Aktivisten in Zentral- und Südamerika besonders gefährdet.
Entwicklungsorganisation »Global Witness« stellt Bericht vor: immer öfter werden Umweltaktivisten am hellichten Tag erschossen, entführt, bedroht oder wie Terroristen behandelt. Dunkelziffer könnte weitaus höher liegen.
Mindestens 116 Umweltschützer starben im vergangenen Jahr, die meisten davon in Zentral- und
Widerstände«, so Menschenrechtsexperte der Organisation, Billy Kyte. »In Honduras, aber auch anderswo auf der Welt, werden Umweltschützer am helllichten Tag erschossen, entführt, bedroht oder wie Terroristen behandelt.«
Grund für den Anstieg der Ermordungen seien heftige Konflikte um Land wegen Staudammprojekten, Bergbau oder industrieller Landwirtschaft, hieß es in dem von der Organisation veröffentlichten Bericht »Wie viele noch?« (»How many more?«). Ziel der Angriffe seien deshalb vor allem Ureinwohner. Sie machten rund 40 Prozent der Fälle aus. Die meisten Aktivisten sind demnach in Brasilien, Kolumbien und den Philippinen getötet worden. Die Gesamtzahl könne jedoch noch weit höher liegen, weil viele Fälle nicht öffentlich würden.
»Global Witness« rief die Regierungen auf, sich mehr für die Aufklärung von Morden an Umweltschützern einzusetzen und die Täter vor Gericht zu bringen. Die Organisation macht weltweit die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und Wirtschaftsinteressen öffentlich und setzt sich unter anderem für eine gerechtere Verteilung von Einnahmen aus Rohstoffen ein.
Quellen: dpa/neues-deutschland.de vom 20.04.2015