Freitag, April 26, 2024
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Dänen gedenken der Terroropfer in Kopenhagen

Menschen trauern vor der Synagoge in KopenhagenDänemark gedenkt am Montag mit zahlreichen Trauerkundgebungen der beiden Männer, die am Wochenende bei Terrorangriffen getötet wurden:Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) Zur Hauptveranstaltung am Abend in Kopenhagen erwarteten die Veranstalter mindestens 13.000 Menschen. Die Polizei konnte

unterdessen zwei mutmaßliche Komplizen des Todesschützen von Kopenhagen festnehmen.

Erwartet wurden zu den Trauerkundgebungen zudem Kopenhagens Oberbürgermeister Frank Jensen, seine Pariser Kollegin Anne Hidalgo und der Redakteur der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo", Patrick Pelloux. Weitere Gedenkveranstaltungen waren in Aarhus, Esbjerg und Svendborg geplant.

Der mutmaßliche Attentäter von Kopenhagen, Omar Abdel Hamid el-Hussein, ist Medienberichten zufolge Sohn palästinensischer Eltern gewesen und hat sich mehrfach sehr wütend über Israel geäußert. Laut einem Medienbericht hat der Mann den Wunsch geäußert, für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu kämpfen.

Kurz vor dem ersten Terroranschlag am Samstag teilte er ein Jihad-Video auf Facebook. Nach Angaben der Zeitung "Ekstra Bladet" wurde es von dem Youtube-Kanal "Proud Muslim" ("Stolzer Muslim") gepostet, der offenbar mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sympathisiert.

Der in Dänemark geborene 22-Jährige habe Palästina als zweite Heimat betrachtet und sich sehr für die Palästinenser engagiert, berichtete die dänische Zeitung "Politiken" am Montag unter Berufung auf Mitschüler des Mannes, der eine Erwachsenenbildung absolviert hatte. Einer seiner Freunde sagte dem Blatt: "Er hatte keine Angst offen zu sagen, dass er Juden hasse."

Bis vor wenigen Wochen saß er wegen einer Messerattacke in einer S-Bahn im Gefängnis. Dort sei er den Behörden aufgefallen, weil er 39 Mal extremistische Einstellungen geäußert habe, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Eine entsprechende Warnung sei an den Geheimdienst PET weitergegeben worden.

Die dänische Polizei nahm indes zwei mutmaßliche Helfer des Attentäters in Gewahrsam. Die Männer sollen dem 22-jährigen Attentäter "mit Rat und Tat" geholfen haben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Den beiden werde vorgeworfen, dem Täter ein Versteck verschafft und ihm bei der Entsorgung der Tatwaffe geholfen zu haben, sagte der Anwalt eines der Verdächtigen, Michael Juul Eriksen, am Montag laut Medienberichten.

Nach Angaben der Behörden hatte der 22-Jährige am Wochenende bei Angriffen auf ein Kulturzentrum und eine Synagoge zwei Menschen erschossen und fünf Polizisten verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. In dem Kulturzentrum fand eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Meinungsfreiheit und Gotteslästerung statt, bei welcher der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks und die ukrainische Femen-Menschenrechtsaktivistin Inna Schewtschenko auftraten.

Die Behörden vermuten, dass der Däne die Anschläge von Islamisten auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt in Paris im vorigen Monat nachahmen wollte. Die französische Regierung schätzt die Gefahr von Anschlägen rund sechs Wochen nach diesen Anschlägen weiter als "besonders hoch" ein, wie Regierungschef Manuel Valls am Montag sagte.

Trotz der offensichtlich islamistisch motivierten Anschläge von Kopenhagen beteiligt sich die dänische Luftwaffe indes weiter am internationalen Militäreinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak. Dies versicherte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Montag vor Journalisten in der Hauptstadt.

Sie wertete die tödlichen Schüsse vom Wochenende als Angriff auf die Rede- und Versammlungsfreiheit ihres Landes. Der Attentäter habe eine offene Diskussion und eine religiöse Gemeinschaft ins Visier genommen. Darauf reagiere das Land entschieden und entschlossen.

Auch in Österreich bleibt die Sicherheitsstufe weiterhin erhöht. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach sich am Montag gegenüber der APA für eine neue Bewertung der Gefahren aus. Einen direkten Bezug zu Österreich gebe es bisher aber nicht.

Sie verurteilte den Anschlag ebenso wie Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Faymann sagte am Montag, es gelte "Rassismus, Antisemitismus und die Radikalisierung junger Menschen, die oft kein Ziel und keine Hoffnung in ihrem Leben haben, zu unterbinden". Kurz ließ via Twitter wissen: "Dieser Terrorangriff wird nur unsere Entschlossenheit weiter festigen, die Meinungsfreiheit zu verteidigen."

Die bei der Anschlagsserie in Kopenhagen verletzten Polizisten geht es unterdessen besser. Voraussichtlich könnten alle fünf Beamte noch im Laufe der Woche das Krankenhaus verlassen, sagte ein Polizeisprecher am Montag in der dänischen Hauptstadt.

Der schwedische Zeichner Lars Vilks will auch nach den Terroranschlägen von Kopenhagen weiter für Meinungsfreiheit eintreten. "Konzepte wie Demokratie und Meinungsfreiheit sind nicht verhandelbar. Wir dürfen uns nicht von Bedrohungen beeinflussen lassen und unsere Regeln infrage stellen", sagte er der Zeitung "La Repubblica" (Montag). Der erste Angriff am Samstag galt vermutlich Vilks, der als Redner an der Veranstaltung teilnahm. Islamisten kritisieren ihn seit Jahren wegen seiner Mohammed-Karikaturen.

Verteiler: Austria Presse Argentur

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