Freitag, April 26, 2024
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Die Inzucht-Industrie: Die Machenschaften der Saatgutindustrie (Video)

Hilfe, unser Essen wird normiert!: Wie uns EU-Bürokraten und Industrie vorschreiben, was wir anbauen und essen sollen.

Schon jetzt gelangt Obst und Gemüse, welches nicht der industriellen Norm entspricht, gar nicht erst in den Handel oder wird sogar vernichtet.

Modernes Designersaatgut, das unter Laborbedingungen erzeugt wird, ist bereits zum alarmierenden Normalfall in der Lebensmittelproduktion geworden – meist ohne das Wissen der Endkunden.

Und ein weiterer Skandal bahnt sich nun an: Konzern-Lobbys würden am liebsten auch allen Kleinbauern nur noch teuer registriertes Saatgut erlauben (Aus für Monsanto: Venezuela verbietet endgültig genetisch verändertes Saatgut).

Der Verlust vieler Sorten und negative Folgen für die Nahrungssicherheit und -vielfalt wären das unweigerliche Ergebnis dieser angestrebten Monokultur in den Gemüsebeeten.

Der renommierte Agrarbiologe und Kritiker der Lebensmittelindustrie Clemens G. Arvay deckt diesen Wahnsinn mit Methode auf. Er zeigt, wer hier seine Interessen durchsetzen will und erklärt Verbrauchern, wie sie sich gegen die Saatgut-Diktatur wehren können.

»Wir verlieren nach und nach unser Menschenerbe: die Vielfalt unserer Samen! Wieso das so ist, erläutert Clemens Arvay in diesem Buch. Er erzählt spannend und verständlich von der historischen Entwicklung der Kulturpflanzen bis in die Gegenwart, in der Saatgutkonzerne mehr oder weniger bestimmen, was auf unseren Tellern landet.« aus dem Vorwort von Sarah Wiener (Pflanzen selbst vermehren, alte Sorten pflegen – von der Saatgutindustrie autark leben).

Die Inzucht-Industrie

Die Machenschaften der Saatgutindustrie und deren Lobby in der EU sind aktueller denn je!

Schon jetzt sichern die EU-Richtlinien mindestens 90% des Saatgutmarktes für die Saatgutkonzerne (Geheimverhandlungen: Privatisierung von Saatgut kommt).

In diesem Video spricht Agrarbiologe Clemens Arvay über die „Inzucht-Industrie“, die das Saatgut der Menschheit beherrscht – mit verheerenden Folgen für Ökologie und Nahrungssicherheit. Die Ernährung künftiger Menschengenerationen steht auf dem Spiel (Geschäft mit Samen: Die Saat des Bösen).

Wussten Sie, dass Sie – auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz – bereits Gemüse aus gentechnik-ähnlichen Technologien auf ihren Tellern haben? Dieses Gemüse unterliegt keiner Kennzeichnungspflicht und taucht auch in der Bioproduktion immer wieder auf (Saatgut: Patente auf Brokkoli und Tomaten).

In diesem Videobeitrag geht es um eine rasende Biotechnologie mit ihren Petrischalen, Reagenzgläsern und Patenten. Wussten Sie, dass Saatgutkonzerne Zellen sogar radioaktiv bestrahlen, um bestimmte Effekte zu erreichen?

Sie lernen hier aber auch „alte“ Sorten kennen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit für diesen online-Vortrag und das darin behandelte Saatgutthema.

  

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung – Wer das Saatgut beherrscht, beherrscht die Menschheit 9

2. Die Vergangenheit – Pflanzen schreiben Geschichte 13
Ein Menschheitserbe in meinem Garten 13
Die frühesten Bauern der Erde 15
Generationenprojekt »Kulturpflanzenvielfalt« 21
Vormarsch der Designerpflanzen 26

