Samstag, April 27, 2024
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Asia Bibi: Christin seit acht Jahren im Knast – Droht ihr am Montag die Todesstrafe?

Nankana – Im Fall Asia Bibi zeigt sich der Islam von seiner intoleranten Seite. Die katholische Christin sitzt seit über acht Jahren im Pakistan im Knast. Denunziert von einem fanatischen Mob, der ihr Blasphemie gegen den Propheten Mohamed vorwirft. Am Montag soll endlich das Urteil fallen.

Zum Tode durch den Strang verurteilt wurde sie bereits 2010, ein Jahr nach ihrer Verhaftung. In einem Interview mit dem Domradio äußerte sich der Pressesprecher des Christlichen Hilfswerkes Open Doors, Ado Greve zurückhaltend, gemischt mit einem kleinen Funken Hoffnung auf ein positives Urteil. So wurde die Todesstrafe zwischenzeitlich ausgesetzt. Aber genau diese Ungewissheit zehre enorm an den Nerven, so der Sprecher der Menschenrechtsorganisation.

Einerseits gäbe es Hoffnung, dass aufgrund des Bestrebens alte Fälle abzuwickeln, hier eine Entscheidung zugunsten von Asia Bibi fallen könnte, andererseits sind pakistanische Gemeinden sehr zurückhaltend mit ihrem Optimismus. Schuld daran ist die nach wie vor gefährliche Situation von Christen in Pakistan. So kommt es immer wieder zu Mob-Bildungen, die dann in christlichen Stadtvierteln ausbrechen und dort christliche Familien in die Flucht treiben.

„Zum anderen gibt es die Vorwürfe, dass der eine oder andere Christ angeblich den Islam oder den Propheten der Muslime, den Propheten Mohammed, beleidigt hätte. Dies fällt unter den Vorwurf der Blasphemie-Anklage. Das ist ganz verheerend für die Gemeinden und überaus schwierig zu ertragen.“ so Greve.

Christen machen mit gerade mal zwei Prozent nur eine kleine Minderheit in Pakistan aus. Ihr Leben ist überschattet von Anschlägen auf Kirchen wie 2013 oder Anschläge auf Feste, wie Ostern 2016 als Christen, die Picknick machten, in einem Stadtpark von Selbstmordattentätern überfallen wurden. Mehr als 70 Menschen kamen ums Leben. Auch die Denunziationen und Anklagen wegen Blasphemie haben zugenommen.

Auch den Gegnern der Blasphemie-Gesetze weht der Wind hart ins Gesicht. Pakistanische Politiker, die sich für Asia Bibi eingesetzt haben, wie zum Beispiel der Gouverneur der Provinz Punjab, wurden selbst ermordet. Auch Shahbaz Bhatti, ein bekannter christlicher Politiker in Pakistan, der sich für eine Änderung der Blasphemie-Gesetze und für Asia Bibi eingesetzt hatte, bezahlte seinen Einsatz für die Menschenrechte mit dem Leben.

Wie das Urteil ausfällt, weiß niemand. Fest steht, selbst wenn die Frau am Galgen baumelt, wird das unsere Berufsgutmenschen kaum davon abbringen, mit den mutmaßlichen Sympathisanten von Christenverfolgern weiterhin interreligiöse Dialoge zu führen. Noch bemerkenswerter ist, dass es kaum christliche Flüchtlinge in Deutschland gibt, also Menschen, die in ihren Herkunftsländern echter Verfolgung ausgesetzt sind. (KL)

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