Donnerstag, April 25, 2024
StartPolitikWashingtons Uno-Liste zeigt: Supermacht findet nur wenige Freunde

Washingtons Uno-Liste zeigt: Supermacht findet nur wenige Freunde

Wer bei der Uno für oder gegen ihre Vorschläge stimmt, erfassen die Vereinigten Staaten statistisch genau. Auch jüngst haben die USA eine Liste ihrer „Freunde“ und „Feinde“ bei den Vereinten Nationen erstellt. Demnach ist die Zustimmung zu US-Positionen in der UN-Vollversammlung um zehn Prozent gesunken.

Experten überrascht der Einbruch nicht.

Die Vereinigten Staaten seien heute die größte Gefahr für die Weltordnung. Deshalb sinke bei den Vereinten Nationen auch die Zustimmung zu US-amerikanischen Initiativen, sagt der Politologe und Publizist Leonid Krutakow gegenüber Sputnik. „Alle Konflikte, die es heute gibt, werden von den USA geschürt, provoziert und entfacht. Alle Regionalkriege der letzten Zeit haben unter direktem Einfluss der Vereinigten Staaten begonnen“, so der Experte.

Die USA hätten ihre Berechtigung als Supermacht verloren, betont er: „Gibt es eine Supermacht, muss es auch einen Superfeind geben. Wenn es den Superfeind aber nicht gibt, wird eine Supermacht zu einer Gefahr für die Welt.“ Allmählich verbreite sich jedoch die Einsicht, dass „die USA nicht nur unfähig, sondern auch nicht willens“ seien, die Lösung politischer Probleme durch Gespräche zu erzielen. „Sie bevorzugen stattdessen den Gewalteinsatz.“

Oder die USA setzen wirtschaftliche Hebel in Bewegung: „Die Wirtschaft ist für die Vereinigten Staaten ein Mittel, die politische und geopolitische Vorherrschaft zu erringen. Und diese Vorherrschaft münzen sie dann wiederum in wirtschaftliche Vorteile um. Donald Trump ist das beste Beispiel dafür“, erklärt der Politologe. Die Welt sei zu unbeständig, es fehle ein starker Ordnungskern. Nur deshalb seien die USA mit ihrer Strategie erfolgreich. „Wir sehen zum Beispiel, wie die USA die EU erdrücken, nur damit sie keine unabhängigen Bezugsquellen für Energierohstoffe hat“, sagt der Experte mit Blick auf die Ostseepipeline Nord Stream 2.

Washington hat kürzlich eine spezielle Liste erstellt, in der die UN-Mitglieder danach aufgeteilt sind, ob sie die Positionen der USA in der UN-Vollversammlung unterstützen oder nicht. Zu den regelmäßigen Unterstützern gehören demnach unter anderem Israel, Kanada, Australien, Großbritannien, Frankreich, die Ukraine und Tschechien. Übliche Kontrahenten der Vereinigten Staaten in der UN-Vollversammlung sind Länder wie der Iran, Syrien, Venezuela, Nordkorea, Kuba, Turkmenistan, Bolivien und die Republik Südafrika.

Washingtons UN-Botschafterin Nikki Haley sagte in diesem Zusammenhang: „Das US-amerikanische Volk finanziert 22 Prozent des UN-Budgets – mehr als die drei nachfolgenden Geberländer zusammen. Trotz dieser Großzügigkeit stimmten die anderen in der Uno nur in 31 Prozent der Fälle mit uns gemeinsam.“ Dies sei der tiefste Wert seit 2016 und eine inakzeptable Resonanz auf US-Investitionen. Präsident Trump möchte nun sicherstellen, so Haley weiter, „dass unsere Unterstützung in Form von Dollar – die großzügigste in der Welt – immer den US-Interessen dienen kann“.

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