Mittwoch, April 24, 2024
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Wollen wir wirklich Krieg mit Russland?

Ein Krieg mit Russland scheint zunehmend wahrscheinlich, da die USA und ihre NATO-Satrapen ihre militärischen Provokationen gegenüber Moskau fortsetzen. Während sich die Gefahren häufen, sollten unsere törichten Politiker allesamt gezwungen werden, Prof. Christopher Clarks Buch »Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog« zu lesen – und nochmal zu lesen. Die Vergangenheit wird immer mehr zur Vorgeschichte.

Prof. Clark beschreibt vorsichtig, wie eine kleine Kabale antideutscher hoher Offizieller in Frankreich, Großbritannien und Russland den Ersten Weltkrieg arrangiert hat – ein fataler Konflikt, der unnötig, idiotisch und unlogisch war. Deutschland und Österreich-Ungarn teilen sich natürlich einen Teil der Schuld, aber in erheblich geringerem Umfang, als die kriegslüsternen Franzosen, Serben, Russen und Briten.

Heute erleben wir, wie derselbe Prozess abläuft. Die Kriegspartei in Washington, mit Rückendeckung des militärisch-industriellen Komplexes, der zahnlosen Medien und der Neokonservativen, hetzen kräftig zum Krieg auf.

Die US- und NATO-Streitkräfte werden an Russlands westliche Grenze in der Ukraine, dem Baltikum und dem Schwarzen Meer geschickt. Die NATO bewaffnet, finanziert ($ 40 Milliarden bisher) und versorgt die Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland. Prominente Amerikaner fordern einen US-Angriff auf russische Streitkräfte in Syrien. US-Kriegsschiffe befinden sich im Schwarzen Meer, im Baltikum und im Pazifik an Russlands Küste. NATO-Luftstreitkräfte testen die westlichen Luftgrenzen Russlands.

Zum Teil ist dies großes Macht-Schattenboxen und der Versuch, das aufsässige Russland einzuschüchtern, damit es Washingtons Befehle akzeptiert. Aber vieles davon scheint das Werk der Rechten und Neokons in den USA und Europa zu sein, obwohl die meisten Amerikaner und Europäer sich wünschen, einen bewaffneten Konflikt mit Russland zu vermeiden.

Folglich gibt es das tägliche anti-russische Bombardement und anti-Putin-Schmähungen in den US-Medien und den von den USA kontrollierten Medien in Europa. Deutschlands Schoßhund-Medien verhalten sich, als wäre die Nachkriegsbesetzung der USA nach wie vor in Kraft – und vielleicht ist sie das auch, denn Deutschland hat seit dem Krieg keine wirklich unabhängige Außenpolitik mehr betrieben.

Im Rahmen eines außergewöhnlichen Bruchs mit Berlins normalerweise unterwürfigem Verhalten, hat Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier gerade gefordert, dass Washington und die NATO ihr »Säbelrasseln« gegen Russland einstellen. Er spricht vielen Deutschen und anderen Europäern aus dem Herzen, welche durch die Provokationen der Allianz gegenüber Russland zutiefst alarmiert sind.

Tatsächlich wollen viele Europäer ein Ende der von der NATO auferlegten Sanktionen gegen Russland, welche von den USA befohlen wurden. Niemanden in Europa kümmert die Wiederbesetzung der Krim durch Russland. Die Sanktionen sind erheblich nach hinten losgegangen und EU-Exporte nach Russland leiden ernsthaft darunter. Und das in einer Zeit ausgeprägter wirtschaftlicher Schwäche. Auch ist kein Europäer bereit, für derart abgelegene Orte wie Luhansk oder Mariupol in der Ost-Ukraine in den Krieg zu ziehen.

Man kann sich darauf verlassen, dass Amerikas schwachköpfige Kongressmitglieder – welche die Krim nicht einmal dann auf einer Landkarte finden könnten, wenn ihr Leben davon abhinge – weiter für den Krieg trommeln, um so ihren großzügigen Spendern und den rechten religiösen Stiftern gefällig zu sein.

Der einzige sich gegen diesen Trend gehende Republikaner ist Donald Trump, der eindeutig spürt, dass es den USA keinerlei Vorteile bringt, sich Russland zum Feind zu machen und Krieg in Europa oder im Mittleren Osten anzustreben.

Was die USA und ihr Handlanger die NATO bisher getan hat, ist Russland gegen sich aufzubringen und sie bestätigt so dessen tiefen Befürchtungen, dass der Westen immer ein unerbittlicher Feind sein wird. Es scheint jedoch sehr unwahrscheinlich, dass der zähe Wladimir Putin und seine kampferprobte Nation sich ein paar wenigen tausend US- und NATO-Truppen, ein paar Fregatten und Überflügen unterwerfen wird. Seit Friedrich dem Großen haben weise Europäer gelernt, dass man sich mit Russland nicht anlegt.

Nicht dagegen die Strategie-Walküren Präsident Obamas: Samantha Power, Susan Rice und bis vor Kurzem noch Hillary Clinton. Sie haben sich als die stümperhaftesten militär-strategischen Führer seit Madame de Pompadour erwiesen, welcher kurzzeitig von König Ludwig XV das Kommando über die französischen Armeen gegeben wurde, was sich als episches Desaster herausgestellt hatte. Es schaudert einem zu sehen, wie Hillary Clinton danach strebt zur Oberkommandierenden der Streitkräfte zu werden.

Es ist unvermeidbar, dass Provokationen gegenüber Russland zu Land, auf See und in der Luft letztlich zu einem unbeabsichtigten Zusammenstoß und einer harten russischen Reaktion führen wird. Alles was es dafür braucht ist ein Terror-Zwischenfall wie in Sarajewo und das große Schießen zwischen zwei Atommächten bricht los.

Eric MargolisVon Eric Margolis

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