Freitag, April 26, 2024
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Alien-Zivilisationen in Kugelsternhaufen – Wow!-Signal entschlüsselt? (Videos)

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Rund 150 Kugelsternhaufen gibt es in den Außenbezirken unserer Milchstraße. Weil diese Haufen relativ alt sind, hätten sie theoretisch viel Zeit gehabt, um Planeten und Leben zu

entwickeln.

Doch diese kompakten Ansammlungen von bis zu 100.000 gleich alten Sternen galten bisher nicht gerade als vielversprechende

Wiegen des Lebens. Denn in ihnen ist es zu eng, zu turbulent und auch das Baumaterial für Planeten ist knapp – so glaubte man jedenfalls bisher.

 

Rosanne DiStefano Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) und ihre Kollegen stellen dies jedoch nun in Frage. Ihrer Ansicht nach könnten gerade Kugelsternhaufen beste Voraussetzungen für bieten – nicht nur für die Existenz von Erdzwillingen, sondern sogar für die Entwicklung fortgeschrittener Zivilisationen. „Ein Kugelsternhaufen könnte sogar der erste Ort in unserer Galaxie sein, an dem intelligentes Leben entdeckt wird“, so DiStefano.

Geschützt am Roten Zwerg

Eines der bisherigen Gegenargumente: In den kompakten Kugelsternhaufen liegen die Sterne sehr eng beieinander. Während der nächste Stern in unserer kosmischen Umgebung rund vier Lichtjahre entfernt ist, wäre der nächste stellare Nachbar in einem Kugelsternhaufen 20-mal näher. Bei massereicheren Sternen kann dies zu wechselseitigen Einflüssen ihrer Schwerkraft führen und gerade Planeten, die weiter entfernt von ihrem Stern kreisen, könnten schnell aus ihrer Bahn geworfen werden.

Doch nach Ansicht von DiStefano und ihre Kollegen ist das zu kurz gedacht. Denn der dominante Sternentyp in Kugelsternhaufen sind langlebige Rote Zwerge und diese eher schmächtigen Sterne üben eine geringere Schwerkraftwirkung aus. Zwar können Planeten fern vom Stern im Haufen vielleicht nicht lange ungestört überdauern, doch Himmelskörper, die den Roten Zwerg nah umkreisen, wären geschützt. „Wenn sich dort Planeten bilden, dann können sie dort für sehr lange Zeit erhalten bleiben“, erklärt DiStefano (Spekulation über Megastruktur: Lassen Aliens Sonnenkollektoren um Stern kreisen? (Video)).

Viele kleine Erdzwillinge?

Und nicht nur das: Diese Planeten befänden sich noch dazu sehr wahrscheinlich in der habitablen Zone. Denn diese liegt bei diesen relativ leuchtschwachen Sternen näher dran als beispielsweise bei unserer Sonne, wie unter anderem die kürzliche Entdeckung einer lebensfreundlichen Supererde in unserer Nachbarschaft belegt.

Die Chance, lebensfreundliche Planeten in einem solchen Kugelsternhaufen zu finden, ist daher durchaus hoch, meinen die Astronomen. Und wenn es solche Erdzwillinge dort gibt, dann sind sie sehr wahrscheinlich auch schon sehr alt. Denn die meisten Kugelsternhaufen entstanden schon vor mehr als zehn Milliarden Jahren.

Das aber bedeutet, dass das Leben auf diesen Planeten sehr lange Zeit hatte, sich zu entwickeln – und vielleicht sogar fortgeschrittene Zivilisationen zu bilden. Und sollte es dies geben, dann hätte die Lage im Kugelsternhaufen sogar entscheidende Vorteile: Eine Reise zum Nachbarstern oder dem nächsten Planetensystem wäre für diese Aliens sehr viel einfacher als für uns – denn diese liegen einfach näher dran. „Wir nennen es die Kugelsternhaufen-Chance“, sagt DiStefano.

Für Gesteinsplaneten reicht der Baustoff

Allerdings: Das hohe Alter der Kugelsternhaufen galt bisher als Argument dagegen, dass sich dort viele Planeten bilden. Denn die alten Sterne in diesen Haufen enthalten meist wenig schwere Elemente – sie sind metallarm, wie die Astronomen sagen. Um jedoch große Planeten zu bilden, werden solche Elemente als Baumaterial benötigt – so dachte man jedenfalls bisher.

