Freitag, April 26, 2024
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Dschungel von Calais außer Kontrolle: Terrorbekämpfung „nicht mehr möglich“, sagt Polizei

Der „Dschungel“ von Calais ist außer Kontrolle: Die Polizei kann das berüchtigte Flüchtlingslager nicht mehr betreten, um Terroristen zu jagen. Das Lager mit aktuell 9.000 Personen ist „mittlerweile am Siedepunkt und schlimmer denn je“, sagte ein Polizeisprecher.

Im „Dschungel“ von Calais ist die Lage schlimmer denn je: Das berüchtigte Flüchtlingslager in Nordfrankreich zählt aktuell 9.000 Personen und ist vollends zum rechtsfreien Raum geworden, berichtet die britische Daily Mail. „Es ist wirklich unfassbar, was da abgeht. Der Ort ist mittlerweile am Siedepunkt und schlimmer denn je“, sagte ein Polizeisprecher zu französischen Medien. Es sei den Beamten nicht mehr möglich, das Lager zu betreten und gefährliche Personen ausfindig zu machen. Der Ort sei mittlerweile „eine große Gefahr für Sicherheit und Gesundheit“.

Die Polizei betrachtet die Stätte als „No-Go Area“. Beamte werden dort regelmässig mit Eisenstangen und Steinen attackiert, sobald sie das Areal zu betreten versuchen. Dass in dem Elendslager Krankheiten, Gewalt und Prostitution grassieren ist mittlerweile das kleinere Problem.

„Es ist beispielsweise unmöglich herauszufinden, ob sich dort Dschihadisten aus Belgien verstecken. Das Lager ist ein blinder Fleck der nationalen Sicherheit inmitten einer Zeit des Ausnahmezustandes“, so der Polizeisprecher laut Mail.

Und Pascal Brice, Chef der französischen Flüchtlingsbehörde sagte dazu: „Das Identifizieren von Hochrisikopersonen ist für uns mittlerweile zur absoluten Priorität geworden. Es ist absolut wichtig, dass wir sie hier rausbekommen.“

Wegen des erhöhten Terrorrisikos in ganz Frankreich stehen der Stadt Calais gerade mal 1.000 Polizeibeamte zur Verfügung „um mit den gröbsten Gefahren für die öffentliche Ordnung fertig zu werden“, so der Sprecher der Polizeigewerkschaft von Calais, Denis Hurth.

In Calais stauen sich seit Jahren immer wieder Tausende Migranten, die illegal nach Großbritannien einwandern wollen – wegen der dort bereits existierenden Parallelwirtschaft und des „bequemen Sozialsystems“ wie die Bürgermeisterin von Calais es nannte. Zwar war der „Dschungel“ Ende Februar von Frankreichs Behörden mit Gewalt geräumt und die Bewohner teilweise umquartiert worden. In den vergangenen sechs Monaten hat sich die Zahl der Bewohner laut Mail wieder verdoppelt.

(rf)

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