Freitag, April 26, 2024
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Bernankes ehemaliger Berater: »Die Menschen wären verblüfft zu erfahren, in welchem Ausmaß die FED in Privatbesitz ist«

Bernankes ehemaliger Berater: »Die Menschen wären verblüfft zu erfahren, in welchem Ausmaß die FED in Privatbesitz ist«

Mit jedem vergehenden Tag verliert die FED langsam aber sicher zunehmend ihr Spiel.Jedoch sind es nicht nur ehemalige (und in manchen Fällen auch aktuelle) FED-Präsidenten, die zugeben, dass die Zentralbanken immer

machtloser beim Anheizen der Weltwirtschaft sind, auch wenn sie nach wie vor Einfluss auf die Kapitalmärkte haben. Noch weit tückischer für die schwindende Glaubwürdigkeit der

FED, ist wenn ehemalige mit der FED in Verbindung stehende Ökonomen anfangen Mantras zu wiederholen, die bis vor Kurzem nur ein herausragendes Merkmal der sogenannten Randmedien waren.

Tyler Durden

Von Tyler Durden

Genau dies ist heute geschehen, als der ehemalige Angestellte der Zentralbank und Wirtschaftsprofessor am Dartmouth College, Andrew Levin, besonderer Berater des FED-Chefs Ben Bernanke von 2010 bis 2012, sich einer Aktivistengruppe angeschlossen und Überarbeitungen der Zentralbanken gefordert hat, welche sie von der Wall Street distanzieren und ihre Aktivitäten transparenter und nachvollziehbarer für die Öffentlichkeit machen würde.

Levin drängt, zusammen mit Aktivisten, welche die FED satt haben, auf die Überarbeitung. Viele der vorgeschlagenen Veränderungen zielen auf die 12 regionalen Federal Reserve Banken, welche quasi-privat sind und technisch gesehen im Besitz von kommerziellen Banken in ihren entsprechenden Distrikten sind.

Dies alles ist keine Überraschung. Was er jedoch sagte, um seinen neu gefundenen Beweggrund zu rechtfertigen, dagegen schon.

»Viele Menschen wären verblüfft, wenn sie wüssten«, in welchem Ausmaß die Federal Reserve in Privatbesitz ist, sagte Herr Levin. Die FED »sollte eine vollständig öffentliche Institution sein, genau wie jede andere Zentralbank« in der entwickelten Welt, sagte er während einer Telefonkonferenz, bei der der Plan bekanntgegeben wurde. Er beschrieb seine Vorschläge als »vernünftig, pragmatisch und unparteiisch«.

Warum ist das verblüffend? Weil es lange Zeit ein Streitpunkt war, wenn auch nur in den Randmedien, dass die FED im Kern eine ausschließlich private Institution ist, die sich de facto nur ihren Besitzern verpflichtet fühlt – nicht der US-Bevölkerung, sondern einer kleinen Bank-Kabale. Schlimmer noch, der aktuelle Organisationsplan, wer wen besitzt, wird nicht freigegeben, während der breiten Mehrheit der US-Bevölkerung weiterhin vorgetäuscht wird, dass die FED eine Institution im Besitz des Volkes ist.

Wie das Wall Street Journal weiter feststellt, sagte der ehemalige Angestellte der Zentralbank, dass seine Ideen die bereits auf dem Tisch liegenden Eigenschaften der Zentralbank aufrechterhalten sollen. Sie zielen nicht darauf ab, die heute umgesetzte Politik zu verändern. »Was hier wichtig ist, diese Reform der Federal Reserve kann für 100 Jahre halten, nicht nur kurzfristig«, sagte er.

Und dies kommt von einem ehemaligen Mitarbeiter und Ben Bernankes persönlichem Berater! Dies allein ist bereits eine bemerkenswerte Entwicklung, denn jetzt, da die Insider endlich reden, wird es ein Rennen unter den aktuellen und ehemaligen FED-Mitarbeitern darum geben, wer so viel schmutzige Wäsche wie möglich von dem aufdeckt, was von vielen zunehmend als Niedergang der FED empfunden wird.

Selbstverständlich wird Levins persönliche Kampagne zur Transformation der FED nicht einfach werden und wie das Wall Street Journal schreibt, ist das was Herr Levin und die Aktivisten fordern signifikant und würde das Handeln des Kongresses erfordern. Ady Barkan, Führer der FED-Up-Kampagne [FED Up, to be fed up = etwas satt haben] sagte, die derzeitige Struktur der FED »ist eine Peinlichkeit für Amerika« und die Führer der FED seien nicht »willens oder in der Lage« Veränderungen vorzunehmen.

