Samstag, April 27, 2024
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„Beendet die Besatzung“: Palästinenserinnen und Israelinnen demonstrieren gemeinsam im Westjordanland

Rund 200 Frauen demonstrierten im Westjordanland für ein Ende der israelischen Besatzung. Sie zogen Richtung zweier israelischer Militärstützpunkte bei Beit Dschala in der Nähe von Bethlehem. Einige trugen Plakate, auf denen „Beendet die Besatzung“ oder „Unsere Tränen haben dieselbe Farbe“ geschrieben stand.

Dutzende israelische und palästinensische Frauen, die im Nahost-Konflikt einen Angehörigen verloren haben, haben am Freitag im Westjordanland gemeinsam für ein Ende der israelischen Besatzung demonstriert.

Rund 200 Frauen zogen in Richtung zweier israelischer Militärstützpunkte bei Beit Dschala in der Nähe von Bethlehem. Einige trugen Plakate, auf denen „Beendet die Besatzung“ oder „Unsere Tränen haben dieselbe Farbe“ geschrieben stand.

Die Frauen zerstörten eine zu diesem Anlass errichtete kleine Mauer, die symbolisch für die von Israel errichtete Grenzanlage zum Westjordanland stand. Der Protestzug war von der Vereinigung „The Parents Circle Families Forum“ organisiert worden, der nach eigenen Angaben mehr als 600 Familien angehören, die in dem seit 70 Jahren anhaltenden gewaltsamen Konflikt ein Familienmitglied verloren haben.

Die Israelin Robi Damelin, deren Sohn bei Ramallah im Westjordanland starb, entzündete im Gedenken an die zahlreichen Toten eine Kerze. Ihr Sohn sei Reserveoffizier gewesen und vor der Einberufung an der Universität von Tel Aviv eingeschrieben gewesen, erzählte sie. Er sei 2002 von einem palästinensischen Heckenschützen im Westjordanland getötet worden. „Ich habe dem Mörder meines Sohnes mehrere Briefe geschrieben und ihm gesagt, dass ich ihn treffen wollte.“ Er habe ein Treffen zugesagt, „aber die Behörden haben ihn daran gehindert“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Die Palästinenserin Buschra Awad verlor ihren 17-jährigen Sohn Mahmud im Jahr 2008. „Ich habe mich dem Forum angeschlossen, um nicht noch einen Sohn zu verlieren“, sagte sie. Suha Abu Chdeir, deren Sohn mit 16 Jahren im Juli 2014 von jüdischen Siedlern bei lebendigem Leibe verbrannt worden war, sagte: „Ich kann nachts nicht schlafen. Jeden Tag verzehre ich mich wegen dem, was meinem Sohn passiert ist.“

Beitragsbild: AHMAD GHARABLI/AFP/Getty Images

Quelle: (afp)

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