aktiv. Der Stratovulkan besteht aus sich abwechselnden Schichten von Asche, getrockneter Lava und Gestein früherer Ausbrüche. Auch sein Schlot ist mit flüssiger Lava gefüllt. Mit seinen 1000 Metern Durchmesser gilt der Lavasee als der weltweit größte.

Durch seine Nähe zu Goma wurde der Nyiragongo immer wieder zur Gefahr für Menschen. Die Großstadt liegt etwa 15 Kilometer südlich des Vulkans. 1977 und 2002 flossen bei Ausbrücken Lavaströme in die Stadt, etwa 700 Menschen starben.

Vulkane weltweit – chronologisch

indonesien-vulkanausbruch

19. Februar 2015 – Sinabung: pyroklastischer Strom zerstört Häuser

Am Sinabung, auf der indonesischen Insel Sumatra, ging ein pyroklastischer Strom ab, der eine Länge von 4 km erreichte. Er streifte auch den Ort Suka Meriah. Dort fingen einige Häuser Feuer. Menschen kamen nicht zu Schaden, da das Dorf bereits seit 2013 evakuiert ist und die Menschen dauerhaft umgesiedelt wurden. Vulkanasche regnete auf die 30 km entfernte Stadt Berastagi nieder.

Die pyroklastischen Ströme scheinen nun auch durch ein Tal weiter südöstlich zu fließen. Zumindest erkennt man dort auf der LiveCam Ascheablagerungen. Das Ignimbrit-Feld ist deutllich größer, als zu meinem Besuch im vergangenen Januar.

20. Februar 2015  – Villarrica: explosive Eruptionen

Der Vulkan in Chile ist seit dem 11. Februar besonders aktiv. Laut einem Bericht des USGS steigerten sich Tremor und vulkanische Aktivität signifikant. Am 16. Februar erreichte die Aktivität ihren vorläufigen Höhepunkt: es kam zu 5 explosiven Eruptionen pro Minute, bei denen Lavabomben bis zu 1 km auf die Südflanke des Vulkans geschleudert wurden. Im Gipfelkrater des Villarrica brodelt ein kleiner Lavasee. Dieser ist 800 Grad heiß. Aus dem Lavasee wurden bis zu 450 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag emittiert. Der Alarmstatus steht auf “gelb”.

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23. Februar 2015  – Bardarbunga: Lavasee verschwunden

Die Eruption am isländischen Bardarbunga hat am Wochenende weiter stark nachgelassen. Fotos dokumentieren, dass der Lavasee im Baugur-Krater verschwunden ist. Nur an einem Vent köchelt die Lava. Trotzdem ist die Seismik heute recht hoch. Besonders entlang des magmatischen Ganges finden zahlreiche schwache Erdbeben statt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lava einen neuen Weg suchen wird. Auch eine explosive Eruption ist nicht auszuschließen. Eine schöne Sammlung von Luftaufnahmen seit Eruptionsbeginn gibt es bei IMO.

23. Februar 2015

Ambrym: der Insel Vulkan auf Vanuatu steht heute mal nicht wegen seiner 2 Lavaseen in den Schlagzeilen, sondern, weil sich in der Caldera eine Eruptionsspalte geöffnet hat. Genaue Informationen liegen noch nicht vor, aber es scheint sich eher um eine kleinere Eruption zu handeln. Trotzdem wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht.

Katla: am Samstag ereignete sich unter der Katla im Süden Islands ein kleines Schwarmbeben. Solche Beben gab es nach der Eyjafjallajökull-Eruption öfters, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch der Katla gekommen wäre.

Sinabung: im Krater des indonesischen Vulkans wächst weiterhin ein Lavadom. Luftaufnahmen zeigen steile Lavatürme. Von ihnen geht eine recht hohe Gefahr aus, da sie besonders instabil sind. Wenn sie kollabieren entstehen pyroklastische Ströme. Der pfannenkuchenförmige Dom mit dem zähflüssigen Lavastrom ist verschwunden. Das legt die Vermutung nahe, dass das Magma noch zäher geworden ist, als es zuvor war. Das jetzige Magma könnte eine rhyolithische Restschmelze sein, die hoch explosiv ist.

24. Februar 2015  – Ambrym: Lavaseen weg?

Laut neuen Thermaldaten von MODIS sieht so aus, als wären die beiden Lavaseen in den Kratern Marum und Benbow verschwunden. Grund hierfür ist die neue Spalteneruption in der Caldera, die nach einer Erdbebenserie begann. Das stärkste dieser Erdbeben erreichte am 19. Februar eine Magnitude von 6,5. Am 24. Februar brachte es eines auf M 5,1.

Auf den Screenshots sieht man deutlich die thermische Entwicklung in der Caldera. Im ersten Bild sind die thermischen Signaturen der beiden Lavaseen zu erkennen…

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im mittleren die Spalteneruption…

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und im dritten Bild sieht man, dass im Bereich der Krater keine Wärmestrahlung mehr auftritt.

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Das letzte Foto zeigt die Lage der Erdbeben der letzten Woche.

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25. Februar 2015

Aso-san: der japanische Vulkan ist weiterhin aktiv und erzeugte heute bereits 3 Aschewolken. Martin beobachtete via LiveCam eine Eruption, die glühendes Material über den Kraterrand hinaus warf.

Klyuchevskoy: der Vulkan auf Kamtschatka ist seit mehreren Wochen aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen und Aschewolken. Zudem fließt ein Lavastrom über seine Flanke.

Sakura-jima: auch dieser Vulkan im Süden Japans ist recht munter. Heute tauchte er bereits in 4 Meldungen auf.

Shiveluch: auf Kamtschatka ist nicht nur der Klyuchevskoy aktiv. Der Nachbar Shiveluch ist derzeit besonders munter und produzierte seit gestern 8 explosive Eruptionen. Wahrscheinlich gehen auch pyroklastische Ströme ab.

Popocatépetl: Nach einer heftigen Eruption des mexikanischen Vulkans Popocatépetl ist der Flughafen der Stadt Puebla vorübergehend geschlossen worden. Am Morgen (Ortszeit) habe der Vulkan eine kilometerhohe Aschewolke ausgestossen, teilte der Leiter des Zivilschutzes via Twitter mit. Wegen herabfallender Asche müsse der Flughafen Puebla südöstlich von Mexiko-Stadt seinen Betrieb vorerst einstellen. Mehrere Flüge wurden gestrichen, wie der Flughafenbetreiber Asa mitteilte. Nach Reinigungsarbeiten auf den Start- und Landebahnen sollte der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Der Popocatépetl («Rauchender Berg») ist nach längerer Ruhe seit 1994 wieder verstärkt aktiv. Der bislang letzte grosse Ausbruch an dem 5452 Meter hohen Vulkan ereignete sich im Jahr 2000. Damals mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Quellen: NASA/SPON/vulkane.net vom 25.02.2015

 

 

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