Levin will besonders die 12 regionalen FED-Banken vollständig in die Regierung integrieren. Er will auch den Prozess der Auswahl neuer Bank-Präsidenten – welche die Schlüssel-Regulatoren und -Mitwirkenden bei der Zinspolitik sind – für mehr öffentliche Meinung öffnen, sowie Begrenzungen für die Amtszeiten von FED-Offiziellen einführen. Alan Greenspan war beispielsweise von 1987 bis 2006 Chef der FED.

Dies wäre eine Revolution der internen Beschäftigungspolitik der FED, welche nicht mehr von den dann nicht mehr existierenden Haltern abhängen würde – Amerikas kommerziellen Banken. Es würde auch bedeuten, dass Goldman Sachs seinen ganzen Einfluss als größter Zentralbank-Inkubator der Welt verlieren würde, eine in sich geschlossene Beziehung, welche der Firma aus Manhattan gestattet hat, die Finanzwelt über Jahrzehnte zu dominieren.

Levins Vorschlag wurde in Verbindung mit der Center for Popular Democracy’s FED Up-Koalition gemacht, einer Gruppe, welche bereits seit geraumer Zeit mehr Rechenschaft von der Zentralbank fordert. Die linksgerichtete Gruppe kritisierte die Strukturen der Regionalbanken und forderte von der FED eine Zinserhöhung so lange zurückzuhalten, bis die Erholung nicht nur bei den Wohlhabenden angekommen sei.

Der Vorschlag wurde bei einer Telefonkonferenz gemacht, bei welcher auch ein Vertreter von Bernie Sanders Präsidentschaftskanditatur zugegen war, obwohl alle Seiten eingeladen waren daran teilzunehmen.

Das Wall Street Journal fügte hinzu, dass laut Levin, welcher laut Mitgliedern des regionalen FED-Bank-Direktoriums die operative Struktur der FED genaustens kennt, die Mehrheit der von den privaten Banken, mit Zustimmung der Gouverneure in Washington, ausgewählten Vertreter anders ausgewählt werden sollten. Der Professor sagt, dass die Direktorenposten, welche jetzt für von der FED regulierte Finanzprofis reserviert seien, abgeschafft werden sollten und dass Direktoren, welche die regionalen Banken überwachen und beraten, durch einen öffentlichen Prozess unter Mitwirkung der Gouverneure in Washington und lokal gewählten Offiziellen ausgewählt werden sollten. Diese Direktoren sollen die Vielfalt innerhalb der USA auch besser repräsentieren.

Weiter will Levin auch einen formalen öffentlichen Beitrag zur Auswahl neuer Bank-Präsidenten, wobei die Namen der Kandidaten öffentlich bekannt sein sollen, und einen Prozess, der öffentliche Stellungnahmen erlaubt, wie es derzeit nicht der Fall ist.

Wie das Wall Street Journal praktischerweise hinzufügte, sei die Auswahl der regionalen Bank-Präsidenten zu einem heißen Eisen geworden. Die Führungen der FED in New York, Philadelphia, Dallas und Minneapolis werden derzeit von Männern gesteuert, welche ehemals für die Investmentbank Goldman Sachs gearbeitet haben oder enge Verbindungen dorthin hatten.

Levin forderte, dass die Überwachungsagentur Government Accountability Office die Vorgänge bei der FED, inklusive der regionalen FED-Banken, jährlich überprüft und darüber berichtet. Weiter will er, dass die regionalen FED-Banken vom Freedom of Information Act abgedeckt werden. Eine regelmäßige, jährliche Prüfung würde den Anschein politischer Einflussnahme verhindern, so Herr Levin.

Auch wenn es nach wie vor ein Wunschtraum sein mag die FED abzuschaffen, würde Levins Vorschlag – zumindest bis zum nächsten großen Marktzusammenbruch, aufgrund dessen sich die Bevölkerung vielleicht endlich gegen denjenigen richten wird, der an der Boom-Bust-Kultur Amerikas schuld ist: die US-Zentralbank -, zum Kern des hinterlistigsten Interessenkonflikts in den USA vordringen: der Tatsache, dass die Federal Reserve nicht für das amerikanische Volk arbeitet, sondern für ihre Besitzer – die Banken.

Was auch leider der Grund dafür sein wird, dass dieser Vorschlag eine Totgeburt ist. Denn die Verabschiedung wäre der größte Verlust für die Wall Street in den letzten 103 Jahren, weit bedeutender als alles, was mit dem Dodd-Frank-Act erreicht werden konnte.

Quelle: Der Nachtwächter

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