Donnerstag, April 25, 2024
StartPolitikAsienWegen Kindersex-Schlagzeile am Wiener-Flughafen: Türkei bestellt Österreichs Geschäftsträger ein

Wegen Kindersex-Schlagzeile am Wiener-Flughafen: Türkei bestellt Österreichs Geschäftsträger ein

In der Türkei sorgte eine Schlagzeile am Wiener Flughafen für Aufregung. Die Kronen-Zeitung hatte auf ihrem News-Ticker am Airport eine Schlagzeile über das Urteil des türkischen Verfassungsgerichts gebracht, nachdem nun Sex mit Kindern unter 15 Jahren nicht mehr als „sexueller Missbrauch“ betrachtet werden muss. Wegen der Zeitungsschlagzeile bestellte das türkische Außenministerium den österreichischen Vertreter des Botschafters ein.

Die politische Stimmung zwischen Österreich und der Türkei will sich nicht entspannen. Wegen einer Schlagzeile auf Bildschirmen der Kronen-Zeitung am Wiener Flughafen hat das türkische Außenministerium den österreichischen Vertreter des Botschafters einbestellt.

Die von Ankara monierte Schlagzeile bezog sich auf ein Urteil des türkischen Verfassungsgerichts, nachdem nun Geschlechtsverkehr mit Kindern unter 15 Jahren nicht mehr bestraft werden soll. (Siehe: Türkei erlaubt Sex mit Kindern: Verfassungsgericht annulliert Missbrauchs-Gesetz)

Die Schlagzeile am Wiener Flughafen „befleckt das Bild der Türkei und ist falsch“, sagte ein türkischer Diplomat, berichtet die „Deutsche Welle“.

Wegen des Zeitungsberichtes wurde der Vertreter bereits am Samstagabend einbestellt. Das Außenministerium in Wien bestätigte dies der Nachrichtenagentur APA. „Wir nehmen die Reaktion der Türkei in der Angelegenheit zur Kenntnis, verweisen aber in dem Zusammenhang zugleich auf die Pressefreiheit“, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Der türkische Außenminister Cavusoglu wirft Österreich wegen dem Vorfall „radikalen Rassismus“ vor.

Flughafenbetreiber weißt Verantwortung von sich

Ein Sprecher des Flughafens sagte der APA, der News-Ticker sei „keine Einrichtung des Flughafens Wien“ sondern gehöre „der größten österreichischen Tageszeitung“ und werde „von ihr verantwortet und mit Inhalten bespielt“. Deshalb liege dies nicht im Verantwortungsbereich des Flughafenbetreibers. Die Schlagzeile sei nach der Beschwerde vom Airport entfernt worden.

Mehrere westliche Medien berichteten über die Gesetzesänderung in der Türkei. Ankara kippte im Juli einen Passus zur Ehemündigkeit im Strafgesetzbuch. Der sah vor, dass Sex mit Kindern unter 15 Jahren als „sexueller Missbrauch“ betrachtet werden müsse. Die Entscheidung wurde von zivilgesellschaftlichen Gruppen scharf kritisiert.

(so)

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