Seltsame Dinge ereigneten sich am Freitag. Im französischen Toulouse raste ein psychisch kranker Autofahrer in der Nähe einer Hochschule auf Studenten zu und verletzte drei von ihnen. Auch in Berlin raste ein Mann über den Gehweg auf Passanten zu, die in Panik zur Seite sprangen … Alles Zufall?
+++UPDATE+++Nach letzten Meldungen hat sich der Fahrer (35) von Berlin am Samstagnachmittag der Polizei gestellt. Seiner Aussage nach will er einem entgegenkommenden Fahrzeug ausgewichen und auf den Gehweg geraten sein. Doch statt zu Bremsen gab er weiterhin Gas, wendete und fuhr auf dem gegenüberliegenden Gehweg davon, so die offizielle Version. Dennoch: eine merkwürdige Art, einem wendenden Fahrzeug auszuweichen … +++
Freitag, 10. November, Berlin, Deutschland: Der Fahrer eines gemieteten Wagens rast gegen 20.10 Uhr am Wilhelmsruher Damm in Reinickendorf auf dem Gehweg direkt auf mehrere Passanten zu.
Die Menschen schreien panisch, können sich nur durch waghalsige Sprünge zur Seite retten.
Abschließend rammt das Fahrzeug noch einen Motorroller, bevor es laut Augenzeugen wendet und über den gegenüberliegenden Gehweg wieder davonrast.
Die Zeugen merken sich das Nummernschild, die Ermittlungen beginnen und führen die Polizei zu einem Marokkaner.
Offiziell will noch keiner von einem Anschlag reden.
Ein Unfall, sagt Innensenator Geisel
Das Lagezentrum des Innenministeriums spricht von einer „Verkehrsunfallflucht mit besonderen Umständen“. Doch zwischen den Zeilen könnte man anderes lesen: Der Mitarbeiter sagte, dass man nach den aktuellen weltweiten Vorfällen in alle Richtungen ermitteln müsse, warnte aber davor, vorzeitig von einem „Terroranschlag“ zu sprechen, berichtet die „B.Z.“.
Spekulationen verbieten sich, aber das Szenario scheint sich zu relativieren. Es sieht nach einem Unfall mit Fahrerflucht aus.“
(Andreas Geisel, SPD, Innensenator)
Staatsschutz und SEK-Einsatz
Wie auch immer, der Staatsschutz ermittelt ungeachtet jeglicher politischen Wertung des Vorfalls.
In der Nacht, gegen 2 Uhr, wurde dann die Wohnung des „Unfallfahrers“ in Wedding von einem Sondereinsatzkommando gestürmt. Die 20 Elite-Polizisten konnten den Marokkaner dort aber nicht antreffen. Allerdings wurden Beweismittel gesichert – welcher Art, ist unbekannt.
Es wird weiterhin nach dem Marokkaner und dem Mietwagen gefahndet.