Montag, April 22, 2024
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Wenn sich der Teufel an den Chorknaben vergreift

Rom – Mitten in der Missbrauchsdebatte platzt folgende Meldung aus dem Machtzentrum des Vatikans auf den Medienteller. Da heißt es in einer vom Domradio veröffentlichten Bericht der katholischen Nachrichtenagentur KNA:

„Katholiken sollen den Rosenkranz beten, um die Kirche gegen den Teufel zu schützen!“  

Die Initiative geht direkt vom Papst aus und wird als Reaktion auf die Missbrauchsdebatten gewertet. Denn in seiner Predigt vom 11.September spricht das Oberhaupt der katholischen Kirche von einem „großen Ankläger“ von einer geheimnisvollen Macht, den Teufel, „der die Menschen von Gott und untereinander zu spalten suche“.

In der Predigt nannte der Papst eigens Bischöfe, die unter Anklage stünden. Weiter heißt es, in der Vatikan-Erklärung zum Rosenkranzgebet, „die Kirche müsse sich ihrer Schuld sowie „des früher und heute begangenen Missbrauchs immer bewusster werden“ und konsequent dagegen vorgehen.“

Die seltsame Talfahrt in mittelalterliche Gefilde bekommt noch eine besondere Note durch einen internen Streit zwischen dem früheren Nuntius der USA Erzbischof Vigano und dem Papst. Der hatte sehr zum Missfallen des Amerikaners den unter Papst Benedikt in Ungnade gefallenen früheren Washingtoner Erzbischofs Theodore McCarrick (88) wieder rehabilitiert. Der wiederum hatte sich allerdings nach geltendem Recht nur bedingt strafbar gemacht, denn er ging ausschließlich Seminaristen und Priesteranwärter an die Wäsche. Daher lautete der Vorwurf laut Wikipedia auch nur „McCarrick habe seine Macht als Bischof und Erzbischof systematisch zur sexuellen Ausbeutung ihm untergebener Seminaristen Priesteranwärter ausgenutzt.“ Im Klartext: Studenten, die mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben und darum mit ihrem …… anstellen können, was sie wollen.  Wer nicht ganz von allen guten Geistern verlassen ist, kann sich eigentlich an allen fünf Fingern und anderen Gliedern zusammenzählen, wie es in einem ausschließlich von „zölibatären“ Männern bewohnten Priesterseminar zugeht.

Fazit: Da kann nur noch ein Rosenkranz helfen, nein viele Rosenkränze, damit ein Bannkreis von Gebeten den Widersacher vertreibt. Auch außerhalb der Priesterschaft soll fleißig gebetet werden, vor allem an der Basis, in den Gemeinden. In den Rosenkranzgebeten kommt der „Satan“ allerdings nur einmal vor. Da heißt es in einem Bittgebet Leos XIII. an den Erzengel Michael: „Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz.“ Mit solch eindringlichen Formeln, will der „Pfarrer-Papst“ die einfachen Gläubigen einbeziehen. Denn das Volk Gottes, so lautet die Meldung, „ist für den Papst Franziskus auch ein Garant gegen Fehlentwicklungen auf der Leitungsebene der Kirche.“

So einfach ist es, wenn man den Teufel beim Namen nennt, und das Problem auf eine höhere Ebene verlagert. Wenn sich der Teufel, mal wieder an einem Chorknaben vergreift, einfach weg beten. (KL)

Quelle!:

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