Freitag, April 26, 2024
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Bundeskanzler Kurz äußert sich zu Skripal-Fall

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Freitag die mögliche Ausweisung der russischen Diplomaten aus Österreich wegen des Giftanschlags im britischen Salisbury kommentiert.

„Russische Diplomaten werden nicht aus Österreich ausgewiesen“, sagte Kurz bei seiner Ankunft zum EU-Gipfel in Brüssel.

Die EU-Länder hätten ihre Solidarität mit Großbritannien geäußert, den Giftanschlag verurteilt und sich über die Notwendigkeit einer gemeinsamen EU-Reaktion auf das Attentat geeinigt, so der österreichische Bundeskanzler.

Die Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft hatten zuvor die Entscheidung getroffen, den EU-Botschafter in Russland zwecks Konsultation abzuberufen.

Nach Angaben einer sachkundigen Quelle gegenüber Sputnik erwägen einige EU-Länder wegen des Giftanschlags auf Skripal die Abberufung ihrer Diplomaten aus Russland.

Am Freitag hatte der Presssprecher der russischen Botschaft in Wien, Bulat Khaydarov, dem britischen Botschafter in Wien, Leigh Turner, geantwortet und die Position Großbritanniens zum Fall Skripal kritisiert.

„Was die von Herrn Turner ausgesprochenen Befürchtungen angeht, dass das nächste Mal  ‚Gräueltaten auf österreichischem Boden‘ passieren können, so ist dieser reine Populismus nach den Russia-Shut-Up-Aussagen (dt. „Halt den Mund“) des britischen Verteidigungsminister keine Überraschung. Bad Style (dt. „schlechter Stil“)“, so Khaydarov.

Am 4. März wurden der 66-jährige ehemalige russische GRU-Agent und Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen durch den Vorfall 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May erklärte, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stecke. Moskau weist den Vorwurf zurück. Bereits zuvor hatten Medien berichtet, dass May Russland die Schuld in die Schuhe schieben wolle.

Russland erklärte sich bereit, an den Ermittlungen zur Causa Skripal teilzunehmen. London verweigert Moskau allerdings ohne Angabe von Gründen den Zugang zu Ermittlungsmaterialien und verstößt damit nach russischen Angaben gegen die Chemiewaffenkonvention.

 

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