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Der „Supermond“ des Jahrtausends – am 14.11.2016 -Spektakel oder Unglücksbote ??

Am 14. November kommt der Vollmond der Erde so nah wie seit 1948 nicht mehr. Um dieses Naturschauspiel bewundern zu können, braucht man vor allem Glück mit dem Wetter. 

Ein fantastisches Schauspiel – doch so manche bekommen eine Gruselhaut bei einem sogenannten „Supermond“.

Denn sie behaupten, dass solche „Supermond“-Phasen enormen Einfluss auf die Menschen und die Natur haben. Und nicht unbedingt den Besten… 

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Ein echtes Naturphänomen kündigt sich an. Am 14. November erlebt die Erde den größten „Supermond“ dieses Jahrtausends. Der Mond wird dabei so groß und vor allem hell erscheinen wie seit fast 70 Jahren nicht mehr. Nach dem in Dunkelheit gehüllten „Schwarzen Mond“ in der Halloween-Nacht gibt es dieses Mal tatsächlich etwas zu sehen.

Als „Supermond“ bezeichnet man eine Kombination zweier Ereignisse am Himmel.Erstens bewegt sich der Mond nicht auf einer runden Kreisbahn um die Erde, sondern auf einer Ellipse, einem gequetschten Kreis. Daher gibt es auf seiner Bahn Punkte, die näher, und solche, die ferner zur Erde liegen.

Etwa alle 27 Tage befindet sich der Mond an seinem erdnächsten Punkt. Dieser ist von der Erde ungefähr 360.000 Kilometer weit weg. Der Unterschied zum fernsten Punkt auf der Mondbahn beträgt mehr als 40.000 Kilometer.

Zweitens verändert der Mond wegen der verschiedenen Phasen, die er durchläuft, seine Erscheinung. Zwischen zwei Vollmonden kommt es zum abnehmenden Mond, dem der völlig dunkle Neumond folgt. Dieser nimmt dann zu, bis schließlich wieder Vollmond ist.

  • Die Mondphasen hängen von der Konstellation zwischen Erde, Mond und der Sonne ab, die den Mond anstrahlt und ihm so seine reflektierende Leuchtkraft verleiht.

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Kein normaler „Supermond“

Bei einem „Supermond“ fällt nun ein Vollmond in den Zeitraum, in dem der Mond der Erde außergewöhnlich nahe kommt.

Am 14. November wird der Erdtrabant dadurch im Durchmesser bis zu 14 Prozent größer erscheinen als ein Vollmond, der auf der Mondbahn die größtmögliche Entfernung zur Erde hat. Das entspricht im Verhältnis in etwa dem Unterschied zwischen einem Ein- und einem Zwei-Euro-Stück. Dadurch wird der Mond auch bis zu 30 Prozent heller strahlen.

  • Das Ereignis im November ist nun kein normaler „Supermond“. Dieses Mal überlagern sich die Vollmondphase und die Annäherung des Mondes an die Erde besonders stark. Erst 2034 gibt es wieder einen derart mächtigen „Supermond“.

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Der „Supermond“

als Medienphänomen

In den sozialen Netzwerken breiten sich seit Tagen die Berichte über das bevorstehende Himmelsschauspiel aus. Die Nasa veröffentlichte bereits Mitte Oktober einen Blogbeitrag dazu. „Supermonde“ sind aber nicht nur ein Natur-, sondern auch ein Medienphänomen. In den 2010er-Jahren begann sich der Begriff, der kein astronomischer Fachausdruck ist, sondern aus der Astrologie stammt, auszubreiten.

  • Ursprünglich bezeichnete er einen Neu- oder Vollmond, der sich bis auf höchstens zehn Prozent Abweichung seinem erdnächsten Punkt angenähert hatte. Mittlerweile versteht man darunter jeden Vollmond, der der Erde näher ist als ein „normaler“ Vollmond.

Doch „Supermonde“ sind leider nicht so super, wie sie klingen. Der Helligkeitsunterschied ist zwar beachtlich. Schlechtes Wetter kann den Effekt für Zuschauer aber stark dämpfen.

Außerdem fehlt ein direkter Vergleich zu einem durchschnittlich hellen Mond, der ohnehin schon sehr kräftig leuchtet. Einem ungeübten Beobachter wird ein „Supermond“ daher nicht unbedingt heller vorkommen als ein gewöhnlicher.

Dieses Problem gibt es auch bei der Größe. Zwar erscheint der Mond durch seine geringere Entfernung tatsächlich größer als normal. Doch auch in den Monaten vor und nach einem „Supermond“ ist der Himmelskörper bei Vollmond noch relativ nah an der Erde und erscheint daher größer.

Im Vergleich zum folgenden Monat liegt der Unterschied höchstens bei knapp 1,5 Prozent. Zumindest für Laien eine kaum wahrnehmbare Differenz.

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Die Mondtäuschung

Nicht zu verwechseln ist der „Supermond“ mit einem anderen Effekt, bei dem der Mond größer erscheint und den man als „Mondtäuschung“ bezeichnet. Ein Vollmond wirkt auch besonders groß, wenn er nah am Horizont ist und man ihn neben Häusern, Bäumen oder anderen Objekten betrachtet.
Warum dieses Phänomen auftritt, ist noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist, dass es sich lediglich um eine optische Täuschung handelt und nicht etwa um einen echten physikalischen Effekt wie beim nahen „Supermond“.

Nicht wissenschaftlich messbar ist übrigens auch das Verhalten vieler Menschen bei Vollmond oder gar einem Supermond.

Besonders fiebrig, unaufmerksam, zappelig oder gestresst bei Vollmond?

Forscher verbannen das als Legende ins Reich der Einbildung.

Viele Menschen jedoch glauben aufgrund ihrer selbst gemachten Erfahrungen felsenfest, dass der Mond auch Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden hat. Wenn er schon bei ganzen Meeren Ebbe und Flut auslösen kann…

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Lösen Supermonde

Katastrophen aus?

Manche glauben, dass solche Phasen Vorboten großer Katastrophen auf der Erde sind.Und zwar sollen die dann eintreten, wenn der Mond bis auf 90 Prozent seiner „Annäherungsdistanz“ herankam.

Tatsächlich fielen schon mehrere Naturkatastrophen mit dem Phänomen „Supermond“ zusammen:

  • 1938 zog ein gewaltiger Hurrikan durch den US-Bundesstaat New England
  • 1955 gab es im australischen South Wales die Maitland-Flut
  • 1974 wütete Zyklon Tracy in Australien
  • 2004 kostete ein Tsunami Hunderttausenden das Leben
  • 2011 wird Japan von Erdbeben, Tsunami und Atom-Katastrophe heimgesucht
  • 2014 rast ein Supertaifun über Japan hinweg

Kann das alles Zufall sein?

Trotzdem meinen Wissenschaftler: Das ist völliger Unsinn, der Mond habe „lediglich Auswirkungen auf die Gezeiten“.

Quelle: welt.de  

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