Freitag, April 26, 2024
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Der LHC hat fünf bisher unbekannte Teilchen entdeckt

CERNs Riesen-Teilchenbeschleuniger »Large Hadron Collider« (LHC) hat auf einen Schlag fünf neue Teilchen aufgespürt, die sich bislang vor den Blicken unserer Wissenschaftler verborgen hielten.

Wie die die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) auf ihrer Webseite bekannt gibt, hätten ihre Wissenschaftler zwar nicht direkt fünf neue Teilchen entdeckt aber eine Gruppe von fünf unterschiedlichen Zuständen eines Partikels mit der Bezeichnung »Omega-c-zero«. Bei den neuen Partikeln handelt es sich um Baryonen, einer Art subatomarer Teilchen, die aus drei Quarks bestehen. Sie erhielten die offizielle Bezeichnung Ωc(3000)0, Ωc(3050)0, Ωc(3066)0, Ωc(3090)0 sowie Ωc(3119)0. Dabei steht die Zahl in Klammern für ihre Masse in Megaelektro-nenvolt.

Allein die Beobachtung eines neuen Teilchens wäre schon eine Nachricht wert, doch fünf in einer einzigen Analyse zu finden, sei hingegen »ziemlich einzigartig«, schreiben die CERN-Wissen-schaftler in ihrer Pressemitteilung. „Diese Partikel haben sich seit Jahren unseren Blicken verborgen, doch dank der exquisiten Empfindlichkeit der LHCb-Partikeldetektoren haben uns aufmerk- sam auf sie gemacht“, erklärte Professor Tara Shears vom CERN-Team. Und in einem Interview mit dem Online-Magazin »Motherboard« ergänzte sein Kollege und Co-Autor der Studie, Marco Pappagallo: „Wir wussten, dass mehrere Zustände exis- tieren sollten, aber dass fünf eine relativ lange Lebensdauer haben, hatte niemand vorhergesehen.“ Diese Teilchen zerfallen alle in den gleichen Endzustand. „Das sieht man daran“, so der Wissenschaftler, „dass sie als fünf nah beieinander liegende Spit- zen im gleichen Massenspektrum erscheinen.“ Das sei einzigartig in der Geschichte der Teilchenphysik.

Die Entdeckung erfolgte im Rahmen des LHCb-Experiments (Large Hadron Collider beauty), der darauf abzielt, zu erfor-schen, was unmittelbar nach dem Urknall stattgefunden hat. Und obwohl dieser Fund nicht ganz so bahnbrechend wie die Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012 ist, glauben die Wissenschaftler, dass ihnen diese Teilchen viel Neues über die subatomare Welt offenbaren könnten.

© Fernando Calvo, Foto: LHCb collaboration

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