Freitag, April 26, 2024
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China ratifiziert BRICS-Entwicklungsbank – Indonesien verbietet Handel in US-Dollar

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China hat die Gründung der gemeinsamen BRICS-Entwicklungsbank offiziell ratifiziert. Sie soll Entwicklungsländern dabei helfen, der „Unberechenbarkeit des Weltfinanzsystems zu widerstehen“, sagte Chinas Botschafter in Moskau.

China hat das Abkommen der Errichtung einer gemeinsamen Entwicklungsbank der fünf BRICS-Staaten als letztes Mitgliedsland ratifiziert. Der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, Chinas oberster Gesetzgeber, hat die im vergangenen Juli in Brasilien getroffene Vereinbarung am Mittwoch unterzeichnet.

Die Bank wird über ein Stammkapital von 100 Milliarden US-Dollar verfügen, welches von allen fünf Mitgliedsstaaten gleichermaßen genutzt werden darf. Die Reserven sollen für Infrastruktur und nachhaltige Entwicklungsprojekte in den BRICS-Staaten und auch anderen

Schwellenländern verwendet werden.

In einem Interview mit RIA Novosti am Dienstag erklärte der chinesische Botschafter in Russland Li Hui, dass die Gründung der Bank „von großer strategischer Bedeutung für den Aufbau von Kooperationsstrukturen der BRICS-Staaten“ sei.

„Die Bank hilft nicht nur, das Problem fehlender Finanzmittel für Infrastruktur und ähnliche Projekte im Rahmen der

BRICS zu lösen, sondern sie hilft auch Entwicklungsländern, der Volatilität und Unberechenbarkeit des Weltfinanzsystems zu widerstehen, außerdem spielt zudem eine wichtige Rolle für die stabile Entwicklung der Weltwirtschaft.“

Die Bank wird ihren Sitz in Shanghai und in Johannesburg haben. Vorsitzender des Instituts wird Russlands Finanzminister Anton Siluanov sein, als Präsident wird der indische Bankier Kundapur Vaman Kamath, früherer Mitarbeiter der Asiatischen Entwicklungsbank, sein Amt antreten.

Ausländer hinter Verlusten vermutet: Chinas Börse setzt steile Talfahrt fort

Die Börse in Schanghai findet trotz diverser Stabilisierungsversuche aus Peking nicht aus ihrem Abwärtsstrudel heraus. Nach dem Kursdebakel am Mittwoch brach der Shanghai-Composite am heutigen Donnerstag im Späthandel erneut ein, ging mit einem Minus von 3,5 Prozent aus dem Tag und schloss damit erstmals seit Anfang April unter 4000 Punkten. Von seinem jüngsten Hoch am 12. Juni hat sich das Marktbarometer damit um fast 25 Prozent nach unten entfernt. Auch an der Börse in Shenzen ging es kräftig abwärts. Der CSI300-Index, in dem die größten börsennotierten Unternehmen beider Handelsplätze vertreten sind, gab 3,4 Prozent nach.

Trotz der massiven Verluste in den Vorwochen hat sich der Aktienindex in Schanghai auf Jahressicht immer noch fast verdoppelt. Für chinesische Investoren aber ist die scharfe Korrektur an den Börsen ein Schlag ins Gesicht für das Land und die Regierung. Viele glauben, dass die Schuld bei ausländischen Investoren liegt, die massiv auf fallende Kurse in China gewettet haben sollen.

Die chinesischen Marktbetreiber fühlten sich zu einer Stellungnahme genötigt: Sie hatten am Mittwoch zurückgewiesen, dass ausländische Investoren wie Goldman Sachs Spekulationen gegen den chinesischen Markt eingegangen sind.

Indonesien verbietet Handel in US-Dollar

Um den Verfall der Währung zu bremsen, hat Indonesien den Handel in US-Dollar und anderen Fremdwährungen ausgesetzt.

Das Land möchte sich damit zudem vom US-Dollar unabhängiger machen.

Die Zentralbank von Indonesien hat die Verwendung des US-Dollars und anderen Fremdwährungen für sämtliche Finanztransaktionen im Land verboten, um den starken Wertverlust der Rupiah zu stoppen, wie RT meldet.

Das Verbot, welches am 1. Juli 2015 in Kraft getreten ist, wurde bereits im April vom Leiter der Zentralbank, Eco Yulianto, angekündigt. Sämtliche Transaktionen, wie etwa Zahlungen für Hotels, Flüge oder auch Gehaltszahlungen dürfen nur noch in der nationalen Währung durchgeführt werden. Wer gegen das Gesetz verstößt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe von umgerechnet 15.000 Dollar bestraft werden.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: So gab die Zentralbank später an, dass es internationalen Unternehmen weiterhin erlaubt sei, ihre Mitarbeiter in Dollar zu bezahlen. Eine weitere Ausnahme seien Unternehmen, welche in den Bau von Energieanlagen und die Infrastruktur investieren. Für alles weitere müssten Sondergenehmigungen ausgestellt werden.

Die Indonesische Rupiah ist derzeit die am schnellsten an Wert verlierende Währung Asiens. Der koordinierende Wirtschaftsminister Sofyan Djalil, dass es das Ziel Indonesiens sei, sich weniger vom US-Dollar und dem globalen Finanzsystem abhängig zu machen.

Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt und mit seinen rund 240 Millionen Einwohnern nach China, Indien und den USA der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt.

Litertur:

Die neuen Großmächte: Wie Brasilien, China und Indien die Welt erobern von Erich Follath

Die Märkte von morgen: Das Potenzial der BRICs und anderer Wachstumsregionen von Jim O’Neill

BRIC, BrIC oder BIC? – Russlands Platz im internationalen System und seine Rolle als global aufstrebende Wirtschaftsmacht von Florian Rühmann

Quellen: PublicDomain/teleboerse.de/gegenfrage.com vom 01.07.2015

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