Samstag, April 20, 2024
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Wahlkampf in Europa: Erdogan will zu Auslandstürken reisen – „Niemand hat das Recht, den Willen der Türken zu Verhindern

Der türkische Staatschef kritisierte, dass die europäischen Länder „eifersüchtig“ auf die emotionale Verbindung zwischen der Türkei und ihren im Ausland lebenden Bürgern seien. „Welche Halle oder welches Stadion auch immer werden wir füllen“, Erdogan. „Sie wissen das, weil sie das wissen, suchen sie nach Wegen, das zu stoppen.“

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat seinen Willen bekräftigt, vor dem Verfassungsreferendum Mitte April im Ausland lebende Türken zu besuchen.

„Ich habe einen Wunsch, ich wünsche mir, mit Euch zusammenzukommen“, sagte Erdogan am Mittwochabend in einem Interview mit dem Staatssender TRT News an im Ausland lebende Türken gerichtet. „Genau jetzt arbeiten unsere Freunde daran“, fügte Erdogan hinzu.

Der türkische Präsident richtete sich in dem Interview auch speziell an die in Deutschland lebenden Türken. Jahrelang hätten diese bei Besuchen türkischer Regierungsvertreter gefragt, „wann sie ihr demokratisches Recht (zu wählen) nutzen können“. Dies sei mittlerweile möglich. Im Wahlkampf für das anstehende Referendum seien die Türken in Deutschland allerdings auf „viele Hindernisse“ gestoßen.

„Sie ließen unsere Minister nicht sprechen“, kritisierte Erdogan mit Blick auf mehrere Absagen von Veranstaltungen mit türkischen Ministern in deutschen Städten. Niemand habe aber das Recht, den Willen der Türken „zu verhindern“. „An alle westlichen Länder, an alle Länder in der Welt wird das Wahlrecht, das Ihr nutzt, die beste Antwort sein“, sagte Erdogan an seine Anhänger im Ausland gewandt.

Der Staatschef kritisierte, dass die europäischen Länder „eifersüchtig“ auf die emotionale Verbindung zwischen der Türkei und ihren im Ausland lebenden Bürgern seien. „Welche Halle oder welches Stadion auch immer werden wir füllen“, sagte Erdogan. „Sie wissen das, weil sie das wissen, suchen sie nach Wegen, das zu stoppen.“

Seit Tagen gibt es heftigen Streit zwischen Berlin und Ankara um die Auftritte türkischer Regierungspolitiker in Deutschland. Sie wollen vor der Volksabstimmung am 16. April bei den türkischen Wählern in Deutschland für die von Erdogan angestrebte Verfassungsänderung werben, mit der seine Machtbefugnisse deutlich gestärkt würden. Mehrere Auftritte wurden von deutschen Kommunalbehörden kurzfristig abgesagt, was in der Türkei auf harsche Kritik stieß.

Am Sonntag hatte Erdogan in dem Streit vor Anhängern in Istanbul gesagt: „Wenn ich will, komme ich nach Deutschland.“ Wenn er daran gehindert werde, werde er „die Welt aufmischen“.

Beitragsbild: Sascha Steinbach/Getty Images

Quelle: (afp)

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