Video: Astronomer Says Globulal Clusters Could Be Home To Advanced Alien Civilizations

Aber auch hier liefern DiStefano und ihre Kollegen nun ein Gegenargument: Inzwischen haben Astronomen Exoplaneten auch um Sternen entdeckt, die zehnfach metallärmer sind als unsere Sonne. Und auch wenn jupitergroße Gasplaneten tatsächlich bevorzugt um Sternen mit mehr schweren Elementen entstehen, gelte dies nicht für die kleineren Gesteinsplaneten, so die Forscher. Bei diesen habe man bisher keine solche Präferenz beobachtet.

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(Der Kugelsternhaufen M80 liegt rund 28.000 Lichtjahre von uns entfernt – ob es dort Planeten oder gar Leben gibt, weiß man nicht)

Planetensuche ist schwieriger

„Es ist daher voreilig zu sagen, dass es in Kugelsternhaufen keine Planeten gibt“, betont Koautor Alak Ray vom Tata Institut in Mumbai. Zwar wurde bisher tatsächlich nur ein einziger Planet in einer solchen dichten Sternenansammlung aufgespürt. Das aber liegt auch daran, dass die Anzeichen für Planeten in dem Gewimmel von Sternen nur schwer auszumachen sind.

Der uns am nächsten liegende Kugelsternhaufen liegt zudem mehrere tausend Lichtjahre entfernt – nicht gerade in kosmischer Nachbarschaft. Im engen Gedränge seines Zentrum Details auszumachen, ist bisher nahezu unmöglich. Aber nach Ansicht der Astronomen könnte es vielversprechend sein, stattdessen in den übersichtlicheren Randbereichen der Kugelsternhaufen nach Anzeichen für Planeten zu suchen.

Gutes Ziel für SETI

Und nicht nur das: Solche Kugelsternhaufen wären nach Meinung der Astronomen auch ein lohnendes Ziel für das SETI-Projekt – die Suche nach Radio- oder Lasersignalen von Außerirdischen. Immerhin schickte der Astronomen Frank Drake schon 1974 eine Botschaft an mögliche extraterrestrische Intelligenzen in einem Kugelsternhaufen: Sie wurde mit dem Arecibo-Radioteleskop in Richtung des Kugelsternhaufens Messier 13 gesendet (NASA-Hacker: Es gibt außerirdische Kriegsflotten im All (Video)).

Weil dieser jedoch gut 25.000 Lichtjahre entfernt liegt, haben die Außerirdischen dort – wenn es sie gibt – diese noch lange nicht erhalten. Eine Antwort ist daher für die nächsten zehntausenden von Jahren eher nicht zu erwarten.

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Uraltes Alien-Rätsel gelöst?: Forscher entschlüsselt berühmtes Wow!-Signal

72 Sekunden lang wurde das Wow!-Signal 1977 im Sternbild Schütze registriert. Da es in seiner Dauer, Stärke und Intensität in vielerlei Hinsicht auf den Versuch einer Kontaktaufnahme durch eine fremde Zivilisation schließen ließ, war das mysteriöse Signal ein beliebtes Mittel für verschiedenste Theorien.
 
Doch eine Erklärung mit naturwissenschaftlichen Belegen konnten Astronomen auch knapp 40 Jahre später noch nicht liefern. Dies könnte sich jetzt ändern: Der Astronomie-Professor Antonio Paris äußert gegenüber dem „New Scientist“ eine neue und auf den ersten Blick vielversprechende Theorie.
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Prof. Paris sieht die plausibelste Erklärung für das Zustandekommen des Wow!-Signals demnach im Vorbeiflug von zwei Kometen, die infolge der Bestrahlung durch die Sonne aufbrachen und große Wasserstoff-Wolken erzeugten, die wiederum vom Teleskop aufgefangen wurden. Die Planetenkonstellation einer entsprechenden NASA-Aufzeichnung (siehe Bild) stützt diese These. Hinzu kommt, dass beide Kometen noch gar nicht entdecktworden waren, als das Teleskop das Wow!-Signal auffing, wodurch sie auch nie als Erklärung in Frage kamen.
 
Die Hypothese des Astronomen stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung: Aus Expertenkreisen ertönen Zweifel darüber, dass Kometen genug Wasserstoff freisetzen könnten, um daraus tatsächlich das Wow!-Signal ableiten zu können. Selbst, wenn die Theorie stimmen würde, müsste man sich fragen, warum das Signal in den knapp 40 Jahren seit der Registrierung nie in gleicher oder zumindest ähnlicher Form aufgefangen werden konnte.

 Klarheit über das wohl berühmteste Weltall-Signal aller Zeiten könnte es schon in den nächsten Jahren geben: 2017 und 2018 werden beide Kometen das stellare Gebiet des Wow!-Signals erneut passieren – und hoffentlich etwas Licht in die große Dunkelheit des Universums bringen.
 
Video: WOW Signal recieved at SETI on Aug 15 1977
 
 
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