Freitag, April 19, 2024
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Willkommen im Nuklear-Club: Hier sind die 15.741 Atombomben der Erde zu finden

titel1Keine Waffe der Menschheitsgeschichte entfaltet eine derart apokalyptische Zerstörungskraft wie die Atombombe. Länder können mit dem Besitz von „Nukes“ die geopolitische Balance verändern:Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) Atomstaaten müssen direkte militärische Angriffe kaum fürchten, da ihre Vergeltungsschläge furchtbar wären.Trotzdem ist der Club der

Atommächte klein: Laut Angaben des „Center for Arms Control and Non-Proliferation“ verfügen neun Staaten über Atomwaffen.

Insgesamt gibt es 15.741 Nuklearsprengköpfe auf der Welt, allein 14.000 davon lagern in den Arsenalen der russischen und amerikanischen Streitkräfte – ein Erbe des nuklearen Wettrüstens während des kalten Krieges (Grossbritanniens Premierminister rechtfertigt Einsatz von Atombomben).

Diese Grafik zeigt, welche Saaten über Atombomben verfügen:

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Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW warnt schon lange, dass die so genannte Modernisierung von Atomwaffen in den USA eine neue Aufrüstungswelle auslösen könnte. Nun schreiben William J. Broad und David E. Sanger in der New York Times vom 12. Januar, dass das Programm auch unter vielen hochrangigen Politiker und Militärs in den USA auf Kritik stößt.Denn die Bombe ist neu, auch wenn das Pentagon attestiert von der deutschen Regierung euphemistisch von Lebenszeitverlängerung spricht. Damit soll Nordkorea, Russland und China signalisiert werden, dass die USA es mit der nuklearen Abschreckung immer noch sehr ernst meinen. So ernst, dass sie diese Abschreckung verstärken wollen (USA fliegen mit atomwaffenfähigen Bombern nahe an chinesische Inseln heran).Die ersten Flugtests mit der hochmodernen Atombombe B61-12, die auch in Deutschland stationiert werden sollen, laufen bereits. Derweil schauen Russland und Nordkorea sehr genau, welches Signal damit transportiert werden soll.

Bei der B61 heißt das: eine Ausstattung mit einem digitalen Interface, einem steuerbarem Heckteil und wählbarer Sprengkraft. Die alte Atombombe wird mittels dieser Neuerungen zu einer „Smart“-Bombe, die neue Ziele bedrohen kann.

General Cartwright, ehem. Vizevorsitzender der Joint Chiefs of Staff in den USA, weist in einem Bericht der US-Fernsehsender PBS zurecht darauf hin, dass solche kleineren Nuklearwaffen mit einer höheren Präzision und geringeren zerstörerischen Auswirkungen dazu führen könnten, dass ihr Einsatz künftig „denkbarer“ wird (Atombombentests: Dom des Todes (Video)).

Hans Kristensen von der Federation of American Scientists kritisiert die Weiterentwicklung der B61 aus dem selben Grund schon länger und meint darüber hinaus, dass die USA damit die falschen Signale an Russland senden würden.

Die Stationierung von neuen Atomwaffen in Europa widerspricht der Aussage Obamas vom Juni 2013 in Berlin, als er Russland anbot, die atomaren Arsenale bis zu einem Drittel zu reduzieren. Vertreter der Bundesregierung behaupten wiederholt, das Angebot läge heute noch auf dem Tisch und wundern sich warum, Putin es nicht annimmt (Sprengkraft von 80 Hiroshima-Bomben: Neue US-Atomwaffen werden in Deutschland stationiert (Video)).

Obama sagte in Berlin: „Als Präsident habe ich nun unsere Bemühungen verstärkt, die Verbreitung von Atomwaffen zu vermeiden, die Zahl der amerikanischen Atomwaffen zu reduzieren und ihre Rolle zu verändern.“

Mit der Veränderung der Atomwaffendoktrin 2014 bezweckte er, dass Atomwaffen zwar Gegner von einem atomaren Angriff abschrecken sollen, doch die Waffen sollten im Widerspruch zu dem Willen seines Vorgängers nicht präventiv eingesetzt werden (USA werfen Übungsatombomben an der Grenze zu Russland ab).

Schon 2010 hatte er versprochen, dass die USA „keine neue Atomwaffen, keine neuen militärischen Missionen oder Fähigkeiten entwickeln würden“. Aber die Entwicklung von Atombomben, die einsetzbarer sind und durchaus neue Fähigkeiten erhalten, konterkariert diese Aussage.

Das Modernisierungsprogramm, bei dem die B61-12 nur die Spitze des Eisbergs darstellt, wurde vor ca. 15 Jahren begonnen. Die Argumentation, diese Waffen würden aufgrund einer neuen Bedrohungslage entwickelt, zieht daher nicht (Israelische Zeitung: “Werft 30 Atombomben auf Iran, Deutschland und Ruhe ist für 1000 Jahre”).

Im Gegenteil argumentierte die Obama-Administration, dass sie die Modernisierung brauche, um die Zahl der Atomwaffen zu reduzieren. Allerdings fragt man sich, ob Obama von seinem eigenen Atomwaffenkomplex über den Tisch gezogen wurde. Diese Strategie zu verfolgen, ist ein schlechter Rat, da sie Russland die Gelegenheit bietet, selbst ein Modernisierungsprogramm zu forcieren.

Video: A Time-Lapse Map of Every Nuclear Explosion 1945 to 1998

Zudem fühlt sich Nordkorea noch mehr bedroht, die tief sitzende Paranoia von Kim Jong-Un wird bestimmt weiter verstärkt (Nordkorea testet Wasserstoffbombe: Südkorea meldet Erdbeben). Darüber hinaus kostet das Programm viele Milliarden Dollar, die Obama viel besser einsetzen könnte.

Das Argument der Kritiker, die Kosten könnten so aus dem Ruder laufen, dass das Programm nicht bis zu Ende geführt werden könne, greift meiner Meinung nach aber nicht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Atomlabore Los Alamos, Livermore und Sandia, an dem Programm festhalten werden (Deutschland stimmt gegen Atomwaffenverbot (Video)).

Ihre Existenzen hängen davon ab, dass das Modernisierungsprogramm weiter und weiter läuft. Die Pläne für die B61-13 liegen bereits in der Schublade – zusammen mit neuen atomaren Cruise Missiles, neuen U-Booten und vielem mehr. „Follow the money„, riet „Deep Throat“, der anonyme Informant in der Watergate-Affäre („Broken Arrow“: Wie die USA eine Atombombe verbummelten).

Wer profitiert also von der nuklearen Aufrüstung? Es lohnt sich die aufgeblähten Gehälter der Direktoren der Atomlaboren anzuschauen, aber auch das ihrer Freunde bei den großen Rüstungsfirmen Boeing, Lockheed Martin, Bechtel und Co. (Krieg ist Frieden! Waffenexporteure ohne Grenzen (Videos))

Literatur:

Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg von Peter Orzechowski

Die Lügen der Alliierten und die deutschen Wunderwaffen: Das Dritte Reich, die Atombombe und der 6. August 1945 von Edgar Mayer

Countdown Weltkrieg 3.0 von Stephan Berndt

Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird von Christian Fuchs

Quellen: PublicDomain/Yahoo/BusinessInsider/ippnw.de am 16.01.2016

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