Bildung ist eines der wichtigsten Themen in der Politik eines Landes. Zunächst einmal steht Bildung für Freiheit. Wissen ist Macht und verleiht den Bürgern die Fähigkeit frei zu denken. Wer ein selbstbestimmtes Leben führen will muss zumindest die Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen besitzen. Doch nicht nur für das Individuum selbst geht mit einer guten Bildung jede Menge Vorteil sowie Luxus einher. Auch der Staat profitiert von Bürgerinnen und Bürgern, die sich ständig weiterbilden und eine gute Ausbildung genossen haben.
Warum ist Bildung wichtig für den Staat?
Das stetige Wachstum des Technologie- und IT-Bereichs ist enorm wichtig. Immer mehr Bereiche des Lebens werden durch technische Errungenschaften revolutioniert. Eben diese Technologien sollen entwickelt, erfunden und anwendbar gemacht werden. Nur wenn Bürgerinnen und Bürger, die einen ausgeprägten Bildungsstandard genießen, können sie diese fortschrittlichen Geräte, Maschinen und Instrumente gezielt einsetzen. Höhere Qualifikationen sind daher äußerst wichtig und können nur dann erreicht werden, wenn die Menschen hierauf vorbereitet sind.
Hinzu kommt, dass sich die Bildung auch auf gesellschaftliche Aspekte auswirkt. Je höher die Anzahl an gebildeten Menschen ist, desto geringer ist die Kriminalitätsrate. Durch die höheren Erträge am Arbeitsmarkt wird Kriminalität, die in Bezug auf Armut, Beschaffung oder Ähnliches entsteht, deutlich reduziert.
Welche Länder sind uns voraus?
Um einen Vergleich anzustellen müssen die Länder der OECD – der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, herangezogen werden. Sie zeichnen sich durch ein hohes Pro-Kopf Einkommen aus, welches durch einen hohen Bildungsstandard erreicht wird. Schon von Beginn des Lebens an müssen die Einrichtungen der Bildung einen hohen Standard aufweisen, um die Kinder in gebildete junge Menschen zu verwandeln. Im Vergleich liegt Deutschland mit seinen Krippenplätzen, die es gerade einmal 26% der Kinder ermöglicht einen solchen Platz wahrzunehmen, stark hinter dem Rangführenden. In Dänemark wird es sogar 73% der Kinder ermöglicht, schon in früher Kindheit betreut zu werden.
Weiterhin gilt es, einen Blick auf die Kindergärten zu werfen. Hier kann Deutschland punkten, denn bereits 93% der Kinder besuchen eine solche Einrichtung. Nur Belgien, Frankreich und Dänemark können diesen Top-Wert noch übertrumpfen. Zu beachten ist jedoch, dass die meisten Plätze keine ganztägigen Aufenthalte bieten. Ebendies müsste verstärkt werden.
Wenn es um eine der intensivsten Bildungseinrichtungen, die Schule geht, kann Deutschland nicht wirklich überzeugen. Auf der Rangliste, die aus 65 Ländern besteht, findet sich Deutschland auf Platz 16 wieder. Besonders im Bereich des Leseverständnisses müssen deutliche Maßnahmen ergriffen werden, um in der Rangliste nach oben zu klettern. Vielen Kindern wird auch der Zugang zum mathematisch-technischen Verständnis nicht ausreichend aufbereitet.
Gebiete, welche auf dem Weltmarkt wachsender denn je sind, sind Elektronik, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Automatisierungstechnik und Informationstechnik. Ebendiese Bereiche sollten schon in der frühen Schulzeit zugänglich gemacht werden.
Es bedarf hierzu jedoch einer starken Investition in den Bildungssektor, welches das Hauptproblem des deutschen Bildungssystems ist. Um geschulte Nachwuchskräfte hervorzubringen, müssen Lehrpersonen deutlich mehr ausgebildet werden. Ebenso müssen Schulen, Hochschulen und Universitäten mit mehr Geldern bestückt werden, um neue Technologien anzuschaffen.
Ein abschließendes Fazit
Auf den ersten Blick macht sich Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr gut. Doch im Laufe der Zeit wird es zu einem starken Wandel der Industrie kommen, welcher neue Bildungsmethoden erforderlich macht. Besonders wichtig ist die Vorbereitung der Nachwuchskräfte auf den Bereich IT, Elektronik und Automatisierung.
