Freitag, April 19, 2024
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Was unterscheidet Besessene von Geisteskranken? – Sputnik spricht mit Exorzisten

Im Päpstlichen Institut „Ateneo Regina Apostolorum“ in Rom findet im April ein internationaler Lehrgang über Exorzismus und Befreiungsgebete statt, an dem Experten aus aller Welt teilnehmen. Einer von ihnen, der katholische Geistliche Cesare Truqui, Mitautor des Buches „Professione esorcista“, hat Sputnik ein Interview gewährt.

Ihm zufolge ist das Ziel des Lehrgangs, Geistliche zu Teufelsaustreibern auszubilden. Der Grundkurs, woran Psychologen, Psychiater, Polizisten, Juristen, Ärzte und Geistliche teilnehmen würden, umfasse Informationen über dämonische Besessenheit. Durchgenommen würden auch Themen wie das Abhalten einer Liturgie und alle Aspekte der dämonischen Besessenheit.

„Das exorzistische Ritual ist ein internes Ritual der katholischen Kirche, das genauso etabliert ist wie die Rituale der Taufe und der Eheschließung oder kirchliche Gottesdienste. Es ist im Buch ‚De exorcismis et supplicationibus quibusdam‘ festgeschrieben“, so Truqui. 

Laut ihm gibt es in Italien insgesamt rund 300 Exorzisten. „Um einen Besessenen von einem Kranken zu unterscheiden, muss man Geister wiedererkennen können, das ist eine geistige Praxis. Ein Exorzist muss zwei wichtige Momente ermitteln, und zwar: Ob sich Anzeichen der  Besessenheit bei einem Menschen bemerkbar machen und ob er tote oder ihm unbekannte Sprachen spricht. Ein Besessener kann auch alte und okkulte Kenntnisse besitzen“, so Truqui.

Ihm zufolge gibt es auch ein viertes Anzeichen der Besessenheit, das unbeschrieben worden sei, jedoch von vielen Geistlichen beobachtet werde. Das sei die Loslösung von heiligen Symbolen.

„Für einen Geistlichen ist es auch sehr wichtig, sich in der Psychologie auszukennen: Denn er kann auf diese Weise einsehen, wer psychische Probleme und keine Anzeichen der Besessenheit hat. Die Hauptsache ist,  einen Menschen nicht zu unterbrechen und ihn ausreden zu lassen. Während seiner Ausführungen muss der Geistliche feststellen, ob der Mensch Kontakt zu einem Geist aufgenommen hat und ob in einem solchen Fall Magie bzw. Satanismus zum Einsatz gekommen ist.“ 

Nach Truquis Worten bleibt die erste solche Zeremonie lange im Gedächtnis haften, besonders wenn man zum ersten Mal die Stimme eines Dämons vernommen habe. „Auch viele Jahre später erkennt man die Stimme des Dämons wieder, sobald man ihn hört. Ein Exorzist gewöhnt sich an Dinge, die anderen Menschen unwahrscheinlich erscheinen mögen.“

Die neuesten Statistiken zeigen, dass fast eine halbe Million Italiener um Exorzismus bitten. Nur drei Prozent davon sollen eine solche Hilfe wirklich brauchen.

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