Dienstag, April 16, 2024
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Wie das Internet die Inflation verhindert

Foto: Banknoten mit enormen nominalen Werten aus der Zeit 1993 - 94 in ex Jugoslawien / Stane77 / CC BY-SA 3.0

Es gibt aktuell keine messbare Inflation. Als Grund wird meist die lahmende Konjunktur genannt. Doch an einen bestimmten volkswirtschaftlichen Faktor denken die wenigsten: Das Internet.

Inflation nennt man das Überangebot der Geldmenge im Verhältnis zur realen Gütermenge. Oft resultiert hieraus eine Steigerung der Verbraucherpreise. Diesen Effekt nenne ich zur Einfachung in diesem Artikel “Inflation”. Sie entsteht immer dann, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Grund hierfür kann sein, dass die

Einkommen steigen oder dass Geld im Allgemeinen billig zu haben ist. Inflation, aber auch Deflation, sind Ventile, die eventuell vorhandene Ungleichgewichte von Angebot und

Nachfrage regulieren.

Notenbanken versuchen, bislang ohne Erfolg, durch irre Gelddruckorgien die Inflation anzuheitzen. Doch die Notenbank scheint machtlos zu sein – die Preise steigen nicht. Kaum ein Gut ist knapp und viele Dinge werden tendenziell sogar immer günstiger. Zudem kann die Notenbank kein Nachfragewachstum generieren, denn gegen eine schrumpfende und alternde Bevölkerung hat sie nichts in der Hand. Wenn eines den Konsum in den letzten Jahren wesentlich verändert hat, dann ist es die Technologie.

Angefangen hat es mit Musik, Büchern und Sexspielzeug. Inzwischen kann man auch bequem Möbel oder auch Lebensmittel online bestellen. Das britische Statistikamt hat errechnet, dass die Online-Preise heute auf dem Niveau von 2005 sind – diese Preise sind also 10 Jahre lang nicht gestiegen. Unabhängig von Zinsen und der Druckerpresse fallen die Online-Preise, weil es im Internet weniger Kostentreiber gibt. Online-Händler sparen sich Kosten für Lager, Verkaufsräume, Personal und Bürokratie. Dies senkt die Preise, weil insbesondere Online-Händler in starkem Wettbewerb zueinander stehen.

  • Notenbanker machen heute eine Geldpolitik, die sie schon in den 1950er Jahren gemacht haben. Inzwischen hat sich die Welt aber ein bisschen verändert – das Konsumverhalten der Wirtschaftssubjekte ist nicht mehr mit dem aus 1950 vergleichbar. Das alternativlose Dogma mit “2% Inflation” passt nicht mehr zur wirtschaftlichen Realität. Wir sollten uns überhaupt mal als Gesellschaft Gedanken darüber machen, was für eine Geldpolitik wir eigentlich wollen. Der Geldsozialismus aus den 50er-Jahren ist wirkungslos geworden – er schadet mehr, als er nützt.
  • Verteiler: Neopresse
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