Samstag, April 20, 2024
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Zeichen der Veränderung: Starke Stürme werden noch heftiger

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„Elon“, „Felix“ und „Juno“: Ob in Deutschland, Nordamerika oder anderswo, bereits am Anfang des

Jahres zogen mehrere Stürme durchs Land – und durch die Nachrichten.

Sie werden gefühlt immer mehr. Kanadische Forscher haben nun jedoch herausgefunden, dass sich nicht die Anzahl der Stürme verändert, sondern vielmehr ihre Stärke. So werden große Stürme noch größer, kleinere hingegen kleiner.

Wetterextreme und damit auch starke Stürme können mit dem zyklischen Klimawandel häufiger auftreten. Das mag für besonders gefährdete Regionen wie etwa in der Karibik weiterhin gelten. Doch im globalen Mittel steht für weitreichende Luftströmungen bei höheren Temperaturen weniger Energie zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Forschergruppe, die die Energiebilanz in der Atmosphäre einer fundamentalen Prüfung unterzogen hat. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“ berichten, könnten auf der ganzen Erde schwere Stürme sogar seltener toben als heute.

„Wenn man die Atmosphäre als Wärmekraftmaschine beschreibt, könnte der Anstieg der Verdunstung durch die globale Erwärmung die atmosphärischen Zirkulationen begrenzen“, sagt Frederic Laliberté vom Department of Physics an der University of Toronto. Im Klartext: Verdunstet mehr Wasser, steht weniger Energie für die Winde auf der Erde zur Verfügung. Laliberté und seine britischen und schwedischen Kollegen gründen diese etwas überraschende Aussage auf einem fundamentalen thermodynamischen Modell für die Erdatmosphäre: Wie in einem Motor kann die eingestrahlte Sonnenwärme in kinetische Energie, sprich Wind, umgewandelt werden. Das geschieht allerdings alles andere als effizient.

Denn ein großer Teil der Energie wird für das Verdunsten von Wasser und später für die Bildung von Niederschlag benötigt. Den Einfluss des atmosphärischen Wasserkreislaufs auf die Luftströmungen überprüften die Forscher an globalen Wetterdaten im Zeitraum von 1981 bis 2012 und parallel an einem simulierten Klimaszenario, das bis zum Jahr 2098 reicht. Beide Datensätze bestätigten, dass mit steigender Erderwärmung die globale Verdunstungsrate zunimmt. Zugleich reduzierte der Wasserkreislauf die kinetische Energie der weitreichenden Luftströmungen in der Atmosphäre um etwa ein Drittel.

Dieses Modell weist die Grenzen auf, innerhalb der sich das Klima im Zuge der natürlichen Erderwärmung ändern kann. Doch bezieht es sich auf einen globalen Mittelwert. So könnte es regional durchaus zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen mit höheren Niederschlagsmengen und stärkeren Winden kommen. In anderen Regionen wäre dann häufiger mit schönem Wetter zu rechnen.„Einfacher ausgedrückt, kraftvolle Stürme werden auf Kosten von schwachen Stürmen verstärkt“, erklärt Laliberté. „Wir glauben, dass die atmosphärische Zirkulation sich an die ineffiziente Form anpassen wird. So werden wir entweder insgesamt weniger Stürme beobachten oder wenigstens ein Abschwächen der meisten gewöhnlichen und schwachen Stürme.“

Quellen: scinexx.de/wissenschaft-aktuell.de vom 30.01.2015

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