3. Die Gegenwart – Konzerne machen Profite 29
Pflanzendesign für das große Kassenklingeln 29
CMS-Hybriden: Gentechnik auf unseren Tellern? 36
Der vierte Aggregatzustand von Wasser 42
Erde war gestern – ein Exkurs in die Welt des »modernen« Gemüsebaus 45
Die Gefahren der Hybridtechnologie 50
Hybridsaatgut und die Biolandwirtschaft 62
»Echte« Samen ins Exil, Turbosamen in die Erde 67
Wie uns EU-Bürokraten vorschreiben, was wir anbauen und essen sollen 73
Der Normierungswahn und die schmutzige Kunst der Kundenmanipulation 84
Salat als Gründüngung? 95
Apfel und Birne: Hochglanzoptik, aber genetisch verarmt 102
Functional Food: Lassen Sie sich nicht fangen! 109
Terminator-Saatgut und ähnliche
Irrwege der grünen Gentechnik 117

4. Die Zukunft – Menschen schaffen Vielfalt 129
On-Farm-Bewirtschaftung genetischer Ressourcen 130
Refugium 1: Noahs Archen im dritten Jahrtausend 138
Refugium 2: Bäuerliches Wirtschaften mit samenfesten Sorten. 144
Alte Sorten als Joker 155
Alte Obstsorten haben Potenzial 161
Refugium 3: Solidarische Landwirtschaft als Artenschutz 167
Refugium 4: Der Hausgarten 174
Schritt für Schritt zur eigenen Tomatenernte 180
Widerspenstig ins dritte Jahrtausend – Was Sie tun können,
um die Sortenvielfalt zu erhalten 187

5. Pflanzenporträts 195
Exkurs: Gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe auf einen Blick…. 219

6. Schlusswort: Die moderne Agrarindustrie – Schmelztiegel
für soziale, ökologische und sozioökonomische Probleme 223

7. Danksagung 228

8. Über den Autor 229

9. Adressverzeichnis und Saatgut-Bezugsquellen 231
Ansprechpartner rund um Saatgut-Souveränität und Erhalt der Sortenvielfalt 231
Bezugsquellen für samenfestes Sortensaatgut 233

10. Abbildungsnachweise 234

11. Stichwortverzeichnis 235


Inzucht und Ertrag

Da Karotten, Gurken und Bohnen die Vorliebe besitzen, sich zu krümmen oder zu verbiegen, liege es nahe, durch entsprechende Züchtungen der Natur Einhalt zu gebieten. Um standardisiertes Gemüse zu produzieren, braucht es das passende standardisierte Saatgut.

Die sogenannten Hybridsamen, entstehen im Labor. Aus Inzuchtlinien wählt der Züchter über Generationen hinweg jene aus, bei denen gewünschte Eigenschaften wie Größe, Form, Farbe und besondere Widerstandsfähigkeit möglichst deutlich zutage treten. Kreuzt der Züchter zwei dieser Inzuchtlinien, erhält er in der nächsten Pflanzengeneration Hybridsaatgut.

Aus diesem wachsen dann die Hochleistungspflanzen mit einheitlichem Aussehen und gleichen Eigenschaften, vor allem aber mit hohem Ertrag. So weit so gut. Die ganze Sache hat allerdings einen entscheidenden Haken: Die positiven Eigenschaften gelten nur für die Erstaussaat. Man kann also nicht einfach die Samen dieser Pflanzen entnehmen und weiter verpflanzen. Allerdings ergibt diese Landwirtschaft möglichst wenig Ausschuss, möglichst brav gewachsene Pflanzen.

 

Gesamtpaket Saat/Pestizid

Moderne Industriesorten sind zwar ertragreich und lukrativ, benötigen aber zum Wachsen Pestizide von Agrochemiekonzernen. Heutzutage gehen die Konzerne nach dem Konzept vor, Gesamtpakete zu verkaufen: einerseits Pestizide gegen Schädlinge und gleich dazu ein bestimmtes Saatgut, das besonders gut damit zurechtkomme. Für die Konzerne eine komfortable Situation.

Die Überzeugung des Autors: die klein strukturierte Landwirtschaft kommen hierbei unter die Räder, weil sie durch den Druck der Großen nicht mehr mithalten könnten (Deutschland knickt vor Monsanto ein: Zustimmung zu Glyphosat).

