Freitag, April 26, 2024
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Der aussichtslose Streik der Kindergärtnerinnen

Foto: Kindergarten / Erich Westendarp  / pixelio.de

Gegenwärtig streiken die Erzieherinnen und Erzieher für bessere Gehälter. Die Hoffnung der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner allein durch den Streik die Arbeitgeber zu einem Einlenken zu bewegen ist dabei allerdings recht naiv.

Der Streik ist für Gewerkschaften im Prinzip immer das beste Mittel der Wahl, um die eigenen Forderungen bei den Arbeitgebern durchzusetzen. Der Sinn und Zweck eines Streiks ist offensichtlich. Die Arbeitnehmer als Gemeinschaft verweigern die Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Erbringung der Leistung, dadurch verhindern die Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber weiter Umsätze generieren kann. In der Gemeinschaft ist der einzelne Arbeitnehmer nicht angreifbar, er muss keine

Repressalien des Arbeitgebers fürchten. Der Streik setzt den Unternehmer unter Druck, weil der Unternehmer durch die fehlenden Einnahmen täglich Geld verliert. Je länger der jeweilige Streik dauert, desto näher kommt das Unternehmen an den Abgrund und desto größer wird die Not des Arbeitgebers. Früher oder später muss der Arbeitgeber also einlenken. Diese Logik scheint so unumstößlich, dass sie nicht in Frage gestellt werden muss.

Die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner sind mit der absoluten Überzeugung in den Streik gegangen, dass diese Logik auch für sie gilt. Niemand in der Gesellschaft bezweifelt den Sinn eines solchen Streiks. Nicht einmal die Politiker, die bei diesem Spiel die Rolle der Arbeitgeber inne haben.

Leider aber gelten die Regeln der Wirtschaft nicht automatisch auch im öffentlichen Dienst. Die Kindergärten erzeugen zwar Einnahmen, die Gebühren finanzieren jedoch nicht ansatzweise die Gehälter der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner. Speziell im Bereich der Kitas bedeutet das im Ergebnis, dass die Arbeitgeber mit jedem Streiktag finanziell besser dastehen als zuvor, weil die Gewerkschaften die Gehälter der Streikenden zahlen. Der Arbeitgeber wird schwerlich allein durch die finanziellen Folgen unter Druck kommen. Die verkehrte Welt zeigt sich schon daran, dass die Arbeitgeber, also die Kommunen, die Kindergartengebühren freiwillig an die Eltern zurückgeben, obwohl sie rechtlich nicht dazu genötigt sind. Im Gegensatz zu privatrechtlichen Unternehmen, sind öffentlich-rechtlich geregelte Kitas nicht zur Rückzahlung von Gebühren verpflichtet. Man stelle sich vor, ein Unternehmer würde seine Einnahmen zurückgeben, obwohl seine Kunden keinen Anspruch auf eine Rückzahlung haben. In der Wirtschaft unwahrscheinlich, im öffentlichen Dienst selbstverständlich.

Wie aber erreichen Gewerkschaften im öffentlichen Dienst dann ihre Ziele? Verdi wird es wissen. In aller Regel streiken nicht nur die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, sondern auch die Abfallwirtschaftsbetriebe, oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern. Angestellte, deren Streik keine Aussicht auf Erfolg hat, streiken gemeinsam mit Angestellten, deren Streik schwere Auswirkungen für die gesamte Bevölkerung hat. So entsteht der Druck auf die Arbeitgeber durch die Kunden beziehungsweise durch die Öffentlichkeit. Dieser Druck der Öffentlichkeit erzeugt die Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber bzw. der Politiker. Ob der Druck der Eltern auf die Politiker ausreichen wird, um die sehr großen Forderungen der Streikenden zu erfüllen, darf gerne  infrage gestellt werden. Ein Einlenken der Politiker würde die klamme Finanzlage der Gemeinden mit einem Schlag extrem verschärfen. Sollten die Arbeitgeber den Streik aussitzen wollen, sind die Aussichten der Streikenden hoffnungslos. Dass die Gewerkschaften trotz dieser Situation nicht auf weitere Verhandlungen gesetzt haben, oder als Alternative den Arbeitskampf nicht auf andere Berufsgruppen ausgeweitet haben, ist absurd. Für die Gewerkschaftler gilt wohl: Der Weg ist das Ziel.

Verteiler: Neopresse

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