Donnerstag, April 25, 2024
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Wird die Deutsche Bank überleben oder wird sie zum nächsten “Lehman Brothers“?

Falls Sie auf “den nächsten Lehman Brothers-Moment“ warten, welcher das globale Finanzsystem in eine Massenpanik stürzen wird, dann wollen Sie womöglich den deutschen Bankengiganten Deutsche Bank genau im Auge behalten. Sie ist rund drei Mal größer als Lehman Brothers war und wenn die wichtigste Bank in der stärksten Volkswirtschaft Europas implodieren würde, dann würde dies unmittelbare Schockwellen über den gesamten Planeten schicken.

Wer meine Arbeit regelmäßig verfolgt weiß, dass ich bereits im vergangenen September hinsichtlich der Deutschen Bank Alarm geschlagen habe. Seitdem haben die schlechten Neuigkeiten von der Deutschen Bank nicht aufgehört zu fließen. Sie hat für 2015 einen Verlust von 6,8 Milliarden Euro bekanntgegeben, Moody’s hat ihren Schuldenberg gerade auf zwei Stufen oberhalb des Ramsch-Status heruntergestuft und sie wurde von einem Skandal nach dem Nächsten erschüttert.

In den vergangenen Monaten ist sie in Schwierigkeiten geraten, weil sie versucht hat die Edelmetallpreise zu manipulieren, es zu “Aktienhandel-Betrug“ gekommen ist und es Unregelmäßigkeiten mit hypothekenbesicherten Wertpapieren gegeben hat. Zero Hedge schreibt:

Einen Monat nachdem sie zugegeben hat die Edelmetallmärkte zu manipulieren, wurde die Deutsche Bank heute von einem Doppelschlag über weiteres angeblich betrügerisches Verhalten getroffen und der Aktienkurs fällt. Zuerst berichtete Reuters, dass die Bank auf 450 Millionen Euro wegen “Aktienhandel-Betrugs“ verklagt wurde und dann berichtete Bloomberg, dass die SEC sich mit den Hypotheken-Positionen von vor der Krise beschäftigt.

Dies ist eine Bank, die ständig Geld ausblutet und das Letzte was sie braucht ist, dass Regierungsagenturen immensen Druck auf sie ausüben. Pech für die Deutsche Bank, dass die SEC entschlossen zu sein scheint nachzutreten, während sie bereits am Boden liegt:

Gegen den in Schieflage geratenen Wall Street-Giganten Deutsche Bank wird erneut ermittelt, diesmal von der Securities and Exchange Commission bezüglich der Bewertung und Meldung gewisser hypothekenbesicherter Wertpapiere.

Die SEC will wissen, ob die in Frankfurt ansässige Bank die Werte der hypothekenbesichterten Wertpapiere 2013 künstlich angehoben und diese Verluste später über längere Zeit versteckt hat, so berichtete Bloomberg mit Bezug auf Quellen, die sich in der Sache auskennen.

Aber selbst wenn es keine Skandale und keine Ermittlungen gäbe, die Wahrheit ist, dass die Deutsche Bank ohnehin in erheblichen Schwierigkeiten stecken würde. Es gibt Schätzungen, dass die Deutsche Bank 64 Billionen an Derivaten in ihren Büchern hat. Diese Zahl entspricht in etwa dem 16-fachen des deutschen BIP.

Niemand will also die Deutsche Bank scheitern sehen. Es wäre ein Finanz-Desaster, wie es die Welt noch niemals zuvor erlebt hat, aber im Moment stehen die Dinge nicht besonders gut. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen können, ist der stetige Rückgang des Aktienkurses der Deutschen Bank dem, was mit Lehman Brothers während der Monate vor ihrem letztlichen Zusammenbruch geschah, gespenstisch ähnlich:

CHART

Anfang dieses Jahres erreichte der Aktienkurs der Deutschen Bank ein neues Rekordtief und seitdem schwebt sie um diesen Kurs herum. Es ist eindeutig kein Geheimnis, dass die Deutsche Bank große Probleme hat und die Aussichten für die unmittelbare Zukunft sind nicht gut. In einem älteren Artikel zitierte ich den Berenberg-Analysten James Chappell und ich denke, es ist die Wiederholung wert:

Immer noch zu viele Probleme: das größte Problem ist, dass die DB zu stark verschuldet ist. Nach unseren Berechnungen gehen wir davon aus, dass die DB immer noch 40-fach überschuldet ist. Die DB kann entweder ihre Wertanlagen reduzieren oder ihr Kapital erhöhen um dies zu bereinigen.

Was das Erste angeht, so gibt es weder existierende Märkte in dieser Größenordnung, noch einen Preis, der diese Möglichkeit eröffnet. Der zweite Weg scheint im Moment ebenso unmöglich zu sein, da die Profitabilität des Kerngeschäftes unter Druck steht. Kapital von außen zu finden, scheint ebenfalls schwierig zu sein, da das Management wohl nur schwerlich irgendeine Rendite auf neu investiertes Kapital anzubieten hat.

Ich glaube, dass die Deutsche Bank letztlich implodieren wird, aber sie wird nicht die Einzige sein.

Derweil erhielten wir gerade weitere sehr beunruhigende Nachrichten aus Asien. Laut Bloomberg sind Japans Exporte nun sieben Monate in Folge gefallen:

Während der Yen sich gefestigt hat, sind Japans Exporte im April seit sieben aufeinanderfolgenden Monaten gefallen, was die wachsenden Herausforderungen für Premierminister Shinzo Abes Bemühungen unterstreicht, das Wirtschaftswachstum wieder zum Leben zu erwecken.

Übersee-Lieferungen gingen im April im Jahresvergleich um 10,1 Prozent zurück, so das Finanzministerium am Montag. Von Bloomberg befragte Ökonomen waren von einem durchschnittlichen Rückgang von 9,9 Prozent ausgegangen. Die Importe fielen um 23,3 Prozent, was zu einem Handelsüberschuss von 823,5 Milliarden Yen ($ 7,5 Milliarden) führte – dem höchsten seit März 2010.

Wenn die eigenen Importe 23 % unter dem Vorjahr liegen, dann ist dies ein eindeutiges Signal dafür, dass die Verbrauchernachfrage weit, weit gefallen ist und die Wirtschaft sich inmitten in der Implosion befindet.

Also wiederhole ich, was ich bereits mehrfach gesagt habe: Achtet auf Deutschland und achtet auf Japan.

Ich glaube, dass diese beiden die größten Stories werden, während diese neue globale Finanzkrise ihren Verlauf nimmt.

Michael Snyder IMG

Von Michael Snyder

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