Vor allem ortet er aber ein ökologisches Problem: „Seit 8.000 Jahren entwickeln sich die Kulturpflanzen unter Menschenhand weiter, passen sich an geänderte Klimabedingungen, verschiedene Standorte und die Bedürfnisse des Menschen an. Dadurch ist eine unsagbare Vielfalt mit einem unglaublichen ökologischen Wert entstanden. Was Arten und Sorten ausmacht, ist die Fähigkeit, ihre Gene weiterzugeben und sich an geänderte Bedingungen anzupassen. Durch den Totalumstieg auf die sogenannte Hybridtechnologie reißt die Entwicklung ab.“

Skandal Genbanken – 75 Mio. Euro für die Saatgutkonzerne

Was ebenfalls ein echter Skandal ist: Um den Verlust vieler Sorten und die negative Folgen für die Nahrungssicherheit auszuschließen, werden, so der allgemeine Kenntnisstand, gigantische Bunkerbauten genutzt – um eben jene Samen und genetischen Informationen aufzubewahren, die heute nicht genutzt werden. Man weiß ja nie – so wohl das Motto. Das Problem: Ein Märchen!

Angeblich sei durch Samenbanken das Weiterbestehen nicht genutzter Sorten gesichert. Falls uns eines Tages Hungerkatastrophen drohen, weil wieder einmal ganze Populationen irgendeiner hochgezüchteten Grundnahrungspflanze von einer Seuche dahingerafft werden, holen wir einfach die Samen der wertvollen, vergessenen Sorten aus den Bunkern und greifen wieder auf sie zurück.

Stimmt allerdings nicht: Solche Genbanken sind nach Aussage des Autors gar nicht dazu geeignet, die Vernichtung des Menschheitserbes „Kulturpflanzenvielfalt“ zu verhindern. Eine Genbank ist nach den Recherchen eine Einrichtung, in der genetische Ressourcen aufbewahrt werden. Es handelt sich um eine Art „Genarchiv“. Demnach soll also auch die Genbank in Sachsen-Anhalt den Saatgutkonzernen lediglich zur Untersuchung der Samen dienen (Mit Terminator-Saatgut zur Kontrolle der Völker).

Die Genbank in Gatersleben – vor allem im Dienst der Industrie? Die BMD GmbH, ein Unternehmen zur Beratung von biotechnologischen und pharmazeutischen Firmen, ist ebenfalls in Gatersleben angesiedelt.

Den Kunden wird auf der Firmen-Homepage das Geschäftsmodell in erstaunlicher Offenheit schmackhaft gemacht: „Seit Beginn der Umsetzungsstrategie zur Biotechnologieoffensive sind durch das Land fast 75 Millionen Euro Fördermittel in Form von Zuschüssen bewilligt worden“, liest man. Dabei erscheint es völlig sinnlos – Pflanzengenetiker Ben Gable sagt „idiotisch“–, die Genbanken mit unvorstellbaren Mengen an Samenproben vollzustopfen, die dort zum überwiegenden Teil nicht angebaut, die Sorten also nicht gepflegt werden können (Globaler Saatgut-Tresor: Der Ernstfall ist eingetreten).

Das Einlagern von getrockneten oder gefrorenen Samen reicht nicht aus, um die Sorten zu bewahren. Um Kulturpflanzen zu erhalten, müssen diese genutzt, angebaut und gepflegt werden. Die Samen müssen mit Erde in Kontakt kommen, müssen keimen, zu Pflanzen werden und neue Samen ausbilden. Diese Samen müssen geerntet, aufbereitet und wieder angebaut werden.

Video:

Literatur:

Saatgut aus dem Hausgarten: Blumen-, Kräuter- und Gemüsesamen selbst gewinnen vonMarlies Ortner

Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation von F William Engdahl

Mit Gift und Genen: Wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert von Marie-Monique Robin

Tödliche Ernte: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet von Richard Rickelmann

Quellen: PublicDomain/PRAVDA TV/d-nb.info/freiewelt.net am 07.05.2016

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