Samstag, April 27, 2024
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Die NASA würde gerne die Sonne als »Lupe« benutzen

Die Wissenschaftler des Jet Propulsion Lab (JPL) der NASA haben eine neue Idee vorgestellt, wie man extrasolare Plane- ten besser beobachten könnte: Mit der Sonne als »Lupe«.

Teleskope haben in den letzten Jahrzehnten eine große technische Entwicklung erlangt und es uns ermöglicht, immer weiter in das Universum zu blicken. Es könnte jedoch eine völlig neue Möglichkeit geben, in die Weiten des Alls zu gucken und außerhalb unseres eigenen Sonnensystems Himmelskörper mit einer viel genaueren Präzision beobachten zu können. Dazu haben die Forscher des JPL eine neuartige Idee entwickelt, wie man eines Tages die Leistung unserer Teleskope exponentiell steigern könnte.

Wie die NASA im Rahmen ihres Workshops »Planetary Science Vision 2050« in Washington, D.C., erklärte, läge der Schlüssel dazu in einem Phänomen, das als Gravitationslinseneffekt bezeichnet wird und in der Astronomie als die Ablenkung von Licht durch große Massen bekannt wird. Das bedeutet, das massive Objekte den Raum krümmen und dadurch alles was sich hinter ihnen befindet vergrößert dargestellt wird. Zwar wenden Astronomen diesen Effekt bereits seit Jahren bei fremden Sternen an, doch das Team des JPL plant, unseren eigenen Stern – die Sonne – als riesige kosmische Lupe zu benutzen, um mit Hilfe ihrer Gravitationskräfte auf die Ober- fläche von weit entfernten extrasolaren Welten zu blicken.

Wie auf Air & Space detailliert erklärt wird, wäre es natürlich ein extrem schwieriges und aufwendiges Vorhaben, denn die Beobachtungsinstrumente müssten sich in sehr großer Entfernung zur Sonne, im interstellaren Raum, befinden, um die Exoplaneten detailliert sehen zu können. Wenn man es jedoch schaffen würde, so ein »Außen-Observatorium« zu errichten, sind sich die Forscher sicher, dass es uns ermöglichen würde, sogar Nahaufnahmen von der Oberfläche eines Himmelskörpers zu erhalten, der sich über 100 Lichtjahre entfernt befindet. Damit wären die Möglichkeiten, nach Leben auf anderen Planeten zu suchen, praktisch grenzenlos.

Diese Idee ist allerdings nicht  wirklich neu, der italiensiche PhysikerClaudio Maccone stellte sie bereits 2009 in seinem Buch »Deep Space Flight and Communications« vor.

© Fernando Calvo, Foto: Claudio Maccone  https://terra-mystica.jimdo.com/astronomie-raumfahrt/die-nasa-w%C3%BCrde-gerne-die-sonne-als-lupe-benutzen/

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